Musik (Nasheeds) ohne Instrumente haram?
Meine Frage ist ob Nasheeds oder Musik ohne Instrumente haram ist ? Zum Beispiel da gibt es Ich weiß nicht ob es ein nasheed ist ,, Where you Are vocals only“ in dem ,,nasheed“ gibt es nur 2 Wörter ,,wonder where you Are mehr nicht ist es haram ?
2 Antworten
Die Haltung des Islams zur Musik ist ein komplexes Thema, das in den verschiedenen Strömungen unterschiedlich interpretiert wird. In einigen islamischen Strömungen wird diskutiert, ob Musik ohne Instrumente (Nasheeds) haram ist. Einige Gelehrte argumentieren, dass Musik, die ausschließlich aus Gesang besteht, erlaubt ist, solange sie nicht gegen die islamischen Lehren oder moralischen Werte verstößt. Andere argumentieren jedoch, dass Musik und Gesang an sich haram sind, unabhängig davon, ob Instrumente verwendet werden oder nicht. Und dann gibt es welche: Einige Gelehrte argumentieren, dass Musik generell erlaubt ist, solange sie nicht gegen die islamischen Lehren oder moralischen Werte verstößt.
Fakt aber ist, dass Musik und Tanz in der Islamischen Kultur schon immer gegeben hat. Man muss nicht fanatisch sein.
Letztendlich hängt es davon ab, welcher Meinung man folgt und wie man die islamischen Hadithen interpretiert. Es ist wichtig, sich an die Überzeugungen und Regeln zu halten, die man für sich selbst als richtig erachtet, und dabei Respekt und Toleranz gegenüber der eigenen Religion, als auch den Überzeugungen anderer Muslime. Ich würde nicht im Auto sitzen, meinen Arsch raushängen und twerken bei laufender Nicki Minaj Musik.
Nein. Ansonsten würden sich Salafisten hiervon distanzieren, schau hier. Musik gilt jedoch als haram, obwohl sie immer schon eine wichtige Kunstform im Islam war:
Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.
Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143