Warum halten halten manche Menschen das Kopftuch Unterdrückung der Frau?

8 Antworten

Hallo Hanna326,

Kleidung kann die Erotik einer Frau, die menschlich archaisch sehr intensiv sein kann, entweder fokussieren und verstärken aber auch dämpfen.

Wo ein Kopftuch diese Erotik dämpft, nimmt es den Freiraum genau dieses Fokusses und einer Intensität - z.B. in den Haaren. Diese Dämpfung können wir, als eine Unterdrückung betrachten.

Entscheidet eine Frau das selbst, zeigt sie eben weniger intensive Erotik. Das sei ihr zugestanden, auch wenn ihre mehr Freiraum offen stünde.

Entscheidet das jemand oder etwas anderes für die Frau und zwingt sie gegen eine eigene anderweitige Entscheidung, nimmt dieses Jemand oder Anderes Freiraum und unterdrückt die Frau.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Ein Kopftuch ist tatsächlich nur ein Kleidungsstück und hat nichts mit Unterdrückung zu tun. Aber wir reden ja hier gar nicht über ein Kopftuch, wenn wir es im Zusammenhang mit dem Islam ansprechen. Wir reden hier über den Hidschab. Ein Kleidungsstück zieht man an, wenn es zur Witterung paßt und zieht es wieder aus, wenn es nicht mehr paßt. Es gibt keinen Zwang, ein Kleidungsstück zu tragen. Meine Großmutter trug bei windigem Wetter, oder wenn sie der Ansicht war, dass ihre Frisur nicht mehr straßentauglich war, ein Kopftuch. War sie frisch frisiert, ging sie aber ohne.

Und genau das ist beim Hidschab anders. Eine Muslima kann den Hidschab eben nicht mal tragen, und mal nicht tragen. Sie ist moralisch oder sogar tatsächlich gezwungen, sich zu verhüllen. Besonders niederträchtig ist aber die Idee dahinter, dass sich Frauen damit vor den begehrlichen Blicken der Männer schützen müßten. Welcher Minister von Katar hatte doch gleich den "hübschen" Vergleich mit den eingepackten Süßigkeiten gebracht? Deutlicher kann man das frauenverachtende Bild des Islam gar nicht ausdrücken.

gehmalwegmrk  27.10.2023, 17:56

Ma shaa Allah, sehr schön erklärt. Möge Allah dich belohnen!

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Weil das Kopftuch, insbesondere auch in Form eines Hijabs nach meiner Einschätzung nichts mehr in einer modernen Gesellschaft verloren hat.

Zu diesem Ergebnis kamen auch schon immer wieder mal Islamkenner und gleichzeitig gläubige Muslime.

So etwa auch der eigentlich von vielen Seiten geschätzte Muhammad Asad. Eine bekannte Übersetzung des Korans stammt von ihm.

Er verstand den (neben einigen anderen angeblichen "Beweisen" aus Koran und Hadithen) immer wieder hervorgeholten Vers 31 Aus Sure 24 so, dass es nicht darum geht, die Haare zu bedecken, sondern um die Bedeckung des Busen.

Zumindest in westlichen Ländern hielt er den Hijab für überflüssig.

Dieser Text stammt aus der Exegese zu seiner Koran-Übersetzung:

Das Wort khimar (von dem khumur die Mehrzahl ist) bezeichnet die der Sitte von den arabischen Frauen vor und nach der Ankunft des Islam gebrauchte Kopfbedeckung. Nach den meisten klassischen Kommentatoren wurde sie in der vorislamischen Zeit mehr oder weniger als Schmuck getragen und lose über dem Nacken der Trägerin heruntergelassen, und da in Übereinstimmung mit der zu dieser Zeit vorherrschenden Mode das Oberteil des Frauengewandes vorn eine weite Öffnung hatte, waren ihre Brüste unbedeckt. Daher bezieht sich die Anweisung, den Busen mit einem khimar zu bedecken, nicht notwendigerweise auf den Gebrauch eines khimar als solchen, sondern soll vielmehr klarmachen, daß die Brüste der Frau nicht in die Vorstellung dessen einbezogen sind, was von ihrem Körper >>schicklicherweise sichtbar sein mag<< und deshalb nicht gezeigt werden sollte.

Ganz einfach, weil es das IST!

Was bitteschön soll diese Frage angesichts dessen, dass in manchen Ländern Frauen ohne KT misshandelt oder gar UMGEBRACHT werden, wenn sie es nicht tragen???

Es wird vorgegeben, was Frauen zu tragen haben. Wenn man sich mal mit der Rolle der Frau im Islam auseinandersetzt hat, dann wird einem klar, dass man das Kopftuch als symbolische Unterdrückung interpretieren darf und es ist noch schlimmer, dass Frauen so stark indoktriniert worden sind, dass sie es schon gar nicht mehr merken bzw. es als normal ansehen.