Mit Morbus Bechterew noch Körplichee hart arbeiten?

2 Antworten

Hallo Freund,

Bechterew ist eine chronische Entzündung in der Wirbelsäule, welche zunehmend und über Jahre dazu führt das diese zunehmend versteift. Nicht schön, aber 1. du stirbst nicht 2. du kannst es heftig hinauszögern.

Auf deine konkrete frage ob deine körperliche vor allem rückenlastige Arbeit deinen Krankheitsverlauf beschleunigt würde ich sagen „Es kommt drauf an“. Wenn du deinen Beruf liebst hast du, neben dem was die anderen klugen Userinnen u User vorschlagen, folgende Möglichkeiten:

  • Halte dich an die diagnostischen Messungen und an die Deutung dieser Messungen und auch was die Therapie und Prophylaxe betrifft an deinen behandelnden Arzt, deine behandelnde Ärztin, weniger an die GF Community.
  • Überprüfe selbst anhand einer täglich geführten Schmerzskala die deinen Rücken betrifft ob deine Tätigkeit deine schmerzende Entzündung verstärkt. (Ich füg mal eine Hilfe zur Schmerzbeurteilung an)
  • Zwiebeln (Quercetine + Sulfide) sowie rote Beeren sind extrem entzündungshemmend. das entzündungshemmenste Food ever. am besten in die Nahrung integrieren. besonders Effektiv sind rote Zwiebeln, rote Beete, Brombeeren, Blaubeeren. Es gibt Studien dazu die ich in meinem Buch beschreibe, du kannst die aber auch selbst finden. Die Effektivität ist bei dieser Nahrung am höchsten (ich wollte mal wissen was das effektivste Essen in dieser Hinsicht ist)
  • Zink, Magnesium, D3 und Jod verringern Entzündungen ebenso. Es ist sinnvoll Magnesium nicht über übermaß reinzuschaufeln, denn das gibt nur Dünnschiss. das BfR empfiehlt eine leichte Ergänzung von morgens und abends von 100 - 125 mg (aus der Erinnerung beschrieben) um eine optimale Magnesiumversorung zu gewährleisten.

→ Du kannst das alles auch durch Nahrungsmittel hinbekommen, das sprengt aber den Rahmen hier.

  • Schau das du wirklich immer Rückenschonend arbeitest, nimm Kurse deiner Krankenkasse zu Rückenschulungen wahr und nimm da die neusten Erkenntnisse.
  • Sorge auch außerhalb der Arbeit für eine gerade Haltung und halte dich viel mehr an Beweglichkeitsübungen wie Yoga anstelle von Krafttraining. Ich als Altenpfleger hatte einen direkten Vergleich als ich Rücken hatte. Yoga half, Krafttraining nicht.

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Alles in Allen. Es ist möglich körperlich auch anspruchsvoll für den Rücken mit Bechterew heutzutage zu arbeiten, aber du musst unbedingt achstsam sein und Entzündungen protokollieren und aktiv reduzieren so wie beweglichkeit erhaltende Maßnahmen einbauen um eine Krankheitsbeschleunigung durch deine Arbeit zu erkennen und auf eine andere Arbeit zu wechseln. (Wenn wir es so betrachten gibt es kaum eine Arbeit die keine gewisse Belastung des Rückens hat, ich denke Stress und Cortisol, was Entzündungen befeuert wird eher der Dreh und Angelpunkt deiner Rückengesundheit sein.)

Hoffentlich helfen dir die Infos für dein weiteres Leben. Alles Guteeee

Miiiii

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – exam. Altenpfleger+ü.6 Jahre Recherche als Fachbuchautor

Metalon  08.05.2025, 13:55

Auch bei der Jodversorgung nicht übertreiben aber der Grundbedarf sollte unbedingt abgedeckt sein und ist nicht unbedingt dramatisch für Entzündungsreduktion, aber für die Nervengesundheit sehr wohl.

Tut mir sehr leid, dass Du in so jungem Alter mit einer so schweren Diagnose konfrontiert bist.

Meine Schwester war Mitte 20,als man es bei ihr feststellte. Sie arbeitete mit behinderten Kindern und hatte entsprechend die gleichen Gedanken wie du.

Man kann wohl mit Ernährung und vor allem gezielter konsequenter Bewegung die Krankheit bis zu einem gewissen Maß und Alter einigermaßen in Schach halten. Meine Schwester macht jeden Tag Yoga, um beweglich zu bleiben und hat auf nahezu fleischlose Ernährung umgestellt. Kein Alkohol, kein Nikotin. Ihre damals akuten Beschwerden und Schmerzen konnte sie dadurch abbauen.

Gleichzeitig hat sie angefangen, Weiterbildungen für zusätzliche Bereiche zu machen, um im Fall des Falls in eine Verwaltungstätigkeit wechseln zu können.

Die Diagnose ist jetzt 10 Jahre her und abgesehen von vereinzelten rheumatischen Schüben hat sie keine Beschwerden und ist auch weiterhin problemlos in ihrem Job aktiv.

Natürlich ist jeder Patient anders. Die Diagnose muss nicht direkt das Ende Deiner Laufbahn bedeuten. Lass dich ausgiebig von Fachärzten beraten, auch bei der Rheumaliga gibt es Infos und Gruppen zum Austausch.

Ich wünsche Dir alles Gute und möglichst viele schmerzfreie Jahre!


Flo123683 
Beitragsersteller
 08.05.2025, 14:07

Ja das Problem ist, ich habe keine "Geregelten" Arbeitszeiten. Ich muss Nachts wie auch am Wochende raus und arbeiten und jeden Abend wird es länger als 17-18 uhr. Ich finde halt gar keine Kraft mehr was nach der Arbeit zu machen und ich merke die letzten tage immer mehr, ich kann das nicjt mehr so heben, ohne direkt oder abends viel mehr schmerzen zu haben.

Stellwerk  09.05.2025, 13:17
@Flo123683

Okay, das ist nochmal eine zusätzliche Belastung.

Wie gesagt, lass Dich nochmal gut fachärztlich beraten. Vielleicht bleibt Dir tatsächlich nichts anderes übrig als eine Umschulung. :!