Kraftübertragung quereingebauter Motor

8 Antworten

Ist der Motor quer eingebaut geht die Drehbewegung genauso erstmal mit der Gertiebe-Eingangswelle ins Getriebe. Um verschiedene Übersetzungen herzustellen müssen ohnehin zwei parallele Wellen im Getriebe sein. Bei quer eingebautem Motor geht es da lediglich nicht einen 1:1 Durchtrieb ohne Leistungsverlust zu schalten wie es gewöhnlich für einen Gang vorhanden ist wenn die Getriebe-Ausgangswelle auf der Gegenseite des Motors ist.

Bei quer eingebautem Motor ist im Getriebe keine Vorlegewelle sondern direkt die Ausgangswelle (auf der dann die jeweiligen Übersetzungen geschaltet werden) parallel zur Eingangswelle. Also vom Motor durch eine Welle rein und etwas versetzt in gleiche Richtung wieder raus.

Bei quer eingebauten Motoren ist das Differenzial gleich im Getriebe integriert und wird direkt von der Getriebe-Ausgangswelle angetrieben. Das Differenzial verteilt die Kraft dann gleichermassen auf beide Seiten und die wird über Antriebswellen auf die Räder gegeben.

Es gibt noch Fahrzeuge mit vorn quer eingebautem Motor die Allradantrieb haben. Bei denen ist am Getriebe noch ein Abgang über den eine Kardanwelle für den Antrieb hinten angetrieben werden kann.

Als 1974 der erste Golf rauskam, war das Konzept des vorne quer eingebauten Motors mit Vorderradantrieb revolutionär.

Bis dahin gab es entweder Heckmotoren oder vorne längs eingebaute Motoren mit Hinterradantrieb.

Es gab auch quer eingebaute Heckmotoren, die schon die Vorteile des Golfkonzeptes nutzten, eben nur auf der Hinterachse. z.B. war das bei NSU oder Ferrari der Fall. Bei Porsche oder dem Käfer war der Motor allerdings hinten längs eingebaut.

Wenn der Motor längs eingebaut wird, muss die Drehung mindestens einmal um 90° umgelenkt werden. Das macht man mit Kegelzahnrädern. Die sind aber mit Abstand am schwierigsten zu fertigen und damit auch sehr teuer. Beim Golfkonzept muss man die Drehung nie umlenken, die bleibt immer quer zur Fahrtrichtung, von der Kurbelwelle bis zu den Rädern. Dadurch kommt man ausschließlich mit den günstigeren und haltbareren schrägverzahnten Stirnrädern aus und spart obendrein Gewicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Motorentechnik im Hauptfach studiert

mal angenommen so ein Auto hat ein Differentialausgleichsgetriebe zwischen den Achsswellen zu den Rädern. Dann haste schon den ersten Kegelradsatz sprich der Antrieb wird 90 Grad gelenkt. Der Motor ist über die Kupplung an das Getriebe gekoppelt. Im Getriebe sind sehr viele Zahnräder wobei nicht ausgeschlossen werden kann dass hier such eine 90 Grad Umlenkung stattfindet. Du solltest dir mal eine Explosionszeichnung von Motor Getriebe Differential usw anschauen

Bei quer eingebauten Motoren wird in der Regel auch das Getriebe quer eingebaut. 

Viele Autos werden heute über die Vorderräder angetrieben. Somit wird kein Kegelradgetriebe mehr benötigt, um die Antriebswellen, die ja ebenfalls quer eingebaut sind, zu treiben. 

Bei heckgetriebenen Fahrzeugen hingegen wird die Kraft über ein Kegelradgetriebe auf die Kardanwelle übertragen, welche an der Hinterachse wiederum über einen Kegelradsatz das Differential treibt. 

checkpointarea  10.05.2015, 13:17

Heckgetriebene Fahrzeuge haben, wie oben von "Hamburger 02" richtig ausgeführt wurde, gar keine Kardanwelle.

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Interesierter  10.05.2015, 13:57
@checkpointarea

Motor vorne - Antrieb hinten - dazwischen? Richtig, die Kardanwelle.

Hamburger 02 schrieb, dass die Kardanwelle bei Frontmotor und Frontantrieb überflüssig ist und hat damit absolut Recht.

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machhehniker  11.05.2015, 05:12
@Interesierter

Da ist scheinbar ein Verständnisproblem aufgetaucht.

Heckgetriebene Fahrzeuge haben Hinterradantrieb mit Heckmotor.

Motor vorn-Antrieb hinten ist nicht Heckantrieb, das ist lediglich Hinterradantrieb.

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Interesierter  11.05.2015, 23:14
@machhehniker

Das ist natürlich korrekt. Nur, welche Autos (ausser Käfer und Porsche) haben Heckmotor und Hinterradantrieb.

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Wie kommst Du auf Gelenkwellen? Wenn der Motor quer eingebaut ist, dreht sich die Kurbelwelle ja sowieso in der gleichen Richtung wie die Antriebsräder.