Lüften/heizen wir falsch oder baulicher Fehler?
Hallo,
wir wohnen seit einigen Monaten in ner neuen Wohnung. An den Fenstern haben wir, gerade jetzt bei den nächtlichen Minusgeraden, morgens oft immense Mengen Wasser an und z.T. auch vor den Fenstern. (Die Bilder sind von einem der besseren Fenster)
Wir haben es schon mit nachts heizen probiert und auch mit Heizung auslassen über Nacht, ändert alles nichts. Vorhänge u.ä. lassen wir nachts weitestgehends weg, damit die Luft zirkulieren kann. Tagsüber lüften wir (Stoßlüften für 5-10 Minuten für mindestens 2 mal am Tag) und heizen sonst übermäßig, wodurch zumindest über den Tag verteilt die Scheiben weitestgehend wasserfrei sind.
Morgens putzen wir die Fenster ab, wobei wir da pro Fenster einen Lappen brauchen, um die Wassermengen aufzusammeln.
Nun meine Frage: Kann es sich um einen baulichen Fehler handeln? Oder genügt 2-3 Mal Stoßlüften, ordentlich Heizen (Stufe 3-4) und mehrmaliges Trockenwischen der Fenster pro Tag nicht aus? Uns erscheint das schon immens, in vorherigen Wohnungen hatten wir das nie so extrem, allerdings haben wir da auch in einer wärmeren Region gewohnt und hatten selten Minusgrade.
Wäsche trocknen wir nicht in der Wohnung
2 Antworten
Hi
zwei einfache Checks als Erstes - ggf kannst du hier die Ergebnisse reinstellen
- Wir ist bei euch zu der Zeit die Raumtemperatur und die relative Luftfeuchtigkeit?
- sind das Einfach-, Doppel- oder Dreifach verglaste Fenster? Sieht man einfach, wenn man ein Feuerzeug vor das Fenster hält und schaut, wie oft sich die Flamme spiegelt.
Grund: auch wenn deine Luftfeuchtigkeit kleiner als 50% ist, hast du doch Feuchtigkeit in der Luft (nur halt nicht so viel). An den kältesten Stellen im Raum kondensieren die als erstes (falls der Taupunkt unterschritten wird) und du hast deinen beschriebenen Effekt. Das ist Physik und nicht zu verhindern.
Dreifachverglasung hält die innerste Scheibe an Besten warm; bei Doppelverglasung ist das etwas schlechter und bei Einfachverglasung ist der Isoliereffekt verschwindend bis nicht vorhanden.
Falls Einfachverglasung: ich habe von einer Isolierfolie gelesen (bitte mal googeln), die man so wie die Sichtschutzfolie auf das Fenster aufbringt und die da helfen soll. Hab ich aber noch nie probiert.
Die Fenster sind oft älter und haben keine gute Wärmedämmung. Dann kühlt die Luft an den Fenstern sehr schnell ab und dabei wird der Taupunkt der Luft erreicht. An diesem Punkt kann die Luft die Feuchte nicht mehr speichern und es entsteht Kondenswasser. So wie bei dir.
Dagegen kann man die Luftfeuchte ingesamt verringern (mehr lüften, Entfeuchter aufstellen), die Zimmertemperatur erhöhen oder die Wärmedämmung der Fenster verbessern.
Vielen hat die Thermofolie von Thesa Moll geholfen. Die „klebt“ man innen auf die Scheiben. Das ist auch für Nichthandwerker machbar. Diese geringe Verbesserung der Isolierung reicht oft aus um das Beschlagen der Fenster morgens zu verhindern.
Ich würde es an einem Fenster ausprobieren. Vielleicht reicht das schon. Vielleicht auch nicht bei jedem Wetter, aber zumindest an den meisten Tagen.