Mormonen Präsentation in Schule?

3 Antworten

Es gibt auch hier bei Gutefrage.net Mormonen, die auch schon auf ähnliche Fragen Antworten gegeben haben, wie ich zum Beispiel. Es ist erstaunlich, wie selten die Suchfunktion offenbar hier bei Gutefrage.net genutzt wird. Was ich über diese Kirche schon als Mitglied der Kirche geschrieben habe, würde vermutlich Stoff für nicht nur ein Referat liefern.

Zu den Verboten: Die Keuschheit ist zwar wichtig für die meisten Mormonen, aber sie ist nicht in dem Sinne als Verbot zu verstehen, wie beispielsweise Du sollst nicht töten oder andere der 10 Gebote. Der Verzicht auf Kaffee, Alkohol und so weiter ist noch weniger ein Gebot oder Verbot, sondern als ein Ratschlag zu verstehen, um die Gesundheit zu erhalten und Sucht zu vermeiden.

Zu den Ritualen kann man verschiedenes schreiben. Zum einen werden keine Kleinkinder getauft, sondern sie müssen vor der Taufe sich mit dem Evangelium Jesu Christi auskennen und richtig und falsch nicht nur im Wortgebrauch, sondern auch im Verständnis unterscheiden können, denn bei den Mormonen dient die Taufe der Vergebung der eigenen Sünden quasi zu eigenen Reinwaschung davon. Dann gibt es die so genannte Gabe des Heiligen Geistes. Sie wird von örtlichen Priestertumsträgern übertragen. Es gibt in dieser Kirche kaum jemanden, der Theologie studiert hat. Das Priestertum dieser Kirche ist gewissermaßen ein Laienpriestertum und diese Ämter sind, wie alle anderen in der Kirche auch, rein ehrenamtlich. Ebenfalls von entsprechend präsidierenden Priestertumsträgern können Aufgaben für eine gewisse Zeit übertragen werden, genauso wie in Interviews sowohl die Bereitschaft für neue Aufgaben und die Würdigkeit für den Patriarchalischen Segen, das Priestertum und den Tempelbesuch herausgefunden wird. Im Tempel ist es schließlich möglich, sowohl höhere Bündnisse für sich selbst zu erfahren als auch sämtliche stellvertretenden Handlungen durchführen zu können. Stellvertretende Handlungen sind für all jene der jeweils eigenen Vorfahren, die dieses Evangelium und seine Möglichkeiten in dessen Fülle nicht zu ihren Lebzeiten kennen gelernt und angenommen hatten. Diese stellvertretenden Handlungen sind aber nicht als etwas zu verstehen, was man sozusagen den Verstorbenen aufdrängt, sondern man schließt gewissermaßen eine zuvor verschlossene Tür auf, die dann auch in Ewigkeit nicht mehr für die jeweils betreffende(n) Person(en) nicht mehr verschlossen wird. Es steht aber der jeweils verstorbenen Person bis in alle Ewigkeit völlig frei, die Tür schließlich auch zu öffnen und hindurchzugehen. Zu den ewigen Bündnissen, die man selbst im Tempel eingehen kann, gehören die Vorverordnungen, das Endowment (zu deutsch: Begabung), die Siegelung der Kinder an ihre Eltern als eine ewige Familie als auch die Siegelung der Ehe für irdische Zeit und himmlische Ewigkeit.

Tempelwäsche ist an sich in weiß gehalten und nur wenig kunstvoll verziert. Diese soll sowohl durch das Weiß und die Schlichtheit die Reinheit, Gleichheit und Einigkeit aller Geschwister, als auch die Heiligkeit im Tempel darstellen. Es gibt auch das sogenannte Garment. Man erhält es in Vorbereitung auf das Endowment. Es enthält verschiedene Symbole, die an die Bündnisse erinnern sollen, die man im Laufe des Endowments annimmt. Zu diesen Bündnissen gehören sowohl das Gebot der Keuschheit, als auch das Wort der Weisheit und das Gebot der Weihung. Mehr ins Detail in Bezug auf diese Bekleidungen oder die Ereignisse im Tempel werde ich aber nicht eingehen, weil diese mir heilig sind.

Wenn Du bei Google "Kirche Jesu Christi" und eventuell "Der Heiligen der Letzten Tage" eingibst, werden die Top-Ergebnisse ebenfalls recht informativ sein. Ebenso kannst Du auch hier mit der Suchfunktion zu Mormonen fündig werden. Wenn ich dazu Antworten gegeben habe, kann ich die natürlich auch empfehlen.

eine der prominentesten Mormonen - außer mit Romney - ist zum Beispiel Lindsey Stirling. Wieso wie euer Lehrer ausgerechnet Unterwäsche thematisieren? Muss ja ein ziemlich spannendes Thema sein http://de.mormonwiki.com/Garments

JTKirk2000  05.01.2014, 20:13

Recht interessante Seite. Ich habe mir das mal zumindest bis hin zu dem Tempelbesuch (Punkt 4) angeschaut. Hier wird die Familienorientierung der erforderlichen Tempelwürdigkeit gegenüber gestellt. Dies als Grund heranzuziehen, ist echt an den Haaren herbeigezogen. Natürlich ist den Mormonen die Familie wichtig - nicht nur von der Organisation der Kirche her, sondern normalerweise auch jedem einzelnen. Ewige Bündnisse wie die "Tempelehe" und die Siegelung der Kinder an die Eltern für die Ewigkeit können nur im Tempel stattfinden, allerdings ist es auch notwendig, dass man die notwendigen Bündnisse annimmt und einhält, um entsprechend tempelwürdig zu sein. Es geht nicht darum, etwas geheim zu halten, oder Familienmitgliedern etwas vorzuenthalten, sondern um den Tempel geistig rein zu halten, also den Tempel nicht zu entweihen. Bei jedem Tempel gibt es nach Fertigstellung des Baus oder der Renovierung bis zur Zeit der (erneuten) Weihung sogenannte Tage der offenen Tür, wo man den Tempel besichtigen kann, egal ob man tempelwürdig, Mormone oder überhaupt gläubig ist.

Dadurch dass dies als einziger Grund der Familienorientierung der Mormonen entgegen gehalten wird, zeigt mir dies nur eine Bestätigung zur Wichtigkeit der Einschätzung der Familie - dieser Punkt widerlegt sich also sozusagen selbst, wenn man allein schon die Bibel kennt und wie wichtig schon die Tempel vor alters waren.

Vergleichbar verhält sich das zumindest mit den Punkten, die ich bis dahin gelesen habe. Beispielsweise zu Punkt 1 Wurde Joseph Smith in der Tat nicht gesagt, dass die anderen Religionen ein Gräuel in den Augen Gottes sind, sondern nur, dass diese sich von der Fülle der Wahrheit ihrer eigenen Schriften abgewendet haben und einander durch verschiedene Interpretationen derselben Wahrheit bekämpfen. So zieht sich das wie ein roter Faden durch diese Punkte.

Zu Punkt 2. Es wurde wissenschaftlich in der Tat festgestellt, dass der Homo Sapiens Sapiens eine so große genetische Verwandtschaft aufweist, dass dieser in der Tat aus sogar einer einzigen Urmutter (Eva?) hervorgekommen sein kann.

Der 3. Punkt ist völliger Unsinn. Joseph Smith hatte gerade einmal ein paar Jahre Schulbildung. Er kannte mit Sicherheit nicht die gebräuchlichen Kunstformen aus der alten Zeit vor etwa 2600 Jahren und mindestens ebenso wenig hätte er aus eigener Bildung heraus aus dem Hebräischen übersetzen können.

Nachdem schon der Anfang dieser "vernünftigen Zweifel" so vergeigt wurde, sehe ich nicht, warum ich auch den Rest lesen sollte, denn für mich sind schon die ersten gegenstandslos.

0