Mache mir über alles zu viele Gedanken?
Hey, vielleicht habt ihr ja einen Rat für mich... Also: seitdem ich ein Kind bin(bin jetzt 20), mache ich mir über vergangene(manchmal auch belanglose)Sachen mega viele Gedanken. Wenn mir z.b. in der Schule oder in der Öffentlichkeit etwas peinliches passiert, über das jeder andere lachen würde und es auch schnell vergessen hätte, mache ich mir tagelang Gedanken darüber wie peinlich es doch war und wie dumm ich doch war und möchte gerne die Zeit zurückdrehen, sodass ich diesen Moment umgehen kann. Außerdem mache ich mir immer Sorgen über Freunde/Verwandte und denke gleich wenn sie mal nicht so gut drauf sind, dass es an mir liegt und dann sitz ich wieder da und denke stundenlang darüber nach was ich denn falsch gemacht haben könnte. Ich mache mir generell nur über vergangene Sachen solche Gedanken, anstatt einfach zu denken, dass ich es eh nicht mehr ändern kann und es eh Vergangenheit ist. Ich mache mir einfach IMMER Sorgen und es belastet mich wirklich sehr, dass ich an nichts anderes mehr denken kann und Situationen immer wieder im Kopf durchspiel. Es ist schon so schlimm, dass ich an manchen Tagen einfach nur da sitze und nachdenke und immer mehr Angst bekomm etwas falsch gemacht zu haben. Wenn ich es dann nicht mit mir selbst und meinen Kopf ,,geklärt" habe(dass es doch ok war wie ich gehandelt hab und alles ok ist), kann ich nichts andres tun und viele Sachen rücken auch in den Hintergrund(Hausaufgaben). Ich weiß nicht wann das alles anfing, als kleines Kind hatte ich mir manchmal auch schon übermäßig Gedanken über etwas gemacht, als z.b. meine Eltern nicht wie zur gewohnten Zeit zuhause waren, stand ich die ganze Zeit am Fenster und habe mir richtige Sorgen gemacht, dass vielleicht etwas passiert wäre. Ich bin auch ein Mensch, der alles vorher gut geplant haben will und bin selten spontan. D.h. steht z.b. ein Treffen mit einer Freundin/Freund an, und die Uhrzeit oder der Ort noch nicht klar ist, bekomm ich manchmal schon Panik und frage mich:,,Was ist wenns doch nicht klappt?",,,Was ist wenn der andere um die Uhrzeit gar keine Zeit hat oder ich nicht?"Das kann aber vielleicht dadurch kommen, dass mir schon öfters kurz vor Treffen abgesagt wurde. Soo...wers bis hier hin geschafft hat, danke, dass du meinen Text gelesen hast, ich hoffe du hast ein paar Tipps für mich lockerer mit manchen Situationen umzugehen.
5 Antworten
Du könntest natürlich diese Probleme therapeutisch aufarbeiten und falls es noch schlimmer werden sollte, dann wäre das der richtige Weg. Aber jetzt könntest Du erst mal versuchen, ein besseres Selbstwertgefühl zu entwickeln. So könntest Du dich z.B. mal fragen, bei welchen Dingen Du gut bist. Das muss nicht in der Schule sein. Vielleicht kannst Du gut basteln, schwimmen, dich psychisch gut in andere Menschen hineinversetzen? Egal wo und was, es gibt mit Sicherheit etwas, was andere nicht oder nur schlechter können und was dich einmalig macht. Auf diese Einmaligkeit kannst Du stolz sein und könntest sie noch weiter ausbauen (was natürlich im Sport am leichtesten ist). Du könntest auch einen Kampfsport erlernen (z.B. Karate oder taekwon-do). Nicht um besser Leute verprügeln zu können sondern um dich als Person weiter zu entwickeln (denn das ist das weitere Ziel eines solchen Kampfsportes). Für dein Alter scheinst Du mir auch recht isoliert zu leben. Wenn es mit den Leuten aus deiner Schule nicht so richtig klappt, wie wäre es mit Sportverein, Jugendgruppe des Bund Naturschutz, der Bergwacht, Jugendgruppe einer politischen Partei ? Um nur ein paar Beispiele zu nennen... Sobald Du sicherer in dir selbst ruhst, werden die Angstgefühle schwächer werden. Und sich blamieren? Ist ganz normal, ist nichts besonderes, passiert mir jeden Tag (und ich bin ein paar Jahrzehnte älter als Du). Wo erforderlich, sich entschuldigen, ansonsten darüber lachen. Niemand wird perfekt geboren (auch wenn manche so tun).
Ja, falls es noch schlimmer wird, muss ich mich wohl wirklich in ärztliche Behandlung begeben. Und bei genau den Dingen, die du genannt hast, bin ich wirklich sehr gut. Nur leider überwiegen immer die schlechten Gedanken und Sorgen, als dass ich mich über meine Fähigkeiten freuen kann:/Kampfsport darf ich leider nicht machen aufgrund einer Krankheit. Ich habe auch viele Freunde, die wirklich immer ein offenes Ohr für mich haben. Wenn ich mit ihnen zusammen bin, sind meine Sorgen auch alle verschwunden und ich bin ausgelassener als wenn ich alleine bin(Wenns ganz schlimm ist mit den Sorgen, dann möchte ich auch gar nicht alleine sein, da ich sonst nur noch mehr nachdenke). Und ich sollte Fehler oder peinliche Dinge wirklich nicht mehr so ernst sehen. Es ist auch so, dass ich mir nicht direkt nach der peinlichen Sache Sorgen mache, sondern vielleicht auch erst eine Woche später. Aber ich werde versuchen das auch in den Griff zu bekommen und einfach an die Zukunft und nicht so oft an Vergangenes zu denken. Vielen Dank für deine Antwort:)
Der Text könnte von mir sein!
Wirklich, mir geht es genauso wie beschrieben. Hier kannst du sehen, dass du nicht alleine bist. Natürlich gibt es immer die vorlauten und spontanen Menschen, die sich über nichts Gedanken machen, es gibt aber ebenso viele von uns, nur vielleicht fällt man sogar deswegen weniger auf. Und generell ist an vielem Denken auch nichts verwerfliches, nur wenn es wie hier zu nichts führt. Mir hilft oft es oft weiter zu sehen, dass die Menschen, die sich weniger Gedanken machen, oft auch in schlimmere Situationen kommen als man selbst.
Schön, dass ich jemanden gefunden hab, dem es genauso geht. Dann kannst du die Sache bestimmt besser einschätzen:)Ich finde auch viel Nachdenken besser, als einfach irgendwas zu machen und die Konsequenzen meines Verhaltens auszublenden.Nur, wie du schon erwähnt hast, das zu viele Nachdenken, welches zu nichts führt, bringt echt nichts. Ich versuche deinen Tipp zu beherzigen. Vielen Dank:)
Hallo! Wow der Text könnte 1:1 von mir sein!
ich bin momentan bei einer Psychotherapeutin, allerdings aus nem anderen Grund, aber mit der habe ich auch über diese Problematik gesprochen. sie meint, dass sie die Vermutung hat, dass es sich dabei bei mir um eine Art der zwangsgedanken handeln könnte, gerade, weil ich meist absolut nicht in der Lage bin, mich davon abzulenken und auch, wenn mir klar ist, dass diese Sorgen garnichts bringen, weil ich eben die Uhr nicht zurück drehen kann, kann ich dennoch nicht damit aufhören. ich würde dir raten, ebenfalls einen Psychotherapeuten aufzusuchen, mir hat das bisher wirklich geholfen!
wahrscheinlich hast du sehr stenge eltern, oder du bist einfach zu sensiebel und ein mensch mit guten gewissen.
wenn die so eine situation wieder passiert, stehe auf, gehe spazieren, oder in ein tierheim, oder errinnere dich einfach an die schlimme sachen von ganzen welt, z.b. dass es menschen gibt, die verhungern und sei dankbar das du so ein tollen leben hast!
natürlich , wenn du jemandem weh getan hast, dann solltest du dich entschuldigen, aber wen deine entschuldigung nicht angenommen wird, lass dem jenigen einfach ein bißchen zeit und dan regelt sich alles.
alles gute ;)
Meine Eltern sind eher das Gegenteil von streng...aber ich bin wirklich ziemlich sensibel und habe wegen allem gleich ein schlechtes Gewissen. Ich hab auch schon versucht mir etwas trauriges anzusehen, eben damit ich seh, wie gut es mir geht. Das hilft aber auch nicht immer:/ Aber vielen Dank für die Antwort!:)
ich würde dir raten weniger zu bedauern und viel mehr daraus zu lernen.