Macht es Sinn einer Partei beizutreten?

6 Antworten

Innerhalb einer Partei oder kommunalen Wählergemeinschaft kann man gewisse Projekte leichter anschieben, weil man viele Mitstreiter hat, diese hat man als "Einzelkämpfer" nicht. Die Arbeit wird auf mehrere Schultern verteilt. Man hat als Partei/WG auch etwas mehr Macht, weil eben eine größere Gruppe dahinter steht.

Allerdings muss man auf der anderen Seite teilweise Kompromisse eingehen, weil eben die Linie der jeweiligen Partei vertreten werden soll. Demokratische Beschlüsse innerhalb der jeweiligen Partei sollte man mittragen.

Sprech mit den Leuten aus den einzelnen Fraktionen und überlege dir, wo du dich am besten aufgehoben fühlst. Alternativ kannst du auf kommunaler Ebene auch eine eigene Wählergemeinschaft gründen, wenn du ausreichend Mitstreiter findest.

Grundsätzlich ist der Beitritt einer Partei eine gute Sache, wenn man kommunalpolitisch etwas anstoßen möchte.

Wie die Parteien intern organisiert sind, das ist sehr unterschiedlich. Es gibt auf der einen Seite die Aktiven des Ortsverbandes, auf der anderen Seite die gewählten Gemeinderäte, Ausschussmitglieder usw. Und dann eben noch die eher passiven Mitglieder, die mit ihrer Mitgliedschaft und dem Mitgliedsbeitrag ihre Sympathie und Unterstützung ausdrücken möchten, aber weniger am aktiven politischen Geschehen interessiert sind.

Grundsätzlich ist es aber so, dass sich alle Interessierten regelmäßig treffen. Die Mandatsträger berichten dann, soweit sie es dürfen, über die aktuellen Themen und jeder kann seine Ideen mit einbringen, die dann diskutiert und ggfs. über die Mandatsträger in die Gremien mit eingebracht werden.

Das klappt zumindest bei uns, in einer etwas größeren Gemeinde mit 3 Dutzend Parteimitgliedern, noch ganz gut. In größeren Städten mag es vielleicht etwas anders aussehen, weil es bei hunderten von Mitgliedern etwas unübersichtlich wird und der Einzelne natürlich weniger zur Geltung kommt als in einem kleineren Kreis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist auf jeden Fall sinnvoll.

Mach das.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Ich bin Mitglied einer Partei und war auch mal Gemeinderat - die Spielräume sind weitaus kleiner als gedacht, vor allem dann, wenn man nicht 30 Jahre im Gemeinderat sitzt und ein streitbarer Schreihals ist, in dessen Nachruf es eines Tages heißen wird "sein Wort hatte Gewicht".

Als Neueinsteiger wird man nichts erreichen und bewirken können, egal wie idealistisch man ist, und wird enttäuscht sein oder zumindest frustriert. Es wird einem zwar allerhand versprochen, in der Sache gibt es aber nur dann eine Art Mitspracherecht, wenn man entweder Jahrzehnte dabei ist oder sich denen anbiedert, die seit Jahrzehnten das Sagen haben.

Meine Parteiaktivität beschränkt sich seit Längerem rein auf Bekanntschaften und den guten Austausch über politische und gesellschaftliche Themen - das ist auch schon was - sowie die Teilnahme an Freizeitangeboten des Ortsvereins, die von Grillfeiern über Ausflügen bis hin zu Ausflügen reichen.

Es kann Vorteile für einen haben, einer Partei beizutreten, aber es muss keine Vorteile haben - wichtig ist, was man daraus macht. Mir hat in meiner Heimat die Mitgliedschaft in der dort "tonangebenden" CDU durchaus bei meinem beruflichen Aufstieg geholfen, aber da ich dort nicht mehr wohne, war das dann auch hinfällig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

26Sammy112  10.07.2024, 16:00
Als Neueinsteiger wird man nichts erreichen und bewirken können, egal wie idealistisch man ist, und wird enttäuscht sein oder zumindest frustriert. 

Das kann ich aus eigener Erfahrung so nicht bestätigen. Aber mit Sicherheit kommt das immer auf die jeweilige Ortsgruppe drauf an und auf die Menschen in den Orten.

Ich gebe Dir insofern Recht, als dass man manchmal vor Hürden steht, die mit normalem Menschenverstand nicht zu erklären sind, weil Landes-, Bundes- und EU-Recht hier dieses und dort jenes vorsieht. Das ist definitiv frustrierend. Das liegt aber wie gesagt dann an den grundsätzlichen Rahmenbedingungen, nicht an der kommunalpolitischen Arbeit vor Ort.

Generell kann man gerade auf kommunaler Ebene schon eine Menge Dinge beeinflussen... und vor allem Dinge, die einen selbst, seine Familie, Freunde und Nachbarn direkt betreffen.

Wem der Sinn danach steht, der kann das machen.