Arbeiten in der Pflege mit Morbus Bechterew?

3 Antworten

Ich würde erstmal die Ausbildung beenden. Evtl. kannst du weiterarbeiten, wenn die Medikamente gut wirken. Es ist sicher auch einfacher eine berufliche Weiterbildung zu machen, mit weniger körperlichen Arbeiten, als eine neue Berufs-Erstausbildung. Bei der Arge gibt es eine Reha-Abteilung, die dir weiterhelfen kann, wenn du nun doch nicht in deinem Beruf arbeiten könntest und auch während einer Weiterbildung dich finanziell unterstüzt.Vorab informieren welche Möglichkeiten es gibt ist sicher sinnvoll, aber nichts überstürzen und abwarten inwieweit man die Erkrankung in den Griff kriegt.

Gleich als erste möchte ich Dich an eine der wichtigsten Adressen für Dein zukünftiges Leben verweisen. https://www.bechterew.de/startseite/

Neben Beratung  bekommst Du im Forum wertvolle Tipps und auch , was dich interessieren dürfte Kontakt zu den "Jungen Bechtis" .

Am wenigsten ist in der Tat eine ordentliche Basistherapie.

Dabei solltest Du mit Deinem Rheumatolgen darüber reden statt der üblichen klassischen Rheumamedikamente gleich Biologicals einzusetzen. Diese sind bei weitem nicht so aggressiv wie MTX und Co. In der Regel spritzt man die Bios einmal im Monat.

Bei mir wurde MB vor 8 Jahren diagnostiziert. Auf Grund einer Resistenz gegen die "Klassiker" wurde ich fast sofort auf Bios eingestellt und ,toi,toi,toi, ist bisher keine nennenswerte Verschlechterung von Wirbelsäule oder Gelenken aufgetreten.

Was diesen Bereich betrifft könntest du mit dem MB mit Hilfe der Biologics ein ganz normales Leben führen.

Was bei mir jedoch die Alarmglocken schrillen lässt ist deine Aussage :

Mein Leben besteht aus arbeiten und schlafen. Abgesehen davon bin ich nach meiner Arbeit schon extem platt. 

Wenn Du nicht gerade eine 60 Stunden-Woche machst oder der Arbeitsdruck extrem ist, "riecht" das ganze nach einen fiesen Begleiter von Bechterew.

Ich möchte Dir keine Angst machen, aber der Gedanke gehört nunmal ebenfalls zu einer Entscheidungsfindung...

Fibromyalgie geht nicht selten mit anderen Rheumaformen einher und äußert sich neben "Wanderschmerzen" im Bereich Sehnen und Muskeln auch durch Erschöpfung.

Meine normale Empfehlung sollte lauten: Mach Deine Lehre fertig, wenn irgend wie Möglich . Dabei geht es weniger darum., welchen Beruf Du erlernt hast, als dass Du eine abgeschlossene Berufsausbildung hast. Eine nicht zu Ende gemachte Ausbildung bleibt ,leider, wie ein Makel das ganze Leben an Dir haften. Dabei fragt später niemand nach den Gründen.

...andererseits, könnte eine evtl. Fibro ohnehin alles Obige at Absurdum führen.

Aber genug des Unkens erstmal Kopf hoch, MB ist kein Todesurteil (auch wenn man das im ersten Schrecken so empfindet). Damit kannst Du 100 Jahre leben und Dank der Bios auch gerade bleiben.

Alles andere sind erstmal ungelegte Eier, Wenn's und Abers...

Niemand kann in die Zukunft sehen.

Über das Arbeitspensum solltest Du auf jeden Fall mit der Gewerkschaft reden. Mit 18 sollte man nach der Arbeit noch Kraft übrig haben um Auszugehen, sich zu verlieben oder andere Dinge zu tun, welche man mit 18 so veranstaltet.... :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Betroffener

also am wichtigsten ist eine Basistherapie. Besprich das mit dem Rheumatologen.

Gut eingestellt kannst du ein nahezu schmerzfreies Leben führen und dann auch in deinem Beruf weiter arbeiten.