Mitschreiber im Gericht

5 Antworten

Wie waterlilies schon fast richtig sagte, den Protokollführer als eigenständigen Beruf an sich gibt es nicht, den des Gerichtsschreibers schon gar nicht. Protokollführer sind eigentlich Justizfachwirte oder Justizfachfrauen. Auch Justizsekretäre (Justizsekretärinen) genannt. Das ist Besoldungsgruppe A6 (mittlerer Justizdienst) in der Anfangsstufe. Der Verdienst beträgt Netto ca. 1400 euro Anfangsgehalt (nach Beamtenbesoldungsgesetz). Auch Justizangestellte und in seltenen Fällen auch Gerichtswachtmeister (einfacher Justizdienst) übernehmen diese Tätigkeit. Es bleibt aber eine Nebenaufgabe. Die Hauptaufgabe der Justizsekretäre (und innen) ist die Aktenverwaltung auf der Geschäftsstelle bei Gericht und bei den Staatsanwaltschaften. Ob man diese Tätigkeit überhaupt ausführt hängt von der Abteilung ab in der man eingesetzt wird. Ich beispielsweise musste es schon lang nicht mehr machen. Man kann sich die Tätigkeit auch nicht wirklich aussuchen sondern wird zugeteilt. Stenographiert wird schon lange nicht mehr, seit ca. 2002 ist Stenographie auch keine Voraussetzung mehr für den mittleren Dienst. Protokolle werden heutzutage direkt in den PC übertragen oder auf Formblättern vorgefertigt und dann "ins reine geschrieben".

waterlilies  17.11.2007, 10:07

Justizsekretär ist man nicht sein Leben lang (zumindest die meisten wohl nicht ;-))! Es gibt auch Ober- und Hauptsekretäre und Inspektoren. Sekretär/in ist das Eingangsamt. Ich kenne auch eine Justizhauptsekretärin die Protokolldienst macht. Bei uns wird übrigens nur noch in Strafsachen ein Protokollführer eingesetzt. Der Rest läuft mit Diktiergerät und wird von Schreibkräften übertragen.

macja2111  21.04.2015, 15:12
@waterlilies

stimmt....und wachtmeister machen das gar nicht, ist mir noch nie untergekommen und ich glaub auch nicht, dass sie dazu befugt sind. steno mussten übrigens alle können, nicht nur der mittlere dienst. protokolldienst ist ein fester bestandteil einer geschäftsstelle und keine nebenaufgabe!

 

justizangestellte oder justizfachangestellte bzw. mittlerer dienst. das ist inzwischen alles miteinander verwachsen. egal wer davon ist urkundsbeamter der geschäftsstelle. protokolle werden nach wie vor geführt und das wird auch erst mal so bleiben. das ist nur ein teil der arbeit, die erledigt wird. es gibt selten bei gericht jemanden, der das ausschließlich macht. wie das mal wird, wenn die elektronische akte eingeführt wird, weiß man nicht. aber letztlich wird auch weiter protokoll geführt und nur im zivilverfahren wird das protokoll diktiert. anzumerken ist, dass so ein ganzer tag protokoll schreiben schon auch mal recht anstrengend werden kann, zumal solche sitzungen auch weit über die geplante zeit hinaus gehen können.

Die Schreiber heissen Protokollführer und sind entweder Justizangestellte oder Beamte des mittleren Dienstes (Justizwirte). Der Verdienst ist von der Einstufung abhängig, das kann man hier nicht so pauschal sagen - üppig ist es nicht. Die Protokolle werden entweder mitstenografiert und dann in Reinschrift übertragen oder direkt in den PC geschrieben und vor dem Ausdruck nochmal überarbeitet. Allzulange wird es diesen Beruf allerdings nicht mehr geben, soweit ich weiß, sollen die Protokollführer mittelfristig abgeschafft werden.

macja2111  21.04.2015, 15:14

quark...wir schreiben das jahr 2015...und siehe, wir sind immer noch da :D

Brandon987  09.10.2017, 00:20
@macja2111

Und wie viel verdient man? 

Heute gibt es Computerstenografen, die diese Aufgaben übernehmen können. die Einsatzgebiete für Computerstenografen ist vielseitig. Sie werden Eingesetzt als:

Protokollführer Gerichtsschreiber Schriftdolmetscher

Zu finden ist das zum Beispiel hier www.mitschrift.biz/index.php/leistung

Meines Erachtens nennt mann die ganz einfach Gerichtsschreiber. Gehalt ist mir unbekannt.

cmk7145  16.11.2007, 18:20

frau aber auch :-)