Mein Hund nervt mich aufeinmal nur noch?

10 Antworten

Pubertät

Das ist die Antwort. Dein Hund ist ein pöpeliger Teenie. Bleib dran im Training. Kurze Einheiten, aufhören, bevor dein Hund ungeduldig wird, oder du Stress hast. Trainings- und Übungseingheiten immer positiv beenden. Kommt ihr auf keinen grünen Zweig, nimm etwas einfaches, wie Sitz, lobe ordentlich und beende das Training. Achte auf dein Timing und lese deinen Hund genau. Jetzt sind Geduld und Konsequenz gefragt. Wenn du die Erziehung und dein Training jetzt schleifen lässt, machst du dir alles kaputt, was du in den letzen Monaten aufgebaut hast.

Wenn dein Hund nicht mehr zurückkommt, nimm ihn an die Schleppleine, knabbert er am Zaun, lass ihn nicht mehr ohne Leine oder unbeaufsichtigt in den Garten. Halte die Möglichkeiten für ein "Nein" so gering wie möglich. Verbote frustrieren nicht nur dich, auch deinen Hund. Biete ihm erlaubte Alternativen.

Je nach Rasse dauert es, bis die Hunde auch vom Kopf erwachsen sind. Im Schnitt sagt man, bis zu drei Jahren. Kleine Rassen eher, große später. Ja, die Phase nervt - aber es geht vorbei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Der Hund folgt seinem Instinkt. Es ist nicht seine Aufgabe, sich dir anzupassen, sondern du musst lernen, deinen Hund richtig zu verstehen, auf ihn einzugehen und mit entsprechenden Mitteln (z. B. Leckerli) vernünftig zu trainieren.

Dass er sich auffallend seltsam verhält könnte daran liegen, dass in der näheren Umgebung eine oder mehrere Hundedamen läufig sind. Rüden bekommen das über Kilometer hinweg mit und reagieren darauf. U. a. essen sie plötzlich nichts mehr, sitzen nur noch an einer Stelle (meist da, wo es rausgeht) und winseln oder verweigern das Spielen und vieles mehr. Natürlich kann das auch andere Gründe haben, aber das wäre erst mal am naheliegendsten.

Übrigens kommt das auch bei kastrierten Hunden vor. Kastration kann zwar hilfreich sein, ist aber nicht immer eine Garantie, dass der Rüde nicht mehr auf Läufigkeit reagiert.

Du hast die Antwort ja schon: Pubertät.

Jekanadar hat auch schon eine sehr gute Antwort geschrieben: Ruhig, konsequent und positiv bleiben. „Nein“ möglichst vermeiden ist allgemein gut.

Und glaub mir, ich verstehe, wie frustrierend das manchmal sein kann und wie anstrengend. Ich habe eine gut einjährige Hündin, die gerade alles andere als lustig ist: Sie bellt, was die sonst nie gemacht hat, weil sie unsicher wurde. Sie ist schnell überfordert und springt mich dann an, etwas, was wir davor seit Monaten vorbei hatten. Sie zieht zu Hunden, sie hört häufig nicht mehr gut, sie ist abgelenkt und wild, springt in die Leine, und so weiter. Sie klaut in der Wohnung auch wieder Socken, Schuhe und alles.

Was ich mache? Ich trainiere. Aber in kleinen Schritten, möglichst viel positiv - also so, dass es gut klappt. Ich schaue, dass sie nichts mehr klauen kann, viele Ruhephasen, und trotzdem am Training bleiben.

Unser Erfolg? Den sieht man! Sie springt mich wieder viel weniger an, die letzten drei Tage gar nicht, obwohl sie seit Wochen nicht rennen darf (sie hinkt). Sie wird etwas ruhiger, hört zumindest zeitweise wieder viel besser und sie ist wieder motivierter, weil sowohl sie als auch ich weniger Frust haben.

Also trainiere weiter, bleibe dran und besuche eine gute Hundeschule. Überfordere deinen Hund nicht, das ist für euch beide nur negativ. Und belohne jedes kleinste Erfolgserlebnis. Jeder Frust, der auftreten kann, sollte vermieden werden, vor allem bei dir!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hund mit Verhaltensauffälligkeiten

Dem Hund ist grottenlangweilig. Er ist geistig unterfordert. Und die Pubertät kommt noch oben drauf.

Wie wäre es mit Hundeschule ? Oder eben einer sinnvollen Beschäftigung. Fussball spielen ist keine Herausforderung für den Hund.

Dein Hund hat ein Recht auf deine Liebe und Zuwendung. Er ist von dir abhängig und macht eine schwere Phase durch. Gerade jetzt braucht er dich, du musst sein geduldiges Herrchen sein und ihm zeigen, dass du ihn nicht nur gern hast, wenn er unproblematisch funktioniert.

Es geht vorbei! Je mehr du dich damit beschäftigst und mit ihm spielst, ihn ablenkst, ihn sehr viel streichelst und ihm gut zuredest, desto leichter fällt euch diese Zeit.

Liebst du deinen Hund? Dann bemühe dich und werte ihn nicht ab wie einen lästigen Käfer. Er spürt das, und es tut ihm weh. Seine Aktionen macht er nicht, um dich zu ärgern. Er kann nicht anders.