Mitbewohner will außerhalb der WG nichts mit mir unternehmen?
Liebe Alle,
ich muss einfach mal was loswerden bzw. brauche vielleicht einfach mal euren Blickwinkel.
Folgendes: Ich (M28) wohne in einer 4er WG (M19, M27 und W26 und wir verstehen uns alle sehr gut miteinander (reden und lachen viel; man kennt es).
Bei einem meiner Mitbewohner (M27) blicke ich aber nicht ganz durch:
Innerhalb der WG ist er mega sympathisch und hilfsbereit zu mir und wir reden über Dinge, über die er sonst mit keinem anderen redet. Generell ist er ein sehr guter Mitbewohner. Zum Beispiel: (a) für meinen GB ist er mit mir einkaufen gefahren (Alkohol und co.; er hat ein Auto, ich nicht), (b) wir backen ab und zu zusammen (ich liebe es zu backen) (c) wir schenken uns immer gegenseitig was zum Geburtstag und zu Weihnachten, (d) ich kann mich immer auf ihn verlassen, (e) er motiviert mich zum Sport und will ständig mit mir joggen gehen. So weit so gut.
Er hat aber anscheinend kein Interesse daran, außerhalb der WG Zeit mit mir oder den anderen beiden Mitbewohnern zu verbringen. Immer wenn ich ihn zu irgendwas einlade (abends zusammen mit Freunden wegzugehen, zusammen Filme zu schauen), lehnt er ab. Ich habe ihn seit seinem Einzug vor 2 Jahren bestimmt schon 10 mal eingeladen, mitzukommen, wenn ich irgendwo eingeladen bin. Jedes Mal lehnt er aber ab. Zum Beispiel zum Geburtstag von Freunden, aber auch wenn ich mit Freunden im Wohnzimmer sitze und ich ihn einlade. Ich frage ihn immer, ob er sich dazugesellen will. Er lehnt immer ab.
Manchmal sagt er auch, er muss was für die Uni / Arbeit machen oder hat keine Lust, geht dann aber eine Stunde später mit seinen Freunden weg. Wenn seine Freunde / Kommilitonen ihn zu was einladen, dann springt er immer.
Auch lädt er nie jemanden aus der WG ein mitzukommen, wenn er mit seinen Freunden/ Kommilitonen weggeht. Ich habe ihn auch schon darauf angesprochen, dann kommt aber immer so was wie "es hat sich einfach bisher nicht ergeben " oder "das war spontan ".
Ich möchte einfach gerne Zeit mit ihm verbringen und meinen Stellenwert bei ihm kennen. Dass er einfach in den fast 2 Jahren Mitbewohnerschaft nicht einmal mit mir feiern gegangen ist oder mich gefragt hat, ob ich mal mitkommen möchte, verletzt mich sehr.
Ich habe ihn wirklich extrem gern und ich weiß eigentlich auch, dass er mich sehr gern hat, aber ich verstehe sein Verhalten nicht. Ich möchte einfach auch nach dem Zusammenleben mit ihm befreundet sein. Mir ist bewusst, dass man nichts erzwingen kann, aber er ist mir einfach unglaublich wichtig.
Was meint ihr dazu? Was soll ich von dem Verhalten meinen?
5 Stimmen
5 Antworten
Ich möchte einfach auch nach dem Zusammenleben mit ihm befreundet sein.
Ich denke das ist der Knackpunkt, dass er dir sehr wichtig ist, du aber Angst hast ihn später zu verlieren, wenn ihr nicht mehr Zeit miteinander verbringen müsst.
Ich würde wohl zumindest diese Angst mal ansprechen. Ohne Vorwurf, und auch ohne zu erwähnen, dass dich sein Ablehnen verletzt. Nur dass du halt erklärst, dass es dir wichtig ist, dass der Kontakt nicht abbricht.
Da hast du eigentlich Recht. Das ist wirklich der Knackpunkt. Ich verstehe ja, dass er sich mit seinen Kommilitonen und Freunden treffen will, um nicht ständig mit seinen Mitbewohnern aufeinander zu hocken. Ich treffe mich ja auch regelmäßig mit meinen Freunden außerhalb der WG. Ich finde es aber einfach seltsam, dass er nie mitkommen mag oder jemanden von uns einlädt. Wir anderen drei unternehmen Dinge miteinander. Außerdem finde ich es nicht richtig, dass er mich anlügt / immer Ausreden hat, warum er nicht mitkommen mag, aber dann mit seinen Kommilitonen weggeht.
Wahrscheinlich sind einfach meine Erwartungen in die Freundschaft / Mitbewohnerschaft zu hoch?
Innerhalb der WG möchte er ja mit euch was machen, weil ihr ja miteinander lebt. Aber ausserhalb möchte er lieber was mit seinen Freunden was machen.
Das macht er sicher nicht absichtlich um andere zu verletzen aber er trennt eben das Private Leben mit dem WG Leben. Und das solltet ihr eben akzeptieren und auch nicht böse sein, wenn ihr zwar Mitbewohner seid aber keine besten Freunde/Kumpels. Das hat aber nichts damit zu tun das ihr euch in der WG perfekt versteht, das WG leben sollte deswegen nicht in schieflage kommen.
Ist auf der Arbeit doch fast genauso das man dort auch was mit den Kollegen macht und man sich gut versteht aber nach dem Feierabend/Urlaub möchte man lieber mit anderen was machen und nicht mit den Kollegen. Auch, wenn man sich sehr gut versteht kann man da auch trennen.
Akzeptiert es das es eben so ist und seid nicht sauer auf ihn. Vielleicht überlegt er es irgendwann mal anders aber erzwingen sollte man das nicht.
Ich verstehe aber nicht, warum er das WG Leben und sein ‚soziales‘ Leben so strikt voneinander trennt. Mir ist bewusst, dass ich das nicht erzwingen kann; weder, dass er mal mitgeht, wenn ich was mit Freunden unternehme oder dass er mich einfach mal einlädt. Ich bin auch nicht sauer oder wütend, ich fühle mich einfach verletzend. Das liegt aber wahrscheinlich eher an mir als an ihm. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich zu viel von der Mitbewohnerschaft / Freundschaft erwarte.
Stell dir vor ihr seid Kollegen. Du hast auch kein Bock mit (jedem) Kollegen was außer der Arbeit zu unternehmen. Ich kann ihn verstehen. Lass ihn einfach und dräng dich nicht so auf
Vielleicht will er einfach nicht mit fremden weggehen ...
Wir wohnen seit 2 Jahren zusammen. Seine Kommilitonen waren am Anfang ja auch fremd.
Eine WG ist eine Zweckgemeinschaft.
Natürlich schaut man, dass das Zusammenleben klappt.
Darüber hinaus hat aber keiner irgendwelche Verpflichtungen