Krankenschwester Krankmeldung Situation Belastung Stress?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Hi,
 Was soll ich ihm erzählen?

Es bietet sich an, einfach offen und ehrlich die Lage zu schildern, wie sie ist - auch wenn die Wahrheit manchmal hart ist. So werden jedenfalls auch die Weichen für eine weitere Hilfe in Zukunft gestellt, falls sie benötigt wird.

Denn: die Krankschreibung jetzt wird dir höchstens ein Paar Tage "Ruhe" einbringen und gar nichts am zugrundeliegenden Problem ändern.

Bringt dieser Strukturmanager etwas?

Es wäre zumindest mal das Potential zur Veränderung dar - und es wurde scheinbar auch von höherer Ebene erkannt, dass es Missstände auf der Station gibt.

Aber: tiefgreifende Änderungen, wie sie scheinbar nötig sind, brauchen Zeit. Und das heißt nicht Tage oder Wochen, sondern mehrere Monate. Und da ist die Frage, ob "ausharren und abwarten" eine Option für dich darstellt.

Im Grunde genommen hast Du nicht so viele Optionen

  • das wie erwähnte Ausharren und Abwarten, wie sich die Situation ändert - kann etwas bringen, wenn Änderungen zeitnah und nachhaltig die Situation so verbessern, dass sie für dich wieder tragbar ist. Eine Garantie für's Funktionieren gibt es aber nicht.
  • ein Arbeitsplatzwechsel, entweder hausintern (wenn es Sinn macht) oder in ein anderes Haus - kann etwas bringen, wenn die dortige Situation besser ist
  • Flucht nach vorn - Fachweiterbildung machen und in Abteilungen oder Funktionsbereiche mit anderer Arbeitsbelastung wechseln. Dauert und erfordert durchaus noch einmal Lernaufwand
  • Berufs- oder Branchenwechsel.

Und eine dieser Optionen wirst Du ohnehin wählen. Die Frage ist nur welche...

LG

Nein, das habe ich auch schon mehrfach erlebt. Die Misere liegt allein am Personalmangel. Die Krankenhausleitung möchte ihr gewolltes Sparen auf die Angestellten abschieben und weiterhin nicht für zusätzliches Personal Sorgen (was es aber auch - wegen dieser Zustände - nicht gibt).

Änder was an der Situation.

Ob eine neue Stelle Besserung bringt, oder ob nur ein neuer Beruf hilft kannst dann nur du beurteilen.

Aktuell bringt es nichts sich da durchzuzwingen. Melde dich krank und denke auch über einen Besuch beim Therapeuten nach. Vertraue dich jemandem an und ergründe für dich woran es liegt.

corinna1234567 
Fragesteller
 07.04.2020, 19:58

Der Beruf an sich ist schön, manchmal haben wir auch "ruhige" Tage - dann macht es Spaß mit der richtigen Kollegin zu arbeiten. Wenn es immer so wäre, wäre es perfekt.

Ein neuer Beruf, habe ich auch überlegt, aber welcher? Wenn man Geld nicht zum "normalen" Leben bräuchte, würde ich gerne was mit Tieren machen. Aber nicht im Zoo o.ä.

Je bewusster ich werde und mit offenen Augen durch das Leben gehe, erdrückt mich diese Unmenschlichkeit einfach. Tierleid, Egoismus, Müll der einfach weggeworfen wird, fehlender Respekt und Empathie. Das ist so schwer mit anzusehen.

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Erzähle dem Arzt alles offen, ehrlich und wahrheitsgemäss, nur so kann er dir helfen. Burnout ist in Pflegeberufen aus eben genannten Gründen sehr häufig. Ich rede aus Erfahrung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit 35 Jahren dipl. Krankenpfleger und Sozpäd.
corinna1234567 
Fragesteller
 07.04.2020, 19:59

aber ich bin doch erst 24 - Burnout? :(

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Patrickson  07.04.2020, 20:03
@corinna1234567

Es kann durchaus in diese Richtung gehen! „Ich bin schon gestresst, wenn ich nur kurz an die Arbeit denke.“ Wie willst du das sonst nennen? Es wird in dieser Arbeitssituation nicht besser werden, da kommen zuviele Probleme zusammen. Du solltest dies auf jeden Fall mit deinem Arzt besprechen!

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corinna1234567 
Fragesteller
 07.04.2020, 20:04
@Patrickson

ja du hast wohl recht und ich will es nicht wahrhaben. Vlt. wird es Zeit für eine Veränderung.

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Patrickson  07.04.2020, 20:06
@corinna1234567

Ja, ich denke Veränderung wäre gut! Braucht immer etwas Mut, aber ist meistens hilfreich.

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corinna1234567 
Fragesteller
 07.04.2020, 20:07
@Patrickson

Ich kenn sie mittlerweile nur noch so, einige erzählen "woanders ist es auch so" und andere sagen " woanders ist es besser". Ich mag die Chirurgie - aber mit den Kardio´s zusammen ist es grausam.

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Patrickson  07.04.2020, 20:09
@corinna1234567

Es ist an manchen Orten so, aber nicht überall! Es lohnt sich etwas zu suchen, und wenns nicht klappt, weiter zu gehen. Stellen gibt es reichlich, da darf man ruhig etwas wählerisch sein.

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corinna1234567 
Fragesteller
 07.04.2020, 20:10
@corinna1234567

Hast du auch die Antwort von mir unter der anderen Antwort gelesen? Wenn ich wechsele wohin? Was könnte ich sonst arbeiten? Ich hätte so gerne etwas das mich erfüllt und "glücklich" macht.

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Patrickson  07.04.2020, 20:14
@corinna1234567

Jetzt habe ich sie gelesen. Ja, es ist nicht einfach. Ich habe aus ähnlichen Gründen recht bald mal in „Nischenjobs“ ins „Sozialpädagogische“ gewechselt. So habe ich z.b. 17 Jahre lang! „Gassenarbeit“ gemacht, Krisenintervention, war auch „Leiter Betreuung“ eines Krankenheimes usw. da war mir oftmals wohl bei der Arbeit.

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