Lampe leuchtet schwach, ohne eingeschaltet zu sein?

4 Antworten

In fast allen LED-Leuchten und auch Bewegungsmeldern sind Netzteile für kleine Gleichspannung (im Bereich von 12V ... 40V) verbaut.

Es werden gerne elektronisch geregelte Abwärtswandler oder Kondensatornetzteile verbaut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abw%C3%A4rtswandler

https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatornetzteil

Diese Netzteile haben keinen gleichmäßigen Stromfluss, sondern sie ziehen impulsartige Ströme und diese Ströme laufen über die langen Anschlussleitungen deiner Installation (230V~ Leitungen im Gebäude). Diese minimalen Stromspitzen induzieren Spannungsspitzen in die oft parallel verlegten abgeschalteten Lampenschaltdraht (braun, L' ) deiner LED (LED ist eigentlich aus). Diese 2 Leiter wirken wie die Sekundär- und Primär-Spule eines Trafo mit nur 1 Windung.

Auch lange parallele Leitungen der Installation wirken wie Kondensator-Platten. Je länger die Leitung ist, desto größer ist dieser Kondensator. Z.B. die Phase (L) ist die eine Platte des Kondensator und der Lampenschaltdraht (braun, L' ) ist die andere Platte des Kondensators.

Diese beiden Effekte können Spannungsspitzen von ca. 30...90V auf den Lampenschaltdraht (L') erzeugen. Jedoch bricht diese Spannung bei Belastung (z.B. früher mit Glühlampe 60W) sofort zusammen.

Heute sind LED-Leuchten am Neutralleiter (N) und am Lampenschaltdraht (L') angeschlossen. Die elektronisch geregelten Netzteile benutzen wiederum Dioden um einen Kondensatoren zu laden. Jeder Impulsspitze (z.B. 60V) lädt den Kondensator im LED-Netzteil immer "stückweise" etwas mehr auf, bis der Kondensator in der LED-Leuchte ausreichend geladen ist. Die LED geht (sehr schwach) an, sie "glimmt". Der Effekt kann ein kontinuierliches Glimmen sein, oder ein zyklisches Blitzen. Der Blitz leuchtet so lange bis der Kondensator im LED-Netzteil fast entladen ist. Und das Spiel geht von vorne los.

Lösung A:

LED-Leuchtmittel herausnehmen und Glühlampe (60W) wieder einsetzen. Es ist dann wieder wie früher (keine LED-Leuchte).

Lösung B:

Sind es mehrere LED-Leuchtmittel, dann zusätzlich eine Glühlampe (geringer Leistung z.B. 5W) mit anschließen/anklemmen.

Lösung C:

Wie schon geantwortet wurde, eine zusätzliche Last (Entstörkondensator, zieht nur Blindleistung) parallel zur LED-Leuchte anschließen.
Er wird zwischen N (Neutralleiter) und L' (Lampenschaltdraht) angeschlossen und muss größer als die Kapazität der Zuleitung sein. Typischerweise reicht ein "X2-Kondensator" ( 200nF /min. 300V) aus. Somit werden keine größeren Spannungsspitzen im ausgeschalteten Zustand in die LED-Leuchtet gelangen.

Dieser hier ist günstig und geeignet (achte auf die Bauform, muss ja verbaut werden)

https://www.reichelt.de/funkentstoerkondensator-x2-220-nf-310-v-rm-15-0-110-c-10--r46-220n-310-p206815.html

PS:

Hat bei meinem Bewegungsmeldern und E27 LED geholfen, glimmt nicht mehr. Da die Spannungsspitzen auf dem Lampenschaltdraht ( L' ) stark reduziert wurde.

PPS:

Das Stromnetz wird immer stärker versaut und macht immer häufiger Probleme (z.B. Powerline, DSL-Störungen, Schaltnetzteile, ....)

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das kann diverse Ursachen haben (LED kommt mit ganz wenig Strom aus):

  • Der Schalter enthält eine Glimmlampe, die im ausgeschalteten Zustand leuchtet, damit man ihn im Finstern findet. Durch diese Glimmlampe in Serie kommt genügend Strom für die LED
  • Es ist ein elektronischer (nicht ein mechanischer) Schalter (Dimmer, Treppenhausautomat, der ganz wenig Strom durchlässt
  • Der Schalter liegt im Neutralleiter, statt dass die Phase geschaltet wäre
  • Parallel zur Lampenleitung läuft eine Leitung, die dauernd Spannung führt (z.B. für eine Steckdose) -> Kapazitive oder induktive Kopplung.

Wenn's nicht stört, kein Grund zur Sorge.

Das hat was mit der der Art der Installation zu tun. Wenn eine Potentilfreie Leitung neben einer Ader mit Phase verläuft wirkt die Leitung wie ein Kondensator. Man spricht hier von einer kapazitiven kopplung.

Wie man das beseitigen kann ist in dem Video beschrieben.

https://www.youtube.com/watch?v=pC7e4YstIcE&t=137s

Möchte noch was ergänzen. Das Problem mit dem glimmen der LEDs haben viele Leute dazu gehöre auch ich. Aber mich hat das nie gestört. In einer Stockdunklen Nacht kann ich immer was Schemenhaft im Flur erkennen. Das mit dem Kondesator in der Dose funktiniert nur wenn es ein Installation ohne Abzweigdose ist . Ansonsten kommenn nur 3 Adern an und keine davon ist der N.

LEDs kommen mit sehr wenig Strom aus. Es reicht also eine minimale Spannung, damit diese leuchten. Es kann also sein, dass dieses Nachleuchten durch die Gegebenheiten entsteht.

Woher ich das weiß:Hobby – PC Master Race