Lohnen sich teure Messschieber?
Lohnen sich teure Messschieber egal ob digital oder nicht?
Im Netz kriegt man die locker für um die 30€, in meiner Firma kosten die Modelle meistens 100-200€.
Was rechtfertigt den Preis außer vielleicht, dass sie minimal ungenauer sein können? (Ich rede jetzt von vielleicht 0,05mm)
5 Antworten
Hallo Howart752,
wie bei allen Produkten kann man einfach sagen, dass auch hier sich die Spreu vom Weizen durch den Preis deutlich trennt.
Es kommt auf den Anwendungszweck an. Wenn Du zu Hause nur einmal im Jahr ungefähr etwas auf den Millimeter wissen möchtest, dann geht auch ein einfacher/günstiger Messschieber.
Ich arbeite z.B. hobbymäßig mit CNC, Laser usw. Da reicht es nicht aus, wenn irgendetwas irgendwie einmal ca. Pi Mal Daumen ungefähr auf den Millimeter in etwas passen könnte. Da geht es manchmal um 1000tel.
Ich habe z.B. diverse Produkte von Mitutoyo und kann nur sagen, dass man logischerweise den Unterschied merkt. In der Industrie gibt es auch Messchieber für weit über 1000 €. Dann noch das ganze Zubehör, Kalibrierungssatz, Zubehör usw.
Ob sich etwas lohnt, muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Ich verfolge z.B. die Devise "Das Beste oder NICHTS!". Selbst wenn ich nur einmal etwas benötige oder nur ein Projekt angehe, muss alles von A-Z perfekt sein und passen. So halbherzige Sachen gibt es bei mir für mich nicht.
Wenn eine Genauigkeit von 0,05mm oder besser gefragt ist, nimmt man eh keinen Messschieber, sondern eine Mikrometerschraube oder dergleichen.
Es kommt immer drauf an, wofür man das Ding benutzen will. Zum alltäglichen Basteln fliegt in meiner Werkstatt ein billiger Plastik-Messschieber mit Messuhr-Anzeige herum. Der ist super, weil ich nicht mehr so gut sehe und ihn durch die Uhr besser ablesen kann als einen Nonius. Zugleich braucht er keine Batterien wie digitale Messchieber, die irgendwie immer leer sind, wenn man sie braucht. Feuchtigkeitsunempfindlich und rostfrei. Das Ding ist der Alptraum von Präzisionsfreaks, aber zum Basteln und Holzwerken ist der super, auch wenn sich der Nullpunkt nach zehn Jahren um ein paar Zehntel verschoben hat. So genau sind meine Sägen und Hobel eh nicht. Ist also Wurst.
Natürlich würde ich nie auf die Idee kommen, dieses Plastik-"Schätzeisen" für ernsthafte (Metall-)Dreh- oder Fräsarbeiten zu verwenden.
Das kommt immer darauf an wofür man sie einsetzt. Mal eine Schraubenlänge messen, oder den Durchmesser von Bohrern, bei denen der Schaft schon vernudelt ist und man nicht mehr erkennen kann ob der nun 8 mm hat, oder 8, 5 mm, reicht ein billiger.
Sobald man etwas fertigen will das genau sein muss, +/- 0,05 mm würde ich mich darauf nicht verlassen.
Und bei der Haltbarkeit kommt es auch auf das Material an aus dem ein Messschieben besteht, sind die Mess und Gleitflächen aus billigen Stahl, dann nutzen die bei häufigem Gebrauch ab und damit kommt es zu Messfehlern.
Wenn du professionell damit arbeitest - dann solltest du nichts billiges nehmen. Wenn da Ungenauigkeiten entstehen, weil Messfehler drin sind dann ist die Nacharbeit um ein Vielfaches teuerer.
Für Heimwerken - wie bei uns - da reichend die günstigen. Da geht kaum Geld verloren wenn etwas nicht 100% passt.
Ich habe einen mitutoyo und einen günstigen Forum.
Man kann den mitu schon deutlich besser ablesen, da hat man schon gleich einen Mehrwert