Mögt ihr die "Etymologie" {Wortherkunft}?
Ich liebe den Bereich der Etymologie und mir fällt es schwer zu verstehen, dass Leute dies völlig uninteressant finden. Wie ist es mit euch?
- "Laune" vom lateinischen Wort für Mond "Luna", da man glaubte, dass die Laune vom Mond {Luna} abhängig ist
- "Roboter" vom russischen/slawischen/tschech. "robota", was so viel wie "Arbeit" bedeutet, denn ein Roboter verrichtet permanent eine festgelete "Arbeit"
- das dt. Wort "Geheimnis" hat als Stammwort "Heim", da man sich die Geheimnisse nur im privaten Heim erzählte
- die Marke "Adidas" vom Namen "Adolf/Adi - Das/sler" {Adi/das}
- Der Kontinent "Europa" ist nach dem Mädchen "Europa" aus der griechischen Mythologie benannt, die von Zeus nach Europa entführt wurde, woraufhin er den Kontinent nach ihr benannte
- der Freitag, benannt nach der dt. Liebesgöttin "Freya"
- usw.
Gibt es außer mir keine Fans der Etymologie?
12 Stimmen
5 Antworten
Ja, das geht mir auch so. Spätestens seit meiner Zeit, in der ich Schwedisch lerne, interessiere ich mich für Grammatik, Phonetik und Etymologie.
Heute gelesen "Griëvel" (Dachs, Dialekt in Westfalen), vgl. "grävling" (schwedisch).
Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Dachs Gänge gräbt.
"güst" (gerade eben, Dialekt in Osnabrück), vgl. "just (nu)" (schwedisch), gerade (eben).
"Kaarnfatt" (Fass zum Herstellen von Butter, Ostfriesland), vgl. "kärna (smör)" (schwedisch), (Butter) herstellen. Der Stamm ist kaarn-/kärn- ...
Dem Schwedischen ähnliche Wortstämme finden sich oft in Norddeutschland, aber auch noch vereinzelt bis nach Südwestdeutschland (Schwäbisch).
Hallo Parthenoz!
Ich lese gerne Krimis und die Etymologie ist für mich ähnlich spannend: Man kann wie bei Krimis seine Kombinationsgabe austesten.
Toll, wie man oft daneben liegt und befriedigend, wenn man richtig lag mit der Herleitung von Wörtern.
LG
gufrastella
Ja, hin und wieder. Im Netz finde ich auch immer interessante Skripte.
Rektion der Verben (II.), Satzglieder und Attribute, Supinum, Mehrsprachigkeit aus neurolinguistischer Sicht, Das doppelte Deutsch, Der am-Progressiv im Schweizerdeutschen...
Hast Du Germanistik oder ein anderes sprachbezogenes Studienfach studiert oder ist Sprache und Grammatik eines Deiner persönlichen Interessen?
Es ist ganz nett, aber nur auf ganz wenigen Gebieten nützlich, z.B. in der Bibelexegese oder im Verständnis antiker Texte. Man muss aber vorsichtig sein, so hat die Wortherkunft sehr häufig in der heutigen Sprache kaum noch eine Bedeutung. Z.B. kommt "enttäuschen" von Ent-Täuschung, aber man nimmt das nicht (mehr) wahr, ist also für das Verständnis irrelevant, ebenso kommt das Wort Amerika wohl von Amerigo Vespucci her, Amerigo kommt von Emmerich, das geht ggf. auf das ostgotische amals für tüchtig zurück. Ist diese Info irgendwie nützlich? Nö.
Etymologie ist daher nett, hat aber eher Lieberhabernutzen. Für die Bibelexegese kann es mitunter interessant werden, wenn bestimmte Wörter tiefere Bedeutungen erlangen können (nicht: müssen).
Unser ehemaliger Lateinlehrer hat uns das zu sehr unter die Nase gerieben, wie toll und nützlich die Etymologie doch sei, deswegen stehe ich eher skeptisch gegenüber. Inzwischen finde ich es mitunter ganz nett, die Hintergründe zu erfahren, gerade in unserer germanischen Sprache.
Ja, total gerne
solche Fachbücher nicht, dazu habe ich leider keine Zeit....wohl aber ein Nachschlagewerk, z.B. vom Duden.
Ja, schon
Relativ unbekannte Werke von einem Autor, der in meiner Gegend gelebt hatte
Könntest Du mir die Titel und die Autoren der Bücher nennen (wenn Du willst)? Ich bin selbst sehr interessiert.
Den Namen des Autoren kann ich dir gerne verraten. Die Titel der Bücher möchte aber lieber nicht öffentlich erwähnen.
Der Autor heisst oder besser gesagt hiess Josef Zihlmann
Gibt es noch andere linguistische Literatur, die Du liest?
Liest Du gerne linguistische bzw. etymologische Fachbücher?