Mittelalter Daunenjacke?

2 Antworten

Laut Wikipedia wurde Daune bereits im Mittelalter verwendet allerdings steht dabei nichts von Kleidung. Wahrscheinlich war sie nur für Bettwäsche relevant.

https://de.wikipedia.org/wiki/Daune

Geht man nach diesem Artikel wurde die erste Daunenjacke 1936 entwickelt. Allerdings zweifle ich die geschichtliche Recherche dieses Artikels an.

https://www.vogue.de/mode/artikel/daunenjacken

Typische authentische Winterkleidung sollte aus Loden oder Filz gefertigt sein.

Woher ich das weiß:Recherche

Sowas Ähnliches war sogar Teil von Rüstungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gambeson

Der Gambeson konnte durchaus auch Federn enthalten. Zum Abfedern sind die geradezu ideal :)

Hast du Primärquellen zu einem Textilpanzer mit Daunen drin? Die meisten Schriftquellen und Realien, die ich kenne, weisen ziemlich eindeutig auf entweder viele Leinenlagen oder auf weniger Stofflagen mit bestimmten Mengen Rohbaumwolle dazwischen hin.

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@drdevil7

Nein, leider nicht viel. Ich hab mal vor Jahren sowas gesehen, nur als Bild, ohne erklärenden Text. Hier sagt es jemand z.B: http://www.immerlan.de/ruestzeug/ruestzeug_unterzeug.html

Konnte mit der Schnellsuche für diesen Beitrag das aber leider auch nicht mehr finden.

Ich denke aber auch manchmal etwas selbständiger und dann fällt mir z.b. auf, dass Leinen sehr schwer ist und Baumwolle im Mittelalter in Europa extrem teuer, weil nur aus dem Orient importiert. Ich denke, Daunen wären da eine Alternative, weil viel leichter als Leinen (in derselben Stärke) und deutlich billiger als Baumwolle.

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@DocPsychopath

Das Problem mit Leinen sehe ich eher nicht, da man Fasern jeweils in sehr unterschiedlicher Feinheit verarbeiten kann. Ich sehe beim Thema Leinen eher das Problem, dass wir beim historischen Leinen von deutlich höheren Fadenzahlen pro cm und von dichter gewebten Stoffen im Vergleich zu modernen Leinenstoffen ausgehen müssen.

Mund die Pauschalaussage zu Baumwolle stimmt so pauschal nicht, da man spätestens im 13.Jh. eine Baumwollproduktion im großen Stil in Norditalien nachweisen kann. Zudem verfügen wir neben einigen erhaltenen Originalen über eine beträchtliche Anzahl an Handwerksverordnungen, Inventaren und Rechnungen aus dem Spätmittelalter, die wichtige Informationen zu den verwendeten Materialien, deren Preisen und Mengen und zum Aufbau liefern können. Und dabei zeigt sich eben, dass die Versionen mit Rohbaumwolle kein teures Luxusgut für eine kleine soziale Elite waren, sondern so ziemlich Standard waren. Ironischerweise unterscheiden einige Handwerksordnungen Ende 13./Anfang 14.Jh zwischen einem dünneren und einem dickeren Typ Textilpanzer, wobei letzterer mehr Rohbaumwolle enthalten muss, da er für die Normalos ohne zusätzlichen Ringpanzer drüber gedacht ist, was ja irgendwie widersinnig wäre, wenn Rohbaumwolle ein extrem teures Luxusgut gewesen wäre.

Das Problem bei deiner Vermutung mit den Daunen ist halt, dass deine Grundannahme auf moderner Sekundärliteratur fußt und du keine eindeutige Primärquelle, die deine Hypothese stützt, hast.

Bitte versteh mich nicht falsch; mir geht es nicht darum, dich irgendwie persönlich dumm anzulabern. Ich hab auch kein Problem damit, Lücken in der Quellenlage mit einem educated guess zu schließen, aber dafür muss erstmal eine Lücke in der Beleglage da sein, die man schließen müsste. Aber die sehe ich im Konkreten Fall nicht, da wir eben massig Quellen haben.

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@drdevil7

Hättest du das VOR meinem Beitrag geschrieben, hätte ich da doch gar nichts vermutet. Dass Baumwolle schon im 13. Jahrhundert in Italien produziert wurde, lese ich wirklich das allererste mal und das erstaunt mich wirklich massiv. Ich kenne als Status Quo, dass Baumwolle aus dem Orient importiert wurde und erst ab Mitte 15. Jahrhundert Venezianer und Genuesen die auf den Mittelmeerinseln zu kultivieren versuchten.

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