Mit einem Arthrose-Pferd springen?

10 Antworten

ich würde sagen:

stangenarbeit in jedem fall - immer nach gründlichem aufwärmen. 

an guten tagen auch im trab, an nicht so guten im schritt.

laut deiner frage ist das pferd noch so gut dabei, dass ihm die stangenarbeit keine schwierigkeiten bereitet.

das springen über 20cm (max. 30cm) würde ich davon abhängig machen, wie sehr das pferd dazu in der lage ist, die oberlinie zu dehnen (vorwärts abwärts, kopf nicht tiefer als bugspitze). ist das problemlos möglich, sollte so ein minisprung möglich sein.

abhängig ist es jedoch auch davon, ob die arthrose vorn oder hinten ist und welche gelenke genau betroffen sind. keinesfalls mehr springen sollte das pferd bei schultergelenks- und bei hüftgelenksarthrose.

wenn du kannst, solltest du auch ins gelände gehen. schritt und (langsamer) trab auf etwas unebenem gelände fördern die koordination und die aufmerksamkeit und belasten die gelenke vielfältig und nicht wie auf dem platz immer dieselben stellen.

was wichtig ist für pferde, bei denen die beweglichkeit langsam nachlässt, ist in jedem fall kopfarbeit und moderates training.

und du scheinst in dieser hinsicht offen und verantwortungsvoll zu sein - solltest du dennoch nicht ganz sicher sein - frage bei der besitzerin nach oder auch, wenn der tierarzt für irgendwas da ist, bei dem, was mit dem pferd noch problemlos möglich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Die Frage kann nur der behandelnde TA beantworten. Tägliche Bewegung mit langen aufwärmphasen , Dressur oder trail in ruhigem Tempo und mit anfangs nur sanften Bögen, Entlastung der vorhand, die meistens stärker beeinträchtigt ist. Aber am sichersten frag den,TA. Ach ja, meine Senioren lieben Massagen sehr. Laß dir zeigen, wie das geht. Und wir machen auch mindestens 3mal pro Woche Spazierengehen mit freßpausen... auch mal im Wald.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Nein, mit Arthrose springt man auf keinen Fall.

Ich würde nicht mal über Stangen steigen lassen. Am Besten mehr spazieren reiten, falls das möglich ist. Immer zuerst 20-30 Minuten Schritt, größtenteils  am langen Zügel.

Und auch " e- Dressur" würde ich nur reiten, wenn es das Pferd anbietet. Das kann von Tag zu Tag oder auch abhängig von der Tageszeit , (zB. wegen Morgensteifigkeit ) unterschiedlich sein.

Und enge Wendungen meiden, die Ecken abkürzen lassen, wenig auf dem Zirkel, mehr gradeaus.

Ja, es wäre schädlich für ihn und ja, du solltest es lassen.

Bei Arthrose ist Bewegung unheimlich wichtig. Der Bewegungsapperat muss in Gang bleiben. Von daher ist es bei den meisten Arthrose-Pferden nicht verantwortungslos, sie zu reiten, sondern sogar notwendig, damit sie beweglich und so schmerzfrei wie möglich bleiben.

Viele ältere Pferde leiden unter Arthrose, weil sie altersbedingte Verschleißerscheinungen haben. Die Zusammensetzung des Gelenkknorpels und der Gelenkflüssigkeit verändert sich im Laufe der Zeit. Eine Arthrose beim Pferd wird häufig von Schmerzen begleitet. Anzeichen sind nicht selten eine während der Aufwärmphase beim Reiten sichtbare Lahmheit. Diese verschwindet meist nach einer gewissen Dauer der Bewegung, da sich der Knorpel mit Gelenkschmiere „vollsaugt“ und dadurch die Reibung im Gelenk nachlässt. Demnach ist Bewegung tatsächlich gut für Arthrose-Pferde.

Moderate Bewegung ist das A und O bei Pferden mit Arthrose, dadurch wird die Durchblutung aufrechterhalten, der Knorpel mit Nährstoffen versorgt und der Abbau verzögert. Ein Offenstall oder viel Weidegang ermöglichen eine freie und kontinuierliche Bewegung ohne enge Wendungen. Wichtig ist eine homogene und friedliche Gruppe, in der das betroffene Pferd nicht ständig gejagt wird. Tägliche, dem Arthrosegrad angepasste Bewegungseinheiten schmieren die Gelenke und regen zusätzlich den Kreislauf an. Besonders wichtig ist ein sorgfältiges Warmreiten im Schritt.
Ein korrektes Ausschneiden und Beschlagen bringt einem Pferd mit Arthrose ebenfalls eine Erleichterung. Bei Arthrose-Patienten werden häufig Rundeisen („Eiereisen“) mit Silikonfüllung und Platte verwendet, viele Pferde kommen aber auch nach einer Korrektur ohne Eisen zurecht. Der Pferdehalter muss zusammen mit dem Tierarzt und dem Hufschmied entscheiden, welche Art der Hufbearbeitung für das Pferd die Sinnvollste ist.

In wie weit Dein Pferd belastbar ist und was man ihm noch zumuten kann, das wird Dir hier niemand sagen können, denn es kommt immer auf den Grad der Arthrose-Erkrankung an. Eine leichte Arthrose, die dem Pferd noch  keine Schmerzen bereitet, ist in der Regel kein Grund, warum das Pferd nicht hier und da auch mal über Stangen oder kleine Sprünge gymnastiziert werden könnte. Eine Fortgeschrittenere jedoch schon.

An dieser Stelle kann Dir nur der behandelnde Tierarzt vernünftig Auskunft geben. Er ist es auch, der Dir bestimmte Zusatzprodukte empfehlen kann, die der Arthrose entgegenwirken und das Pferd noch möglichst lange fit halten können.

Was ich aber auch noch sagen möchte ist, dass ein Pferd mit 19 Jahren kein junges Pferd mehr ist, sondern in deinem Fall mit seinem medizinischen Befund ehr kurz vor der Rente steht. Übertragen auf einen Menschen würde das bedeuten, dass es ca. 60 Jahre alt ist und nicht unbedingt noch das gleiche leisten kann, wie ein deutlich jüngeres Pferd.

Behalte es gut im Auge. Achte darauf, dass es immer genügend Zeit hat, sich warm zu laufen, bevor Du es arbeitest. Gymnastiziere es mit Verstand, baue das Training vernünftig auf und überlege zusammen mit Deinem Tierarzt, was Du z.B. zuführen kannst, damit es ihm lange gut geht. Arthrosyn ist zum Beispiel ein Produkt, das man unter das Futter mischen kann und dessen Wirkung recht gut ist.

Suky45  07.05.2018, 15:13

👍

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