MTLA oder Rettung-/Notfallsanitäter vor Studium?
Ich habe mein Abi, aber ich will vor dem medizinstudium eine Ausbildung machen. Quasi von unten hocharbeiten, die Hierarchien kennenlernen, Praxiserfahrungen sammeln umd evtl später neben dem Studium dort arbeiten.
Beim Rettungsdienst habe ich vor 1 Jahr rettungssanitäter und dann 3 Jahre notfallsanitäter Ausbildung + arbeiten. Bei MTLA auch 3 Jahre Ausbildung + arbeiten , später dann das Studium.
Ich will Leuten helfen. Ich bin der Pechvogel der immer bei Unfällen dabei ist, aber nichts tun kann außer Notruf absetzen. Ich will mehr machen können und nicht nur nutz- und hilflos zusehen. Auch in der Familie gibt es viele Notfälle, die aber meist erst 3h fahren müssen für eine med. Versorgung. Naturwissenschaften interessieren mich so sehr, dass ich meine ganze Freizeit dafür nutze um immer mehr zu wissen. Bio und Chemie 15 Punkte daher MTLA aus Interesse, weil es viele dieser Aspekte lehrt. Rettungsdienst will ich machen, damit ich schon Patienten Kontakt habe und bei Unfällen oder in der Familie die erstversorgung einleiten kann oder nicht verschreibungspflichtige Medikamente empfehlen kann.
Was denkt Uhr darüber? Der 18 jährige Abiturient hier würde sich auf Ratschläge sehr freuen 🙋♂️ danke
6 Stimmen
4 Antworten
Aus deinem Text lese ich heraus, dass du nach dem Medizinstudium (wie die allermeisten) als Arzt arbeiten möchtest. Da ist Erfahrung im Patientenkontakt allein schon sinnvoll, um überhaupt herauszufinden, ob das was für dich ist. 'Menschen helfen wollen' und 'mit Menschen arbeiten' sind zwei verschiedene Sachen. Es gab schon etliche Absolventen, die sich dachten "Studium war spannend, aber die Patienten gehen mir richtig auf die Nerven."
Im Rettungsdienst hast du an vielen Schnittstellen mit Ärzten zu tun (Notarzt im Einsatz, Arzt in der Notaufnahme, Hausarzt, Ärztlicher Notdienst, ...), was dir ein umfangreiches Bild von den Möglichkeiten nach dem Studium vermittelt.
Ich kenne mich mit der MTLA-Ausbildung und dem Bereich insgesamt nicht aus, daher keine Ahnung, ob das üblich/möglich ist, neben dem Studium als Aushilfe zu arbeiten. Im Rettungsdienst ist es auf jeden Fall üblich und "dank" chronischem Personalmangel findest du quasi überall einen Job. Es ist mMn auch einer der besten Studentenjobs, denn man kann zu egal welcher Uhrzeit immer arbeiten, man hat einen gewissen körperlichen Ausgleich, und je nach Wache kann man auch den halben Dienst zum lernen oder schlafen nutzen (und wird dafür bezahlt :D).
Wenn du danach allerdings lieber in der Forschung, Pharmaindustrie, Medizintechnik, etc., also ohne Patienten arbeiten möchtest, dann ist vielleicht die MTLA-Ausbildung die bessere Wahl.
Hey
aus meiner Sicht kannst du im Bereich des Rettungsdienstes am besten einen Einblick in die Notfallmedizin, aber eben auch in die Versorgung von Patienten Einblicken. Als MTA ist dies zwar auch möglich, hat aber nur bedingt mit den Patienten, sondern eher mit dem Labor zu tun. Für deine Zukunft eignet sich daher die Ausbildung zum Notfallsanitäter. Vorausgesetzt du erhältst diese am besten. Hier kannst du eigenmächtig Patienten versorgen und du lernst ein unfassbar umfangreiches Gebiet, welches dir später im Medizinstudium einiges erleichtern wird in Bezug auf Verständnis und Patienten Umgang, kennen.
Dazu würde ich raten, da man hier einfach einen umfangreichen Einblick in die präklinische Notfallmedizin erhält, die notfallmedizinische Erstversorgung erlernt, praktische Erfahrungen sammeln kann und auch schon einmal erlernt, eigenverantwortlich zu arbeiten, was für einen späteren Arzt ja essentiell ist. Du könntest es auch "mischen" und nach dem Rettungssanitäter und einem Jahr praktischer Berufserfahrung im Rettungsdienst dann noch die Ausbildung zum MTLA machen anstatt den Notfallsanitäter. Nun ja, "nicht- verschreibungspflichtige" Medikamente empfehlen, das erlernt man im Rahmen von einer einer rettungsdienstlichen Ausbildung jetzt eigentlich nicht, da nicht praxisrelevant. Vor allen Dingen der Notfallsanitäter, erlernt natürlich im Rahmen von seiner dreijährigen Berufsausbildung die Notfallmedikamente.
Mfg
Erfahrung sammeln. Ein guter Weg.