Lohnt es sich die Programmiersprache Python zu lernen?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Ja, Python ist gut 60%
Die IT-Branche ist sicher, aber statt Python diese Sprache: 40%
Nein, die IT-Branche lohnt sich nicht mehr 0%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Die IT-Branche ist sicher, aber statt Python diese Sprache:
Macht es noch Sinn in die IT Branche zu wechseln?

...Ähm...đŸ€”

IT-Branche ist ja nicht nur irgendwelche Apps programmieren. das was Du an sichtbaren Anwendungen/Apps auf unseren GerÀten siehst ist ja nur ein verschwindend kleiner Teil dessen was unsere Welt steuert. Das meiste ist "Schwarze Kunst" ...Backend /Steuerung. 1000 Dinge, von Regelung einer Microwelle bis hin zur Prozesssteuerung in einer Raffinerie oder Trading einer Bank , von dem niemals ein Normalsterblicer etwas mitbekommt. ...und irgendwer muss all das "unsichtbare" Zeug ja entwickeln/programmieren.

Vielleicht machst Du Dir auch mal Gedanken was gerade zur Zeit mit Hard und Software geschied, welche seit 20 jahren im Einsatz ist. Die Leute, welche den alten Kram bisher am laufen hielten, werden in kĂŒrze in Rente gehen und hinterlassen, Systeme welch dringend einer Erneuerung bedĂŒrfen....

Mit dem Wegfall von alten Entwicklern nÀhert sich in vielen Unternehmen der Busfaktor der kritischen 1.

...das heist, nur wenige Personen haben das notwendige Wissen um ein System langfristig am laufen zu halten.

Hat der Busfaktor den Wert 1, genĂŒgt es wenn eine Person vom Bus ĂŒberfahren wird und niemand blickt mehr durch...

In diesem Sinne könnte dĂŒrfte Pythonprogrammierer eher ungeeignet sein derartige LĂŒcken zu fĂŒllen. Also dĂŒrftest Du mit C-Sprachen wohl eher weiterkommen. (unter UmstĂ€nden dĂŒrfte auch Delphi oder andere alte Sprachen eine gute Perspektive darstellen)

Zu Python speziell:

Wengleich Python leicht erlernbar ist, fĂŒr eine professionelle Verwendung im großen Stil sehe ich eher wenig Chancen.

Neben der eher "moderaten" Geschwindigkeit einer Interpretersprache, stĂ¶ĂŸt mir vor allem die AbhĂ€ngigkeit von einer exakten Formatierung des Codes sauer auf. Eine Programmiersrache, deren FunktionalitĂ€t mit Anzahl und Typ von vorangestellten Whitespaces steht und fĂ€llt ist fehleranfĂ€llig. Wie oft passiert es , das bei der Weitergabe von Code EinrĂŒckungen verloren gehen, oder verschiedene Editoren, Zeilenend-/EinrĂŒckungszeichen (Space,Tab,CR,LF,...) in eigener Weise interpretieren?Allein das Zeilenende wird unter Unixoiden Sytemen anders dargestellt als bei Windows. Nicht selten fĂŒhrt dies zum Verlust Formatierung. (dann ist Pythoncode kaputt und bedarf einiger detektivischer Arbeit um Zeilen wieder zu trennen.)

In vielen Statistiken wird Python haushoch als beliebteste Sprache ausgewiesen....
Trau keiner Statistik, welche Du nicht selbst gefÀlscht hast!

Leider trennen diese Statistiken nicht die Angaben von AnfĂ€ngern und Profis. ...und da fĂ€lscht die leichte Erlenbarkeit das Gesamtbild. 100 Noobs, welche von ihrem mit heißer Nadel zusammengefrikelten Pythoncode begeistert sind und ihren Daumen in die höhe strecken, steht ein Heer von Profis gegenĂŒber, welch garnicht gefragt wurden, weil sie sich nicht in Hilfe- und AnfĂ€ngerforen herumtreiben, wo die Statistiken erhoben wurden.

FĂŒr Profis spielt Python kaum eine Rolle und wer sich nicht dafĂŒr interessiert, wird auch kein Urteil abgeben... 100 Noobs sind begeistert und kaum jemand legt ein Veto ein. "Python ist total beliebt!😏🙄"

Wenn Du ein "echter" Programmierer bist, ist es ziemlich egal, mit welcher Sprache Du arbeitest. Eine Programmiersprache ist letztlich nur ein Werkzeug, mit dem Du dem Rechenknecht sagst was zu tun ist. Das eigentliche Entwickeln/Programmieren erfolgt relativ SprachunabhÀngig.

Eine Schleife bleibt eine Schleife und tut immer das gleiche egal in welcher Sprache und als ich denke nicht "for whatever ..." , sondern "das mus wiederhohlt getan werden...." und lege es entsprechend in meinem Struktogram ab. Erst wen mein gedankliches "GerĂŒst" steht, kommt Sprache zum Einsatz...

Eine "neue" Programmiersprache lernt man relativ schnell, wenn man weiß wie man programmiert.

DiesbezĂŒglich ist es natĂŒrlich vorteilhafter mit einer Sprache zu beginnen, welche mit möglichst vielen Sprachen eine gemeinsame syntaktische Basis hat. Python stellt mit seiner "seltsamen" Syntax einen "Ausenseiter" dar. Das Umlernen auf wesentlich hĂ€ufiger verwendete C-Syntax kann daher einigermaßen schwierig werden.

Beginnt man mit Java, C#, Javascript kann man relativ leicht zwischen den Sprachen wechseln, die Syntaxregeln sind relativ gleich, egal ob man auf C++ , Rust oder eine andere der zuvor genannten umsteigt. Die Finger wissen automatisch wo sie hingehören.

Buildupyourself 
Fragesteller
 27.11.2023, 10:08

Vielen Dank fĂŒr die ausfĂŒhrliche Antwort.

Ich habe vor 6 Jahren HTML/CSS und ein wenig Java im Fachabitur gehabt und damals sagte man mir, wenn ich Programmierer werden möchte, mĂŒsste ich C# drauf haben.

Habe mich aber in den letzten 2 Jahren gewundert, wie schnell sich der Wind Richtung Python geĂ€ndert hat. Da sind gutes Marketing und Propaganda evtl. realistische Faktoren. Ich arbeite mit einem Programm, das vor Kurzem ihr gesamtes System umgestellt haben, weil diese keine Programmierer mehr fĂŒr ihr altes System finden. Das unterstreicht auch das, was du sagst.

Ich habe mir vorgenommen nun mit HTML/CSS/JavaScript nochmal anzufangen und da erstmal fĂŒr 4-6 Monate Erfahrung zu sammeln neben meiner Werbeagentur. Und nebenbei habe ich ein Spiel gefunden womit man Programmieren lernen kann und es einen auf das richtige Mindset vorbereitet.

Danach kann ich mich ja an jede Sprache herantasten, weil ich dann ein weiteres VerstĂ€ndnis fĂŒrs Programmieren entwickelt habe.

Was hÀltst du davon? Ist das eine gute Vorgehensweise?

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Lohnt es sich die Programmiersprache Python zu lernen?

Wenn man Projekte bearbeiten muss, die auf dieser Sprache aufsetzen....
Mir ist in den vergangenen 15 Jahren nicht ein Projekt in die Finger gekommen, welches Python benötigt hĂ€tte. FĂŒr mich wĂ€re das Erlernen der Sprache also wenig sinnvoll gewesen.

Macht es noch Sinn in die IT Branche zu wechseln?

Wenn man sich diese Frage stellt.... nein! Denn dann hat man selbst diesen Bereich bereits aufgegeben.

Buildupyourself 
Fragesteller
 26.11.2023, 14:11
Wenn man sich diese Frage stellt.... nein! Denn dann hat man selbst diesen Bereich bereits aufgegeben.

Interessanter Ansatz. Vielleicht ist diese Fragestellung einer Blockade in meinem Erwartungshaltung zu verdanken

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Erzesel  26.11.2023, 21:22
Mir ist in den vergangenen 15 Jahren nicht ein Projekt in die Finger gekommen, welches Python benötigt hĂ€tte. 

Mir auch nicht.

Ich bin zwar inzwischen im Ruhestand, aber bin nachwievor mi vielen Fachleuten im Bereich Industrie-/Prozesssteuerung vernetzt. Ich kenne Keinen der Python nutzt. Ich waage zu bezweifeln das in diesem Bereich Python jemals ein relevante Rolle spielen wird.

Viele AnfĂ€nger gehen von der PrĂ€misse aus, das die Entwicklung von Apps eine wesentliche Rolle spielt. DatsĂ€chlich spielt sich der grĂ¶ĂŸte Teil der Entwicklung auf Gebieten ab, welche ohne jegliches menschliche Eingreifen vollautomatisch laufen und weit jenseits dessen was eine Sprache wie Python leisten könnte.

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Wenn Du in irgendener Form in die IT willst (und der Beruf nĂ€hrt noch auf Jahre hinaus seinen Mann) dann ist das Erlernen einer Programmiersprachen in jedem Falle sinnvoll. Und dabei ist es nahezu egal, welche. Wenn Du Talent hast (und das kann man vorher kaum prĂŒfen) bist Du in der Lage, aus einer Aufgabenstellung nur im Kopf und in deutscher Sprache einen Algorithmus bzw. "Plan" zu entwerfen.

Wenn der gut ist, kannst Du den Plan ohne große MĂŒhe in Code formulieren.

Buildupyourself 
Fragesteller
 27.11.2023, 08:12

Das war sehr ermutigend, danke!

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Ja, Python ist gut

NatĂŒrlich lohnen sich Programmierkenntnisse, allerdings sollte man sich in einen bestimmten Bereich spezialisieren.

Python bietet ja eine Vielzahl von Möglichkeiten mit seinen unterschiedlichen Bibliotheken.

Buildupyourself 
Fragesteller
 27.11.2023, 08:10

Kannst du mir da eventuell mehr Infos geben?

Wenn es um die Spezialisierung geht.

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Levo2232  27.11.2023, 12:06
@Buildupyourself

Bin selbst kein Informatiker, kenne mich daher nur bedingt aus.

Ich habe beispielsweise mal SciPy fĂŒr numerische Berechnungen angewendet.

Du musst dir selbst klar machen, was du machen möchtest, sei es beispielsweise backend Entwicklung, Data Science oder so.

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Erzesel  27.11.2023, 16:59
Bin selbst kein Informatiker...

...Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Du hast eine Meinung. Bekanntlich hat "Meinung" nur selten etwas mit konkretem Wissen zu tun.

Möglicherweise wird Deine Meinungsbildung dadurch verfĂ€lscht, weil Du Dich vorwiegend auf Plattformen mit einem hohen Anteil von AnfĂ€ngern bewegst, welche den "sanften/bequemen" Weg bevorzugen. Aber wie sagt ein geflĂŒgeltens Wort...:

...Nur die Harten kommen in den Garten ...
Ich habe beispielsweise mal SciPy fĂŒr numerische Berechnungen angewendet.

Ich habe nichts einzuwenden, wenn ein Mathematiker oder Fachmann eines IT-fernen Fachgebiets eine Quick&Dirty-Lösung in Python zusammenhĂ€kelt um seine "Problemchen" zu lösen. Der Zweck heiligt die Mittel. (Selbst ich als Programmierer mache mir fĂŒr Kleinigkeiten nicht die MĂŒhe eine umfangreiche Entwicklungsumgebung zu starten und erledige sowas in Powershell)

Das hat jedoch nichts mit der Schaffung von komplexen und dauerhaften Softwarelösungen zu tun.

Python bietet ja eine Vielzahl von Möglichkeiten mit seinen unterschiedlichen Bibliotheken.

...da haben Sprachen wie C++, Java , C# wesentlich mehr zu bieten.

(Im ingenietechnischen Bereich haben sogar die Bibliotheken/Units von Delphi unschlagbar die Nase vorn)

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Levo2232  27.11.2023, 17:17
@Erzesel

Wieso das Rad neu erfinden? Komme ais einee Branche, wo jede Sekunde kritisch ist.

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Ja, Python ist gut

auf jeden Fall. Gute und weitverbreitete Programmiersprache

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung