Loben mit hoher Stimme?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer wirklich mit seinem Pferd kommunizieren will, sollte das über die Körpersprache tun - Laute spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Da die meisten Reiter sich damit aber nicht beschäftigen (wollen) und die meisten Pferde auch nicht das Glück haben, nur von rücksichts- und verständnisvollen Menschen umgeben zu sein, müssen die Tiere sich anpassen und lernen, die Menschen zu "verstehen".

Solange haufenweise quietschende Kleinkinder und kichernde 13jährige mit bimmelnden Smartphones durch den Stall rennen, ist es wahrscheinlich sogar hilfreich, wenn die Pferde hohe Töne mit etwas Positivem verbinden...

Dem Pferd ist es völlig egal ob du nun mit hoher oder tiefer Stimme lobst oder ob du gar nichts sagst. Man sollte nur hinter seinem Lob stehen und es ernst meinen. Wenn du eigentlich sauer bist weil dein Pferd heut mal wieder lustig war es aber trotzdem lobst, dann merkt es das.

Ich lobe meine Pferde nur bei neuen Lektionen oder einfach nach dem Reiten wenn wir abreiten.

Wenn man eine Hilfe gibt und das Pferd es richtig ausführt, nimmt man normalerweise ja sowieso den Druck weg. Pferd weiß dann dass es richtig war. Da muss man nicht extra rumquieken und über den ganzen Reitplatz "feiiiiiiiin" rufen. Manchmal kommt es mir so vor als würden die Reiter vielmehr sich selbst als das Pferd loben... kommt leicht seltsam. Aber schlimmer finde ich die, die bei jeder richtig ausgeführten Hilfe sofort klopfen. Finde dieses blöde klopfen am Hals sowieso bescheuert. Aber jedem das seine.

Da hast Du sicher recht - wobei Pferde recht "sprachbegabt"  sind, und dieses Lob wohl in der Regel zu deuten wissen, wenn sie darauf konditioniert sind.

Ich denke mir oft "Halt doch einfach mal die Klappe da oben"...sitzen oben drauf und schreien auf einmal "Fein"..."Guuuuut"...da frage ich mich; lobt der Reiter gerade das Pferd, oder sich selber, weil er es endlich geschafft hat, mal eine Hilfe so zu geben, dass das Pferd ansatzweise verstanden hat, was es tun soll?

Jedes Lob beim Reiten, dass die Arbeit unterbricht oder irritiert, also seien es unnötige Laute oder gar Bewegungen (wie eben Klopfen am Hals) vermeide ich. Das reisst jedesmal genauso Disharmonie rein wie ständiges Zügel nachfassen oder der (mittlerweile zum Glück nicht mehr so oft zu beobachtende) Gertenwechsel beim Handwechsel.

Jede Hilfe, Parade...whatever...ist mit temporärem Erhöhen des Drucks verbunden. Sobald die Hilfe angenommen wurde/ausgeführt wurde, wird der Druc verringert. Dadurch weiß das Pferd eigentlich, dass es richtig reagiert hat.

Zudem, wie schon geschrieben wurde, reagieren Pferde auf viel mehr "Hilfen" als Menschen untereinander, teilweise auf welche, die wir gar nicht bewusst geben, wie eben Körpersprache. Die riechen sogar, wenn der Reiter Angst hat. 

Kurz, das Geplapper oben drauf kann man sich sparen.

Da hast du recht. Wobei auch das weitverbreitete "Hals-Klopfen" um das Pferd zu loben, eigentlich falsch ist. Man sollte lieber (an den Ohren oder) am Wiederrist kraulen.

Pferde finden dies Instinktiv angenehmer, da in freier Wildbahn kein Pferd dem anderen am Hals tätscheln würde;). Sie knabbern lieber am Wiederrist.
Vllt hast du das ja auch schon mal auf der Weide beobachtet.