metaphysische Zweifel

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wo komme ich her? wo gehe ich hin, wenn ich tot bin bzw. andere, wenn sie tot sind? Bin ich noch da, wenn ich die Augen zu mache? Was ist unter dem Bett, wenn ich nicht hinschaue? Wenn ich mir etwas ganz arg wünsche, geht es dann in Erfüllung? Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? sowas halt...

buzzer1 
Fragesteller
 05.11.2013, 19:31

kurz, knapp, perfekt :) danke

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Hallo buzzer1!

Zum Thema metaphysischer Zweifel lies dir mal den Kommentar von frank1968 durch! Sehr interessant. Meine Antwort darauf habe ich mir erlaubt als eigene Antwort einzustellen, damit sie nicht im Verzeichnisbaum irgendwo untergeht.

Ich denke, wir sind uns sogar einig. Ideologieunterricht muss raus aus den Schulen. Es darf keine Indoktrination geben. Religionsunterricht darf kein Einüben in Religion sein. Das gehört in die kirchliche Katechese, aber nicht in die Schule.

Mit "feuern" war gemeint: Ein Lehrer mit Vocation oder Missio und erster und zweiter Staatsprüfung, ist gehalten, im Religionsunterricht die Schüler zu verantwortungsvollen und selbst denkenden Staatsbürgern zu erziehen und sie auf dem Gebiet der Religion für eine eigene Entscheidung reif zu machen. Und hier werden dann die metaphysischen Zweifel deutlich zur Sprache gebracht und gegeneinander abgewogen. Hier ist informiertes klares denken und freie Entscheidung gefordert.

Tut der Lehrer das nicht (und das gibt es zugestandenermaßen), sondern versucht, wie das in früheren Zeiten durchaus geschah, zu beeinflussen und zu indoktinieren (muss ich den Begriff erklären?), dann müsste man ihm die Lehrerlaubnis entziehen.

Spätestens mit der Einführung der neuen Richtlinien für den Religiionsunterricht 1986 (vor 27 Jahren also) an Grundschulen z.B. dürfte das jedem Lehrer bekannt sein. Religion ist ordentliches Lehrfach. Und wenn er nur notwendig wäre, um hier bei gutefrage auch qualifiziert Stellung nehmen zu können.

Die Eltern bestimmen über die Teilnahme, mit 14 Jahren der Schüler. Wenn es korrekt läuft, lautet heute z.B. die Frage bei der Einschulung nicht mehr: Welche Konfession? - (Das fällt bereits unter Datenschutz) - sondern: Soll das Kind am Religionsunterricht teilnehmen, und wenn ja, an welchem? - Und das sogar an konfessionellen Grundschulen!

frank1968  04.11.2013, 14:49

Schön wärs......die Auseinandersetzungen mit der Schulleitung haben mich allerdings eines Besseren belehrt, und der Druck der Lehrerin auf meinen Sohn war erheblich......

Und der Zweifel ist bei den ganzen eingeübten Liedchen und den als historisch weitergegebenen Geschichten schlicht nicht vorhanden. Richtlinien hin oder her......

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Nadelwald75  04.11.2013, 15:43
@frank1968

@ frank1968

Das tut mir ausgesprochen leid. Da läuft dann wohl einiges verkehrt. Genaueres kannst du nachlesen unter:

http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/lehrplannavigator-grundschule/katholische-religionslehre/lehrplan-kath.-religion/aufgaben-ziele/aufgaben-und-ziele-.html

Wenn der Religionsunterricht nicht dem entspricht, kannst du dich an die Schulabteilung des Generalvikarates wenden. Die haben die Schulaufsicht über den Religionsunterricht, nicht das Schulamt übrigens!

Wenn der Religionsunterricht aber den Richtlinien entspricht und du mit diesen nicht einverstanden bist, kannst du deinen Sohn abmelden. Das wäre dann konsequent und zu respektieren.

Du könntest andereseits auch den Elternwillen respektieren für die Eltern, die für ihr Kind diesen Unterricht haben wollen.

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Nadelwald75  04.11.2013, 15:46
@Nadelwald75

^Stichwort: .... historisch weitergegebene Geschichtchen ...Da scheint wohl die Lehrerin nicht auf dem neuesten Stand zu sein. Ausbildung vor dem II. Vatikanischen Konzil mit Informationsstand vom Vatikanum I. Das kenne ich auch!

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DeutscherIdiot  04.11.2013, 15:42

Ein Lehrer mit Vocation oder Missio und erster und zweiter Staatsprüfung, ist gehalten, im Religionsunterricht die Schüler zu verantwortungsvollen und selbst denkenden Staatsbürgern zu erziehen

Gerade das ist, was der Religionunterricht nicht machen soll. Der Religionsunterricht ist nicht mehr und nicht weniger das Mittel der Kirchen, die Indoktrination auch in der Schule fortzusetzen. Dazu muss man sich nur mal ansehen, wie in Religionsbüchern Themen wie "Schöpfung und Evolution", "Kritik an der Kirche" etc. behandelt werden.

Von der lächerlichen "Gegenkritik" zur Religionskritik ganz zu schweigen.

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Nadelwald75  04.11.2013, 15:47
@DeutscherIdiot

@ DeutscherIdiot

"Gerade das ist, was der Religionunterricht nicht machen soll" - Habe ich das richtig gelesen? Er soll sie nicht zu verantwortungsvollen und selbst denkenden Staatsbürgern erziehen?

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Nadelwald75  04.11.2013, 15:49
@Nadelwald75

Bitte um Literaturangabe eines solchen Buches! (Verlag, Titel, Erscheinungsjahr, Verfasser). Ich recherchiere dann mal.

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DeutscherIdiot  05.11.2013, 17:42
@Nadelwald75

Er soll sie nicht zu verantwortungsvollen und selbst denkenden Staatsbürgern erziehen?

Genau. Das ist in der Praxis zu beobachten. Ganz abgesehen davon, dass diese Menschen nicht im Interesse der Kirche sein können, da ein solcher Mensch nicht gläubig sein kann, da es keine für den Glauben sprechenden Argumente gibt.

Bitte um Literaturangabe eines solchen Buches! (Verlag, Titel, Erscheinungsjahr, Verfasser). Ich recherchiere dann mal.

Unnötig. Habe die Aussage bereits begründet.

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Nadelwald75  05.11.2013, 18:37
@DeutscherIdiot

@ DeutscherIdiot

Zu dem, was (leider) in der Praxis oft zu beobachten ist, habe ich oben an NinetiesResult ausführlich geschrieben. ich möchte mich da jetzt nicht wiederholen. Du hast weitgehend Recht, aber auch weitgehend nicht.

Im Interessse der Kirche.... das kann ich nicht allgemein feststellen. Oft ist das wohl so, aber das ist zumindest nicht die Auffassung der Kirche, der ich angehöre und auch nicht meine Auffassung. Auch als Laie bin ich Kirche.

... keine für den Glauben sprechenden Argumente: Verwechselst du da nicht Argumente mit Gründen und mit Beweisen? Ich habe Gründe zu glauben und ich habe auch Argumente, aber keine Beweise.

Zum Thema Religionsbücher: In einem kann ich dich bestätigen. So hat beispielsweise die päpstliche Bibelkommission noch 1909 über den geschichtlichen Charakter der Anfangskapitel der Bibel gesagt, der historische Schriftsinn dürfe nicht ohne Schaden für den christlichen Glauben in Zweifel gezogen werden.

Ein Dogma ist das allerdings nicht.

Und wir haben auch noch einige Lehrer, die auf diesem Stand sind, aber das werden immer weniger.

Und erst 1959 hat Papst Pius XII. aufgefordert, sich mit der Evolutionstheorie zu beschäftigen.

Dazwischen hatten wir das Vatikanum II.

Was ich von dir gerne hätte wäre eine genaue Literaturangabe des Buches, das deine Ansicht über den Religionsunterricht stützt. Du hast zwar begründet, der Beleg steht aus. - Wenn es das Buch gibt, gehört es in den Müll.

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DeutscherIdiot  06.11.2013, 14:32
@Nadelwald75

Im Interessse der Kirche.... das kann ich nicht allgemein feststellen. Oft ist das wohl so, aber das ist zumindest nicht die Auffassung der Kirche, der ich angehöre und auch nicht meine Auffassung. Auch als Laie bin ich Kirche

Wobei die meisten Menschen beim Sprechen von der "Kirche" deren höhere Vertreter meinen.

... keine für den Glauben sprechenden Argumente: Verwechselst du da nicht Argumente mit Gründen und mit Beweisen? Ich habe Gründe zu glauben und ich habe auch Argumente, aber keine Beweise.

Welche Argumente? Mir wären noch keine korrekten Argumente untergekommen.

Was ich von dir gerne hätte wäre eine genaue Literaturangabe des Buches, das deine Ansicht über den Religionsunterricht stützt. Du hast zwar begründet, der Beleg steht aus

Bücher hast du auch nicht angegeben, zumal eine Veröffentlichung der Bischöfe an sich kein Hinweis auf den tatsächlichen Willen der Kirche ist, die Gründe sind wohl offensichtlich: Die Bischöfe sind natürlich immer bemüht, die Kirche in einem möglichst guten Licht darzustellen.

Und Bücher zu solchen Themen stammen für gewöhnlich von Theologen. Diese sind meist jedoch keine neutralen Quellen, da die Theologie stark an die Kirche gebunden ist(Lehrbefugniss). Aussagekräftige Quellen wären Theologen, die gezeigt haben, dass die Mittel, mit denen die Kirche die Theologen an sich bindet, sie nicht kümmern. Zum Beispiel Hans Küng.

Ansonsten habe ich keine Literatur, aber viele andere Belege:

  • Der Stofft des Religionsunterrichts, wie genau dieser zu behandeln ist
  • Die Bücher und sonstigen Texte, die für den Religionsunterricht zur Verfügung stehen
  • Die Voraussetzungen der verschiedenen Thesen. Deine These etwa setzt voraus, dass die Kirche irgend einen Grund hat, selbstständig denkende Menschen zu wollen
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Nadelwald75  06.11.2013, 19:51
@DeutscherIdiot

DeutscherIdiot

Vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme! Dazu einige Anmerkungen:

Du schreibst: „Wobei die meisten Menschen beim Sprechen von der "Kirche" deren höhere Vertreter meinen.“

Das ist leider so. Der passende Begriff müsste dann lauten „Amtskirche“. Kirche ist dagegen weiter zu sehen. Man versteht unter Kirche das Volk Gottes, die Getauften allgemein. Dazu eine Quelle, da du das gerne möchtest (habe ich unten noch kommentiert): Rahner, Karl u. Vorgrimler Herbert, Kleines Konzilskompendium, Herder Bd 270, Best.-Nr. 16750, 14. Aufl.1980, III: Die dogmatische Konstitution über die Kirche „Lumen gentium“, 3. Abschnitt Seite 163: …Wenn auch einige nach Gottes Willen als Lehrer, Ausspender der Geheimnisse und Hirten für die anderen bestellt sind, so waltet doch unter allen eine wahre Gleichheit in der allen Gläubigen gemeinsamen Würde und Tätigkeit zum Aufbau des Leibes Christi ….

Du schreibst: Welche Argumente? Mir wären noch keine korrekten Argumente untergekommen. Gründe sind sehr individuell und ich hüte mich, die Gründe irgendeines Menschen abzuqualifizieren. Jeder hat andere. Ich könnte also höchstens von mir sprechen: aufgewachsen in religiöser Umgebung, gute Erfahrungen mit religiösen Menschen allgemein, auch mit Amtskirche, Priestern, Theologen und Lehrern, vor allem dann, wenn sie glaubwürdig waren – später eigene Entscheidung in der Übernahme der mir als wertvoll geltenden Religion und Information auf diesem Gebiet als Lebenshaltung.

Die Argumente sind davon abhängig: Übereinstimmung meiner Erfahrung mit den Erfahrungen der Menschen, die die Bibel geschrieben haben, Anerkennung der und Vertrauen in die Lehren der Kirche als mit der Vernunft übereinstimmend, Hoffnung auf ein ewiges Leben nach dem Tod, Vertrauen in einen persönlichen Gott. Das nur kurz. Man könnte mehr aufführen.

Du kannst selbstverständlich Kritik über an den Schlüsselwörtern Bibel, Lehren, Kirche, ewiges Leben, persönlicher Gott. Meine Argumente wären aber: Erfahrungen und der Vergleich damit, Anerkennung, , Hoffnung, Vertrauen. Das sind rein subjektiver Argumente, aber eben meine.

Du schreibst: „Bücher hast du auch nicht angegeben, zumal eine Veröffentlichung der Bischöfe an sich kein Hinweis auf den tatsächlichen Willen der Kirche ist…“

Wünschst du Buchangaben, wie ich oben versucht habe? Werde ich nicht machen aus zwei Gründen:

  1. Dabei habe ich dann die Bemerkung geernet: „Ja, so sind die Religiösen. Sie sagen dann: Ein kluger Mann hat gesagt …“ oder „Was interessieren mich die Dresdner Bistumsnachrichten …“.)

2 .Es ist in manchen Fällen durchaus möglich die Quelle anzugeben, aber unnötig. Wenn beispielsweise die Ziele des Religionsunterrichtes genannt werden, kann man die selbst unter den Richtlinien und Lehrplänen des KM googeln. – Bei vielen Darlegungen ist das auch gar nicht mehr möglich, weil ich es tatsächlich nicht belegen kann. Oder wäre dir mit Angaben gedient wie: aus der Sendung des Deutschlandfunkes vom …/ Mitschrift aus dem Seminar von Prof. theol. …./ Gedächnisnotizen aus der Gemeindepredigt in …zum 29. Sonntag im Jahresfestkreis/ Diskussion im Gesprächskreis der Pfarrei ….?

Du schreibst: „Und Bücher zu solchen Themen stammen für gewöhnlich von Theologen. Diese sind meist jedoch keine neutralen Quellen, da die Theologie stark an die Kirche gebunden ist(Lehrbefugnis).“

Mir ging es überhaupt nicht um ein theologisches Buch. Das ist ein anderes Thema. Mir ging es um den Einzelbeleg eines heutigen Schülerbuches für den kath. Religionsunterricht, mit dem deine Ansicht über den Religionsunterricht heute bestätigt wird. – Das steht noch aus.

Du schreibst: „Aussagekräftige Quellen wären Theologen, die gezeigt haben, dass die Mittel, mit denen die Kirche die Theologen an sich bindet, sie nicht kümmern. Zum Beispiel Hans Küng.“

oder Eugen Drewermann und andere: kenne ich auch! – Alter Spruch aus dem Sachsenrecht: Eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede, man soll sie hören alle beede!

Du schreibst: „Ansonsten habe ich keine Literatur, aber viele andere Belege: Der Stoff des Religionsunterrichts, wie genau dieser zu behandeln ist.“ – Steht in den Richtlinien und Lehrplänen, die ich kenne.

Die Bücher und sonstigen Texte, die für den Religionsunterricht zur Verfügung stehen - Eben, das hätte ich gerne mal gesehen

Du schreibst: „Deine These etwa setzt voraus, dass die Kirche irgend einen Grund hat, selbstständig denkende Menschen zu wollen.“

Dazu würde ich dir gerne empfehlen die Rede Papst Benedikt XVI. in Regensburg (mit sehr kritisch zu beurteilenden Äußerungen, um das vorwegzunehmen) – Um die Quelle, wie gewünscht, anzugeben

http://www.uni-tuebingen.de/rhetorik/rede/rede06.htm

außerdem seine Rede vor dem Bundestag. - Auch abrufbar.

In beiden Reden kannst du auch eine Menge zu deinen o.g. Sätzen finden.

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Die Metaphysik behandelt sozusagen die Wahrheit hinter der vordergründigen Wahrheit (die von der Physik behandelt wird). Die Fragen der Metaphysik sind etwa:

Warum gibt es etwas und nicht nichts? Gibt es einen letzten Sinn, warum die Welt existiert? Besitzt der Mensch eine unsterbliche Seele, verfügt er über einen Freien Willen? u.s.w.

Viele ursprünglich rein metaphysischen Fragen wurden später von den Naturwissenschaften beantwortet. Z.B. die Atomtheorie des Demokrit war ursprünglich reine Metaphysik des Polytheismus. Heute ist sie anerkannter Teil der Physik, wobei sie natürlich gewaltig weiter entwickelt worden ist.

Metaphysische Zweifel sind demgemäß Zweifel an den Aussagen der Metaphysik bzgl. oben genannter Fragen. Hierbei müssen sich aber die Zweifel selber auf die Methoden der Metaphysik und der Naturwissenschaften stützen, weil es darüber hinaus keine Denkwerkzeuge gibt. So werden metaphysische Zweifel selber zu einem Bestandteil der Metaphysik.

WotansAuge  04.11.2013, 00:29

Welche metaphysischen Zweifel sind im Bereich des kindlichen Gottesglaubens denkbar?

Mit Gott ist hier Folgendes gemeint: Ein Wesen mit Bewusstsein, das das Universum verursacht hat und das allen Menschen eine Hilfe ist.

Zweifel: Wie wurde dann dieser Gott verursacht? Kennt der auch mich? Warum hilft er nur den Menschen und nicht auch den Tieren? Warum gibt es soviel Krankheiten, Unglücke und Leid? Warum kann man Gott nicht sehen oder irgendwie nachweisen? Was ist der Unterschied zwischen dem Glauben an den lieben Gott und dem Glauben an den Osterhasen? Wenn Gott so riesig ist, wie konnte er dann Maria schwängern? Warum hat Gott den Teufel erschaffen? ...

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Ich habe wegen deiner Frage "metaphysische Zweifel" gegooglet und bin u.a. auf "Platons Bild vom Puppenspiel der Götter" gestoßen. Das ist sehr interessant.

Der natürliche Zweifel ist zum Glück im Menschen tief verankert. Sonst wären alle Meinungen gleichlautend.

Veränderungen machen den meisten Menschen Furcht oder zumindest Unbehagen. Daher wird in überlieferter Weise am Glauben festgehalten. Trotzdem gibt es den stetigen Wandel und dank der Wissenschaft ständig neue Erkenntnisse.

Nadelwald75  04.11.2013, 22:09

@ geschoepf

Hallo!

Es ist schon interessant, dass man zu Platons Zeiten schon auf solchem Niveau gedacht hat. - Erstaunlich! - Ich habe es mir durchgelesen.

Zu deiner Aussage: ".....Daher wird in überlieferter Weise am Glauben festgehalten. ...":

Die meisten Menschen, die in einer Religion aufgewachsen sind, bleiben auch dabei, genau so, wie der Atheist, so aufgewachsen, in seinem System bleibt.

Es ist zwar möglich, dass jemand die Religion wechselt, aber statistisch sind "Konvertiten" selten. Deswegen war auch eine aktive Missionierung im islamischen Raum, wie sie früher betrieben wurde, fast nicht möglich, da Christentum und Islam in sich geschlossene Systeme sind.

Ein Wechsel geschieht eher durch einschneidende Erlebnisse: Ein Atheist kann zum Gläubigen werden, ein Gläubiger zum Atheisten.

Und schließlich: Gott sei dank hat die Wissenschaft neue Erkenntnisse!

Die Folgerung für den Atheisten: Letzten Endes wird Gott als Erklärung unerklärbarer Dinge überflüssig werden.

Für den Gläubigen ergibt sich eher der Anlass, über die Größe der Schöpfung nachzudenken und sich noch mehr bestätigt zu fühlen.

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DeutscherIdiot  05.11.2013, 17:40
@Nadelwald75

Für den Gläubigen ergibt sich eher der Anlass, über die Größe der Schöpfung nachzudenken und sich noch mehr bestätigt zu fühlen.

Wobei die Annahme eines Gottes hinter der Welt eine unnötige ist. Und von Komplexität auf Gestaltung zu schließen, ist illegitim, zumal ein schöpferisch tätiger Gott ebenfalls äußerst komplex sein müsste.

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Nadelwald75  05.11.2013, 18:11
@DeutscherIdiot

@ DeutscherIdiot

Das sind direkt drei Thesen:

  1. Der Gläubige sieht Gott auch nicht hinter der Welt sondern überall. Für ihn ist die sichtbare Welt nur ein Teil des Ganzen.

    1. Von Komplexität auf Gestaltung zu schließen ist illegitim. Einverstanden, da der Glaube nicht durch diesen Schluss entsteht. Den Glauben an Gott voraussetzend sieht der Gläubige die Komplexität im Nachhinein als Bestätigung.

    2. Einen schöpferisch tätigen Gott kann man durchaus für komplex halten - viel komplexer als die Natur.

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DeutscherIdiot  05.11.2013, 20:29
@Nadelwald75
  1. Wobei nach dem Grund bzw. der Notwendigkeit der Annahme eines solchen Ganzen zu fragen wäre.

  2. Eine Bestätigung ist nichts anderes als ein (weiterer) Fakt, der den bereits gezogenen Schluss zulässt. Der Einwand ist also irrelevant.

  3. Dann bräuchte er einen Schöpfer, womit er kein Gott im eigentlichen Sinn mehr wäre.

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Ein Zweifel, der über den Bereich des wissenschaftlich erforschbaren, der wissenschaftlichen Forschung hinausgeht. Wissenschaft beruht nämlich auf bestimmten(durchaus nicht in in Stein gemeißelten) Grundanahmen, etwa auf dem Realismus: Die Objekte der Realität unterscheiden sich nicht besonders stark von denen unserer Wahrnehmung.

Wissenschaftlicher Zweifel zweifelt diese Annahmen im speziellen nicht an, sondern nur die Schlussfolgerungen, die aus ihnen gezogen werden. Hiervon unterscheidet sich der metaphysische Zweifel: Dieser zweifelt eben auch diese Grundannahmen, die in den Bereich der Metaphysik gehören, an.

Metaphysischer Zweifel wäre also z.B. Zweifel am Naturalismus, am Realismus, aber auch an deren Gegenstücken, als am Supernaturalismus und am Antirealismus. Er ist eben die kritische Überprüfung von jeglichen Hypothesen, die nicht wissenschaftlich überprüfbar(=metaphysisch) sind.

Auch der Zweifel an der Existenz Gottes wäre zum Beispiel ein metaphysischer Zweifel. Wobei das Abgewöhnen eines solchen Zweifelns ja der eigentliche Sinn des Religionsunterrichts ist.