Migräne mit Aura nach Absetzen der Pille?

2 Antworten

Hallo xxmollymollyxx,

wenn man davon ausgeht, dass deine Ärztin im Krankenhaus die richtige Diagnose „Migräne mit Aura“ gestellt hat, dann hast du eine genetische Veranlagung zu Migräne (mit Aura). Diese Veranlagung kann nicht „geheilt“ werden – sie wird immer ein Teil von dir sein (d. h. du hast immer die Migräne-mit-Aura-Veranlagung, auch wenn du einige Zeit keine Anfälle mehr haben solltest).

Für Migränepatienten gibt es verschiedene Auslöser für einen Migräneanfall. Einer davon ist Stress.

Ein anderer Auslöser ist eine schnelle Hormonveränderung. Sowohl bei der normalen Menstruation, als auch bei dem Hormonabfall während der Pillenpause, findet eine Hormonveränderung im Körper statt. (Aber nicht immer wird die Hormonveränderung vom Körper als so gravierend aufgenommen, so dass nicht zwangsläufig immer ein Migräneanfall dadurch ausgelöst wird.)

Es gibt auch noch andere Migränetrigger (Auslöser), aber nicht alle müssen bei jedem Migränepatienten genauso zu einem zu einem Migräneanfall führen. Je mehr Migränetrigger zusammenkommen, desto wahrscheinlicher ist aber eine Migräneattacke.

Die Pille Bilinda enthält die Wirkstoffe Ethinylestradiol (synthetisches Östrogen), Chlormadinonacetat (synthetisch hergestelltes Gestagen). Sie ist eine sogenannte Kombinationspille.

Eine Kombinationspille wird für Migränepatienten, die auch schon mal eine Aura hatten, nicht empfohlen. Gerade die Menschen, die nicht nur eine Migräneveranlagung haben, sondern auch die Veranlagung zu den zusätzlichen neurologischen Störungen (Aura), haben ein erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Bei Raucherinnen ist das Risiko noch weiter erhöht.

Wenn du wieder eine Pille zur Verhütung nehmen möchtest, ist eine Kombinationspille, wie die Bilinda, nicht geeignet. Besser für Migräne(aura)patientinnen ist eine reine Gestagen-Pille (ohne Östrogen) – z. B. die Cerazette. https://www.msd.de/arzneimittel/cerazette/details/gebrauchsinformation/75-ug-filmtabletten-15/ Sie wird ohne Pause durchgenommen, deshalb finden auch keine schnellen Hormonveränderungen im Körper statt.

Als Migränepatientin sollte man sich die Pille immer vom Gynäkologen verschreiben lassen, denn der kann die richtige Pille auswählen, wenn er von der Migräne(aura)veranlagung seiner Patientin weiß.

LG Emelina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Migräne ist eine chronische Krankheit. Wenn die Ärztin im Krankenhaus dich nicht falsch diagnostiziert hat, wirst du für den Rest deines Lebens damit leben müssen, immer wieder Anfälle zu haben. Allerdings gibt es oft Trigger, die einen Anfall auslösen, dazu gehören bei manchen Frauen auch die Hormonschwankungen während der Periode. Das ist bei mir persönlich der Fall, weshalb ich lange Zeit monatlich mit Migräne für drei Tage zu Hause geblieben bin. Vor meinem Abitur hat sich dann durch den ganzen Stress die Anzahl meiner Anfälle verdoppelt, weshalb ich mich trotz der Risiken für die Pille entschied. Als sich dann der Stress gelegt hatte, war ich tatsächlich dank der Pille ein halbes Jahr Anfallfrei, bevor der Stress mit Corona wieder zu Anfällen geführt hat.

Ich persönlich würde die Pille momentan nicht absetzen, rauche allerdings auch nicht, weshalb ich "nur" die normalen Risikien durch die Pille habe.