Menschen lassen den ethischen oder philosophischen Aspekt ständig aussen vor?

4 Antworten

Überlegungen gibt es dazu natürlich viele. Es könnte in den Himmel oder in die Hölle kommen oder ewig wiedergeboren werden oder nichts davon, oder anderes.. Allerdings steht nicht fest, dass das Kind/die Seele nicht geboren werden möchte, es könnte genau so gut sein, dass es genau das möchte oder braucht.. Da man die Antwort auf diese Frage jedoch nicht kennt, kann man in dieser Hinsicht m. E. bewusst keine richtige oder falsche Entscheidung treffen, da man es schlicht und einfach nicht weiß.

Ich denke es gibt schon Menschen, vor allem auch jüngere, die über diese ethischen und philosophischen Aspekte im Zusammenhang mit Nachwuchs nachdenken. Aber wahrscheinlich sind bei den meisten die eigenen Kriterien vorrangig oder auch nur biologischer Drang.

Mânner wollen sich eventuell gegen Einsamkeit vor allem im Alter absichern. Man braucht jemanden der später den Betrieb übernimmt, sich um alles kümmert wenn man verstorben ist usw. Bei Frauen tickt eventuell ab einem bestimmten Alter einfach nur die biologische Uhr ohne das sie sich dann viel Gedanken machen weshalb sie den Nachwuchs eigentlich wollen.

Wie kommst du übrigens auf die Vorstellung eines Kreises von Wiedergeburt dem man kaum entkommen kann? Hast du das von den Anthroposophen kritiklos übernommen?

Interessanter Aspekt, aber dazu stellen sich mir folgende Fragen:

Woher soll ich wissen, ob das zukünftige Kind geboren werden möchte oder nicht? Ich kann es ja zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen.

Da mich ja auch aus dem gleichen Grund niemand gefragt hat, kann ich sowohl mein Leben als auch das des Kindes zwar beeinflussen, aber ob dies positiv oder negativ ist, ist rein subjektiv. Woher soll ich also wissen, ob sich das Kind zum Beispiel im Mutterleib wohl fühlt oder nicht, wenn es sich noch nicht bemerkbar machen kann?

Bis zu dem Punkt, wo das Kind noch nicht selbstbestimmt leben kann, entscheiden die Eltern über dessen Lebensweise und das nach bestem Wissen und Gewissen. Natürlich kann sich das Kind hinterher beschweren, das das so nicht gewollt war, aber wie soll man das wissen?

Es macht also nur bedingt Sinn, sich solche Fragen zu stellen, wenn man sie nicht beantworten kann.


Rotfuchs716  16.02.2025, 20:00

Ja, aber der Aspekt, dass das Kind nicht beantragt auf die Welt zu kommen ist zumindest eine Betrachtung Wert.

Interessantes Thema.

Um auf dein Beispiel zurück zu kommen:

Wenn man ein Kind auf diese Welt bringt, dann bedeutet das nur, dass man einer Seele, die sich sowieso gerade hier verkörpern will einen Körper gibt. Als Eltern sind wir nicht dafür verantwortlich, was diese Seele hier in diesem Körper auf dieser Welt erleben bzw. erleiden wird.

Das entscheidet die Seele ganz allein für sich. Sie wählt sich sozusagen das für ihr Lebensthema ideale Elternpaar. Die Eltern geben dieser Seele nur eine irdische Hülle, eine Gestalt.

Und allgemein: Der philosophisch-theoretische, aber auch ethische Aspekt eines Themas ist mMn der wichtigste Aspekt. Dieser sollte auf keinen Fall unter den Tisch fallen, sondern bei jeder folgenreichen Lebensentscheidung sehr ausführlich bedacht werden. Da ich ein reflektierender Mensch bin, ist das für mich eigentlich selbstverständlich.


Rotfuchs716  16.02.2025, 20:02

aber wie kannst du zwangsläufig davon ausgehen, dass sich die Seele verkörpern will? Übernimmst du kritiklos anthroposophische Theorien oder hast du da noch andere Quellen?

Divanikima  16.02.2025, 20:09
@Rotfuchs716

Ich habe das von meinem Mann. Er ist Mystiker und hat tiefe Einblicke in die Zusammenhänge des Lebens.