Mathe bei Ingenieurwesen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe damals einen Durchschnitt von 9,25 in Mathe und in Abi habe ich 6 Punkte geschrieben. Obwohl ich da ziemlich schlecht war und die meisten meiner Kommilitonen besser in der Schule waren, bin ich im Studium schon gar nicht die Schlechteste. Das weiß ich, weil ich selbst meinen Uni-Freunde oft was erklären muss :')

In anderen Worten, es spielt gar keine Rolle, was du in der Schule hattest. Es geht jetzt viel mehr darum, ob du bereit bist, viel Zeit in Mathe zu investieren und auch das zu verstehen. Wenn du bereit bist das gesamte Stoff da durchbeißen, dann wirst du auch das Studium schaffen ;)

Ich studiere zwar nicht Bauingenieur, ich bin aber in demselben Mathe-Kurs mit denen. Du lernst Sachen, die du mal in der Schule hattest, aber auf einem höheren Lvl. Z.B. lernst du das Integrieren nochmal, aber die verschiedenen Regeln und Wege zum Integrieren noch dazu, da diese jetzt verkettet sind. Dann gibt's auch Sachen, die du nie hattest wie imaginäre Zahlen oder vollständige Induktion zum Beweisen von Aussagen.

Es ist schwer. Bei uns sind ~30% durchgefallen in der ersten Prüfung, aber wenn du bereit bist für Mathe viel zu lernen, dann wirst du es definitiv schaffen.

Ingenieurwesen ist sehr Mathe- und Physiklastig. Aber lasse Dich davon nicht einschüchtern. Die Mathematik die wir Ingenieure brauchen, ist eine andere als die, die im Matheunterricht vermittelt wird.

Das Studium kannst du schaffen. Wer in Mathe gut ist, hat Vorteile. Eine Teil der Studenten in Maschinenbau macht um Mathe aber am liebsten eine großen Bogen. Das ist der Vorteil der anderen.

Mein 2. Sohn hatte in der Schule auch in Mathe nur mittelprächtige Beurteilungen. Das Lesen seiner mathematiklastigen Masterarbeit war für mich aber sehr mühsam. Das Lösen eines Systems von gekoppelten partiellen Differentialgleichungen ist nicht jedermanns Sache. Einzelne Lösungen mußten mit speziellen Computerprogrammen erstellt werden. Meine mathematischen Kenntnisse waren voll gefordert. Aber so etwas machen nur wenige Ingenieure. Spätestens nach den ersten Klausuren weißt du ob du eine Chance hast.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
Lmxo45 
Fragesteller
 08.05.2023, 23:32

Okay und gibt es da Unterschiede zwischen den einzelnen Ingenieur Studiengängnen. Also muss ein Wirtschaftsingenieur weniger Mathe können, als ein Bau oder Maschinenbauingenieur. Gibt es da leichtere und schwerere Richtungen in Bezug auf Mathe?

0
Littlethought  09.05.2023, 11:42
@Lmxo45

Ich vernmute, dass die Grundvorlesungen für alle gleich sind. Später kommt dann noch das dazu, was für das jeweilige Anwendungsgebiet gebraucht wird. Auch in einer mir zur Beurteilung vorgelegten Masterarbeit für Betriebswirtschaft kamen die gleichen partiellen Differentialgleichungen vor, die in der Physik mit den Namen Lagrange und Hamilton assoziiert werden. Der Professor für Betriebswirtschaft (ein ehemaliger Klassenkamarad) war mit dieser Masterarbeit wohl etwas überfordert.

0