Mit Anfang 20 noch emotional abhängig von der Mutter?
Hallo! Also meine Situation sieht folgendermaßen aus.
Ich bin damals direkt beim 18 Geburtstag ausgezogen, besuche meine Mutter aber immer sehr regelmäßig für einige Tage. Immer wenn ich dann weiß, dass ich bald wieder nach Hause muss, werde ich extrem traurig und anhänglich, weine auch oft die Nacht vor meiner Abfahrt.
Ich denke dies kommt daher, dass meine Mutter damals als ich noch Klein war, fast nie zuhause war. Sie hatte in Hoch Zeiten 3 Jobs auf einmal. Einen Vater gab es auch nie im Haus. Somit war ich schon als kleines Kind oft alleine und hab mich in den Schlaf geweint, weil ich Angst alleine hatte (so ungefähr mit 4)
Einmal war das so extrem mit dem vermissen, dass ich nachts aus mein Kinderbett geklettert bin und halb nackt draußen rumlief weil ich die Arbeit meiner Mama gesucht habe.
Heute habe ich einfach so große Angst, dass ich meine Mutter zu früh verlieren werde, da sie ein sehr ungesunden Lebensstil hat (raucht 15-20 Zigaretten am Tag, arbeitet immer noch recht viel und trinkt bis zu 6 Tassen Kaffee am Tag, und das mit Mitte 50) weswegen ich einfach so oft wie möglich in ihrer Nähe sein möchte.
Teilweise lassen mir meine Gedanken und Gefühle keine Ruhe und ich weine sehr oft deswegen, zusätzlich habe ich dann immer dieses Gefühl, welches ich als kleines Kind hatte, als meiner Mom nie da war.
Wie kann ich es schaffen diese Gedanken und Gefühle anzuschalten???
Denn von Jahr zu Jahr werden diese stärker und langsam halte ich das alles emotional überhaupt nicht mehr aus. Mir wird das alles zu viel, weil dieses Gefühl welches ich habe unbeschreiblich zerreißend ist
4 Antworten
Huhu.
Ich bin ein absoluter Laie und mit Ferndiagnosen ist das ja auch immer so eine Sache.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Gespräch mit einem guten Psychotherapeuten dir helfen könnte.
Was du schilderst, klingt für mich nach Bindungsstörung, Verlustängsten, emotionaler Instabilität.
Genau dafür gibt es Psychologen. Nichts, wovor man sich schämen müsste. Man schämt sich schließlich auch nicht, wenn man sich ein Bein bricht.
Wichtig ist, dass man auch einen guten Psychotherapeuten findet, der zu einem passt. Ich weiß, dass es häufig schwierig ist, überhaupt einen Platz zu bekommen, aber man sollte mit der Suche anfangen und auch, wenn die ersten fünf Mist waren, nicht aufgeben.
Mit sich selbst und seiner Vergangenheit im Reinen zu sein ist wichtig für ein glückliches Leben.
Such Dir professionelle Hilfe.
Eine Therapie kann wirklich gut für Dich sein.
Danke dir erstmal dass du mit uns so detailliert teilst...
Es ist schwierig die Kindheit zu vergessen... meine Kindheit war auch nicht schön, aber bei mir war alles quasi umgekehrt, aber worauf ich hinaus will, eine der zwei Beziehungsseiten hatte/ hat immer noch Schmerzen...
Das Leben ist so, wir müssen weiter nach vorne gucken. Du musst lernen und erleben unabhängig zu sein, du kannst die Vergangenheit nicht ändern... so war deine Kindheit, aber die jetzige Momenten sind dir überlassen wie du das änderst.
Jedes Mal traurig zu sein, emotionell Abhängigkeit und so, kannst du nicht so leben!
Die Schmerzen und alte schlechte Erinnerungen muss man langsam ignorieren, und auf sich zu konzentrieren. Klar klingt das schwer und vielleicht unmachbar am Anfang, aber das musst du erreichen.
Du verletzt dich! merkst du nicht, dass das deine Leistungen im Alltag reduziert? dann stopp damit.
Deine Mutter ist auch alt genug um zu unterscheiden was gesundes ist und was nicht, aber heißt dass du auch trotzdem sie zuhören sollst, ihr Tipps gibst wie sie ihr Leben vielleicht verbessern kann, sie unterstütz, usw.
Ich bin heute 41..und ich habe meine Mutter verloren als ich 9 Jahre alt war..sie hatte Krebs..ich kann dich sehr gut verstehen..ich war ein absolutes Mama Kind..und ich wäre noch heute so anhänglich..sie fehlt mir jeden Tag..