Müsst ihr Lieder auch mehrmals hören, bis ihr sie mögt?

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Das kommt bei mir auch immer mal vor. Bei Bands, die ich persönlich sehr gerne höre, und wo ich hohe Maßstäbe an Musik, Text, Gesamtbild anlege, kommt das genauso vor, wie Du es beschreibst. Fast immer ist es dann aber so, dass mir gerade diese Musik, für die ich etwa Eingewöhnung brauchte, hinterher länger und intensiver am Herzen liegt. Zwei Besipiele dafür war 92 das damals recht ungewöhnliche Album der Dire Straits "On Every Street". Es war untypisch, neu, und so ganz anders als das, was man erwartet hatte. Damals fand ich 2 Lieder ganz ok, den Rest total öde. Heute finde ich es das beste Studioalbum der Straits überhaupt.

Auch "Liebe ist für alle da" von Rammstein war so ein Ding. ich fand es nur grausam. Auf der LIFAD Tour haben sie dann sehr viel von diesem Album gespielt und ich war total enttäuscht. Nach und nach drehte sich das, und, wie bei den Straits, ist LIFAD für mich heute mit Abstand das beste und das dauerhörbarste Album von Rammstein überhaupt.

Dann ist es auch oft so, dass Musik, die mir auf Anhieb super im Ohr liegt, nach 8 Wochen so ausgelutscht ist, dass ich sie nicht mehr hören kann. Sabaton ist sowas. Ich war 2 Monate total hin und weg, aber danach verfiel die Begeistertung sehr schnell. Ich mag es immer noch gerne, aber dieses Besondere fehlt, was mich eine CD immer und immer wiede rreinlegen lässt.

Ich glaube es ist wie mit einem süffigen süßen Weißwein vom Rewe und einem charaktervollen Wein vom Winzer. Der süße ist schnell weggetrunken, kühl, süß, lecker, aber man muss sich nicht anstrengen oder die Wahrnehmung wird nicht sonderlich gefordert. Alles oberflächlich. Der trockene Barolo aber, der erstmal nicht so schnell weggeschluckt ist, den man erstmal kennenlernen muss, bei dem man Wahrnehmung und Sinne anschalten muss, der bleibt langfrisitg.

So ist es denke ich auch mit Musik. Bei mir zumindest.

Ja klar. Den Effekt kenne ich sehr gut.

Zum ersten Mal den 1.Akt der Walküre gehört: was ist das denn für ein Mist?
Aber je öfter ich es hörte, desto mehr verstand ich das. Musik ist wie eine Sprache, die muss man lernen, und beim ersten Mal versteht man sie noch nicht.

Heute finde ich diesen Akt großartig. Ein Mann, eine Frau, ein Baum (eine Esche) in der Mitte der Szene. Ganz schlicht. Aber was für eine Musik.

Gerade höre ich wieder "La Bohème" (Puccini), das spielt in Paris in einem armen Künstlerviertel. Beim ersten Mal dachte ich, naja, ganz nett, aber nicht mehr. Nun habe ich das mehrfach gehört (auch einmal live in Stuttgart in der Oper).

Heute finde ich die Musik unfassbar genial.

Diesen Effekt (ich weiß nicht, wie der heißt) finde ich enorm faszinierend.

Mäßige Musik wird beim mehrfachen Hören immer schlechter.
Gute Musik wird beim mehrfachen Hören immer besser.

Manchmal ja

Die meisten Songs mag ich von Beginn an, aber ab und zu kommt mir mal einer dazwischen, den ich mehrmals hören muss.

Das war so bei den Songs:

  • Senorita - (G)I-DLE
  • How You Like That - BLACKPINK
  • Tonight - BLACKSWAN
  • BBUSYEO - ONEUS (mochte ich aber sofort nach dem zweiten Mal)
Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Musik/K-Pop & Serienjunkie

Muss aber noch hinzufügen, dass ich Bbusyeo eher wegen dem MV am Anfang nicht mochte - da gibts ne Szene, die mich mega uncomfortable macht, solche Szenen kenn ich schon aus Filmen und anderen MVs und finde sie aus Prinzip nicht soo und fühle mich da immer ziemlich uncomfortable. Nachdem ich den Song dann aber als Audio das zweite Mal gehört habe, fand ich ihn mega

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@RammWild
Muss aber noch hinzufügen, dass ich Bbusyeo eher wegen dem MV am Anfang nicht mochte - da gibts ne Szene, die mich mega uncomfortable macht, solche Szenen kenn ich schon aus Filmen und anderen MVs und finde sie aus Prinzip nicht soo und fühle mich da immer ziemlich uncomfortable. Nachdem ich den Song dann aber als Audio das zweite Mal gehört habe, fand ich ihn mega

Ich habe absolut keine Ahnung, wovon du sprichst, aber ich denk mal, du hast recht 😅

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@Hessen001

Naja wenn ein neuer Song rauskommt schau ich mir den Song mit dem MV zuerst an.

Und dem Musikvideo von BBUSYEO gabs eine Szene (bzw zwei), bei denen ich mich ziemlich unwohl gefühlt habe und die mir so n bissl das Lied versaut haben. Im Nachhinein hab ich dann den Song als Audio ohne MV gehört und ab da fand ich ihn mega.

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Normalerweise merke ich gleich, ob mir etwas gefällt oder nicht. Das ist selten anders. Es fallen mir spontan nur zwei Beispiele ein, bei denen mir ein Stück erst nach und nach gefallen hat - Aus dem Bereich der Klassischen Musik waren es die "Metamorphosen" von Richard Strauss. Die habe ich auf einem 9-CD-Set mit bekannten Orchesterwerken des Komponisten. Oft höre ich diese in chronologischer Reihenfolge und immer wenn die CD mit den Metamorphosen dran kam, dachte ich "Oh je, jetzt kommt dieses Stück wieder" :-) Ich habe mich quasi gezwungen, es anzuhören. Mittlerweile gefällt es mir sehr gut. Dass meine Meinung von einem Extrem ins andere wechselt, passiert sonst so gut wie nie.

https://www.youtube.com/watch?v=rRsZdaKolD0

Was Popmusik angeht, habe ich Anfang letztes Jahr begonnen, mich mit der Musik von Karin Dreijer und ihren Projekten The Knife und Fever Ray zu beschäftigen. Zu guter Letzt hörte ich das Album "Plunge". Dabei habe ich mir die einzelnen Songs zunächst auf youtube angehört und musste auch in dem Fall viele mehrmals hören, bis mir schließlich das ganze Album gefallen hat. Mein Favorit allerdings stand auf Anhieb fest - "To The Moon And Back", aber auch "Falling" wurde bald zu einem der Lieblingslieder des Albums.

https://www.youtube.com/watch?v=hmkSSdKy_s0

https://www.youtube.com/watch?v=YbS-FfEOgnY

Nicht immer, aber allgemein Liebe auf den ersten Blick. Es gibt aber auch durchaus Lieder die ich erst nach einer Weile zu schaetzen verstehe. Vielen gebe ich die Chance auch vermutlich nicht.