Mitbewohner ist faul?

10 Antworten

Musste mit meiner WG damals leider sehr ähnliche Erfahrungen machen. Nur kam zur Unordentlichkeit und Nachlässigkeit im Haushalt noch Drogenkonsum und ständige Lärmbelästigung durch laute Musik, laute Pornofilme und exzessiven Sex hinzu... durfte mir durch die Wand hindurch stundenlang das Geschrei mit "OH ja fester fester! Schneller schneller! Gib's mir! Du geile Sau!" anhören, während ich versuchte, fürs Studium zu lernen. Währenddessen stapelte sich das ungewaschene Geschirr in der Küche und die Fliegen und Fruchtmücken schwirrten im Takt zum quietschenden Bettgestell mit.

Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es eine relativ kurze Wohngemeinschaft war und dass es die erste und letzte WG blieb, in der ich lebte.

Es ist sehr viel leichter, dich selbst zu verändern, als andere zu verändern. Das mit dem Ausziehen war schon keine schlechte Idee, und eigentlich folgerichtig.

Ich würde auch nicht erwarten wollen, das er sich ändert, damit du bleibst. Sich wegen andere Menschen zu verändern, ist so ziemich das instabilste, was einen die eigene Einsicht aufklaren lässt.

In dem Sinne würde ich ihm keine Vorwürfe machen, sondern ihm höchsten Danken, das er dir zeigt wo der Wind hinweht.

Denn so sehr du mit ihm auch im Argen bist, es bedarf trotzdem das grundlegend Andere, damit du dich selbst entscheiden kannst zu sein, um diesbezogen dort nicht zu sein.

Darum ist das eigentliche bedauerliche, sich den Schatten anzupassen, statt ihn zu fressen um Licht zu erzeugen.

Mädchen, sei froh, dass du nie eine WG in den Siebziger- oder Achtigerjahren erlebt hast! Fast jeder, der das damals mitgemacht hat, kann endlose Lieder von Geschirrbergen, wüsten Partys und ungeputzten Klos erzählen. Und auch von fremden menschen, die morgens in der Küche saßen, weil sie einer der Mitbewohner über Nacht angeschleift hat.

War 'ne geile Zeit, aber auch oft ziemlich schmutzig und konfliktbeladen.

Der ist von Haus aus verzogen,merkt man am Verhalten. Würde mir was neues suchen,wenn ihr ihn nicht rauswerfen könnt.

Immer wieder mit ihm reden und alle Mängel ansprechen, bis er es nicht mehr hören kann und sich in die WG vernünftig einfügt. ;-)