Mochte Hitler den Ernst Röhm?

4 Antworten

Anfangs schätzte er ihn, später sah er in ihm jedoch eine Bedrohung für seine Ziele. Der "Röhm-Putsch" markiert das brutale Ende einer einst engen Beziehung und ist ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

ER leiß ihn bekanntlich erschießen; da war wohl die Rede von mögen.

Die Welt schreibt dazu:

Am 28. Juni 1934 erhielt Ernst Röhm, Minister ohne Geschäftsbereich und Führer der SA, an seinem Urlaubsort Bad Wiessee von Hitler den Befehl, sich mit seinen engsten Mitarbeitern am 30. Juni, einem Sonntag, zu einer Besprechung mit ihm zur Verfügung zu halten. Zeugen berichten, dass Röhm geradezu erfreut gewesen sein soll, dass sein „Führer“ ihn mit einem Besuch beehre. Der aber verlief anders als erwartet.
Kurz vor sieben Uhr morgens erreichte Hitlers Kolonne den Gasthof „Hanselbauer“, wo Röhm und die übrigen SA-Führer abgestiegen waren. Mit zwei bewaffneten Kriminalbeamten betrat Hitler das Zimmer seines Duzfreundes und brüllte: „Röhm, du bist verhaftet!“ Daran änderte auch dessen Gruß „Heil, mein Führer!“ nichts. Zusammen mit ebenfalls verhafteten SA-Männern wurde Röhm nach München geschafft. Am Abend des 1. Juli wurde er dort von dem SS-Mann Theodor Eicke erschossen, der im Dezember mit dem Posten eines „Inspekteurs der Konzentrationslager“ belohnt wurde.

Nein, Hitler mochte Ernst Röhm nicht. Er hat ihn als Schläger angesehen, der nur vor der Machtergreifung einen Wert hatte. Danach hatte Hitler ziemliche Angst vor Röhm und der SA. Deswegen hat er ihn ja auch erschießen lassen.


Stressika  27.09.2024, 19:42

Darum war Röhm wohl auch einer der ganz wenigen die Hitler dutzten. Deine Feststellung ist nicht richtig.

Alexander372  28.09.2024, 09:55
@Stressika

Meine Feststellung ist richtig. Hitler hat Röhm solange in der Partei und geduldet, wie er eine Schlägertruppe brauchte. Danach hat Röhm es übertrieben indem er gefordert hat, dass die SA zur regulären deutschen Armee wird, womit die Reichswehr Hitler sofort abgesetzt hätte. Zudem hat Röhm sehr gefährliche Witze in Gegenwart Hitlers und Görings gemacht, indem er Sachen sagte wie: Ich hab 400000 Mann hinter mir. Solche Dinge wurden von den restlichen Parteifunktionären als Drohungen verstanden. Und nicht zuletzt waren sich Hitler und Röhm bereits in den späten 20ern uneinig über die Pläne für die Zukunft. Hitler wollte eine legale Machtübernahme und Röhm wollte eine gewaltsame Machtübernahme. Sicherlich waren beide mal befreundet, aber dieses Verhältnis ist mit den Jahren immer mehr abgekühlt.

Stressika  28.09.2024, 10:20
@Alexander372

Guten Morgen!

Die heute niedergeschriebene These deinerseits, trifft zwar in einigen Punkten zu, sie vernachlässigt jedoch die vielschichtigen politischen Intrigen und die Machtverhältnisse innerhalb der NSDAP. Hitler war ein Meister der Manipulation und des politischen Kalküls. Er nutzte die SA, um seine Ziele zu erreichen, und ließ sie fallen, als sie ihm nicht mehr dienlich war. Der „Röhm-Putsch“ war weniger ein spontaner Aufstand als vielmehr eine von Hitler inszenierte Säuberung, die ihm ermöglichte, seine Macht zu konsolidieren und die Opposition auszuschalten.

Die Eingangs angesprochene Beziehung beider kann aus fachlicher Sicht nur die Sicht zulassen, dass das Verhältnis zwischen Hitler und Röhm von einer Mischung aus Freundschaft, gegenseitigem Nutzen und letztlich auch Misstrauen geprägt war. Die ideologischen Entwicklungen von Hitler und Röhm zeigen, wie sich die anfangs gemeinsame Vision einer radikalen Umgestaltung Deutschlands im Laufe der Zeit auseinanderentwickelte. Während Hitler seine radikalen Vorstellungen zugunsten einer pragmatischeren Politik zurückzustellen bereit war, hielt Röhm an seinen revolutionären Ideen fest. Diese unterschiedlichen Ziele führten letztendlich zum Bruch zwischen den beiden Männern und zur Ermordung Röhms, indem auch Röhms Homosexualität "Entartung", ausgespielt wurde. Hitler nutzte diese Tatsache, um Röhm zu diskreditieren und auch damit seine Ermordung zu rechtfertigen. Für seine große Vision ging er über Leichen und machte, nicht widererwartend, auch vor alten Weggefährten und Freunden kein halt.

LG aus Tel Aviv

Die haben sich zwar geduzt, gemocht haben sie sich wohl nicht. Als Röhm gefährlich hätte werden können, da hat man sich ihm brutal entledigt.