Latein: Akkusativ oder Dativ nach Präposition ad?
Ich habe gerade angefangen Latein zu lernen. Mein aktueller Stand ist die a-Deklination, also direkt am Anfang (laut meinem Buch). Und dazu musste ich auch nochmal die Kasi lernen, da ich es in der Schule nicht gelernt habe. So, ich habe mir dann von ChatGPT (ist ja immer zweifelhaft) einige Übungssätze erstellen lassen. Bei folgendem Satz hatte ich ein Problem:
„Ich begleite die Freundin zur Insel.“
Hab ich (fälschlicherweise, wie ich glaube) so übersetzt: „Ego comito amicam ad insulam.“
Laut ChatGPTs Lösung korrekt. Um diese ganzen Deklinationen zu lernen, muss ich mir immer noch laut die Frage stellen, wer, wen, wem etc. (die Kasi erkennen halt). Also sah mein Monolog so aus:
“Wer begleitet die Freundin zur Insel? Ich.
Ich begleite wen zur Insel? Wen -> Akkusativ, also amicam.“
Dann war das Problem:
“Ich begleite die Freundin zu wem/was? Wem/was-> Dativ. Also insulae.“
Aber in der Lösung steht insulam. Dann dachte ich, dass es vielleicht eine Ausnahmeregel gibt, wenn vor dem Dativ eine Präposition steht?
Nun, nach diesem langen Text, habe ich Recht oder ChatGPT?
5 Antworten
Hallo,
Du kannst zwei unterschiedliche Sprachen nicht Wort für Wort übertragen, weil sie unterschiedliche Strukturen besitzen.
Zur Insel würde im Lateinischen wohl eher insulam lauten. Der Akkusativ ist ohnehin ein Fall der Richtung auf etwas hin, deswegen fordert ihn auch das in, das mit anderer Bedeutung auch mit dem Ablativ daherkommt.
Daher: Amicam comito in insulam oder so ähnlich.
Es kann auch comitor heißen, denn dieses Wort tritt auch als Deponens auf (aktive Bedeutung mit passiven Endungen).
Ad würde eher eine Bewegung in Richtung von etwas bedeuten: Ad Romam, in die Gegend von Rom. Nach Rom würde einfach Romam heißen. Bei größeren Inseln, die mit Namen genannt werden, würde auch nur der bloße Akkusativ stehen.
Ich fürchte, ChatGPT ist nicht die erste Wahl, um Latein zu lernen.
Herzliche Grüße,
Willy
Da würde ich lieber einen Latein-Lehrer fragen.
Ich hab bei Latein nur rausgefunden, wie die Menschen es damals sprachen:
Das "K" bzw. "k" gab es damals nicht, kam vermutlich aus dem Kyrillischem Alphabet.
Somit wird Caesar eigentlich mit "K" ausgesprochen nicht, wie "Z", also "Kaesar", daher auch das deutsche Wort "Kaiser".
Beim Buchstaben "R" bzw. "r" ist es auch interessant: Das wird immer als ratterndes R ausgesprochen, niemals als "a", auch wenn am Wortende:
Kaiserrrr, Römerrr, usw.
Vielleicht hilft dir das, das damalige/echte Latein etwas besser zu verstehen.
Hallo, danke, aber das hat mit meiner Frage ja gar nichts zu tun haha
Im Lateinischen gibt es doch gar keine Präpositionen mit Dativ.
Du hast absolut Recht mit deiner Analyse! Denn "ad insulam" ist tatsächlich Akkusativ (nicht Dativ!), weil die Präposition "ad" (zu/nach) immer den Akkusativ verlangt. Der Dativ würde hier nur in Frage kommen, etwa im Satz "librum tibi do" = Ich gebe dir ein Buch. Vale!
Auf die Präposition 'ad' kommt immer der Akkusativ. Bei unserem Buch stand das jeweils hinter der Präposition in Klammern. Du musst den Fall immer mit der Präposition lernen.