Mitbewohnerin hustet rücksichtlos, wehrt alles ab, was tun?
Hi ,
meine schreckliche Mitbewohnerin aus Portugal legt gerade wieder eine ordentliche Schippe an Rücksichtslosigkeit drauf. Sie und mein anderer Mitbewohner hatten sich vor ca. 4 Wochen mit einer Grippe angesteckt.
ER lag 2 Wochen im Bett , hat sich bei der Arbeit krank gemeldet, war beim Arzt, hat Medikamente genommen. Fazit: es geht ihm heute besser, er hat noch sehr leichten, sehr seltenen Husten, geht wieder arbeiten und schont sich in seiner Freizeit.
SIE ist weiter zur Arbeit gegangen, hat dort wohl auch ein paar Leute angesteckt (so sagte sie erst, und danach, als ich das kritisch kommentierte, behauptete sie, es waren ja schon alle krank und sie habe nur einen Witz gemacht, ausserdem habe sie sich ja gar nicht ganz so schlimm wie der andere Mitbewohner gefühlt). Auf meine (noch mitfühlende) Frage, ob sie beim Arzt war, sagte sie, sie sei hier durch “mit denen”, weil das erste Mal, als sie zu einem gegangen war, hatte der ihr einen Rat gegeben, der ihr nicht passte.
Fazit: Sie rennt bis heute jeden Tag mit andauerndem(!) Husten durch die Gegend, klagt, wie müde und erschöpft sie ist, schnäuzt sich in der Dusche.
Am Samstag, als ich sie das erste Mal seit etwa 2 Wochen sprach (davor war ich relativ viel weg, zum Glück), bot ich ihr direkt ein paar Hustentabletten an. Wollte sie nicht. Einen Moment später hustete sie über den ganzen Spülbeckenbereich. Auf meine dann doch mal hervor gebrachte Bitte, ob sie sich vielleicht die Hand vorhalten könnte, kam nur “hab ich doch”.
Wir hatten am Wochenende noch 1-2 andere Konflikte, wegen Kleinigkeiten, ich hab dann aber beschlossen, nicht auf ihr Niveau zu gehen und bin seit Montag einfach sehr freundlich gewesen.
Heute früh, nachdem ich sie erneut den ganzen Morgen husten hörte und sah (ohne sich die Hand vorzuhalten), dann an ihr und dem anderen Mitbewohner vorbeiging, fragte ich “Na, du hast es offenbar immer noch sitzen” und “ist es eigentlich produktiv oder trocken?”, sagte sie “beides” und ging in ihr Zimmer, wo sie weiterhin ordentlich abhustete.
Als sie wieder rauskam (um das haus zu verlassen), sagte ich nochmal, dass ich es doch echt etwas bedenklich finde mit ihrem Husten, und dass ich es doch gut finden würde, wenn sie sich öfter die Hand vorhalten könnte und wegen der Bakterien aufpasst. Ich bot ihr nochmal meine Hals Tabletten an, sie lehnte wieder ab und sagte “ich kümmere mich schon darum”. Sie reagiert also sehr abwehrend und verhält sich gleichzeitig recht rücksichtlos.
Auch der andere Mitbewohner fand Ihre Antworten etwas komisch und bestätigte, dass sie sich auch in seinem Beisein nie die Hand vor den Mund hält.
Jetzt ist sie ja wahrscheinlich schon über den Berg, und ihr Husten scheint morgens schlimmer zu sein als abends. Aber trotzdem. Ich hab noch am Sonntag groß geputzt und sie verteilt jetzt überall ihren Auswurf. Die Einstellung zu Arzt und Medikamenten hat schon was beratungsresistentes.
Hat jemand noch Ideen, was ich tun kann, um ihr freundlich aber bestimmt klar zu machen, wie rücksichtlos sie ist?
Oder ob das vielleicht sogar ein Grund ist, sie nochmal schneller hier raus zu bekommen?
(Hab ihr schon normal gekündigt, leider hab ich eine recht lange Kündigungsfrist)
Danke!
3 Antworten
Ich würde provokativ eine FFP2 Maske in ihrer Gegenwart tragen und hoffen, dass die Zeit bis zur Kündigung schnell vorüber geht.
Sich die Hand vor den Mund halten wenn man hustet ist eine Höflichkeitsregel und kein Muss. Ist wie das man nicht beim Essen mit anderen rülpst oder im Beisein anderer furzt. Wenn deine Mitbewohnerin das nicht macht, kannst Du ihr das sagen, und das machst Du ja, aber offenbar legt sie auf sowas keinen Wert.
Das Problem bei WGs ist das Ihr dort alle gleichberechtigt wohnt. Es ist genauso deine Wohnung wie es Ihre ist. Sie kann Ihre Krankheit auch noch ewig verschleppen, außer mit Ihr Reden kannst Du nichts machen. Du kannst sie nicht zwingen sich auf eine gewisse Weise zu benehmen - dir ist klar das Du nicht die Mutter bist oder?
Du sagst zwar sie hustet alles voll, aber sie wohnt da nunmal. Was Du und dein anderer Mitbewohner sagen könntet wäre das sie bitte alles desinfiziert nach Nutzung. Wenn sie das nicht macht, wirst Du nichts machen können.
Du hast was Hygiene geht einen anderen Standard als Sie. Du kannst deinen Hygiene Standard nicht auf andere übertragen. Es ist absehbar das sie diese Krankheit überstehen wird früher oder später und bis dahin desinfiziere für dich alles was mit Ihr in Berührung kommt, und überleg dir wie lange Du mit ihr noch wohnen willst.
Wie schon erwähnt, hab ich ihr bereits gekündigt.
Rülpsen und furzen fände ich genauso rücksichtlos, ist aber insofern noch etwas anderes, als dass ich mich da nicht anstecken kann. Ich denke, das Maß an Rücksicht, was ich von ihr verlange, ist nicht überzogen und hat nichts damit zu tun, ob ich ihre Mutter bin oder nicht.
In einer Wohngemeinschaft kann man schon erwarten, dass jemand sich nicht so rücksichtslos und fahrlässig gegenüber den anderen verhält. Wie gesagt, gekündigt have ich ihr schon, deshalb war jetzt meine Überlegung ob ich sie noch etwas schneller raussetzen kann, weil sie mit Ihrem Verhalten ja auch meine Gesundheit gefährdet.
Nein, noch schneller kriegst Du sie nicht aus der Wohnung, das wird wirklich sehr sehr schwierig. Das jemand krank ist, und sich nicht so verhält wie Du es möchtest ist kein Grund sie schneller aus der Wohnung zu kriegen - Gesundheitsgefährdend kannst Du nicht sagen, denn Du scheinst wirklich nicht zu berücksichtigen das es auch Ihre Wohnung ist. Solange sie dort wohnt, ist es Ihr zuhause. Es gibt kein Gesetz das besagt wie man sich im Falle einer Krankheit zu verhalten hat. Sie kommt nicht zu euch und hustet euch bewusst ins Gesicht. Sie agiert nicht aggressiv. Du erwartest Rücksicht, aber auch das ist relativ - was Du darunter verstehst ist nicht zwangsläufig was andere darunter verstehen. Fahrlässig ist auch kein Thema - es ist Winter gewesen, es war jetzt lange kalt, Menschen werden krank - WIE sich dann kranke Menschen ZUHAUSE verhalten ist ein anderes Thema. Für sie ist ihr Verhalten völlig ok. Vermute aber das durch die Kündigung das Verhältnis sowieso angespannt ist - darum würde Ich an deiner Stelle versuchen das irgendwie auszuhalten damit sie auch auszieht. Denn glaub mir, wenn sie sich weigert auszuziehen trotz Kündigung, wird das ganze sehr kompliziert werden - wenn es dann zu ner Räumungsklage kommt, das dauert ewig bis sowas durchgesetzt wird. Du solltest versuchen eure Situation aktuell irgendwie ohne Spannungen rumzukriegen. Sie ist schon gekündigt, es ist nur noch ne Frage der Zeit
es geht ja darum, daß du nicht auch noch angesteckt wirst - wenn doch, nennt man das "Kausalkette" ; dann muß geprüft werden, ob du durch ihre Grippe angesteckt worden bist - das zu beweisen, schaffst du aber nicht, also dann doch keine "Kausalkette" - also musst du ihre Macken und Attitüden aushalten - es zeigt sich mal wieder, das das Wort "Schlampen" scheinbar weiblich besetzt ist, weil es Rücksichtslosigkeit assoziiert
Sorry aber das am Ende hat deinen ansonsten ganz interessanten Anfang irgendwie sehr infrage gestellt
das letzte Wort nehme ich zurück und es tut mir leid, es rubriziert zu haben
Das ist eine Mitbewohnerin, irgendwo in Deutschland.. Was Du daraus ableitest ist wirklich irre:-)
Hehe das hatte ich auch schon kurz überlegt.. oder ihr eine hinzulegen.. ist aber schon bisschen Kindergarten Niveau oder? 😅 aber ja, vom Gefühl her wäre das etwas, was ich tun wurde, zusammen mit einer Desinfektion, die ich dann überall sprühe, wo sie gerade war 😂😂