Kontinuierliche Erregungsleitung ist nur bei kurzem Abstand möglich?
Ich lese oft, dass Neuriten ohne Myelinscheide so schlecht isoliert sind, dass die Erregungsleitung nur über kurze Strecken möglich sei. Aber ich dachte, dass es immer nach dem AllesoderNichts Prinzip verläuft und die Amplitude. also die Stärke des Aktionspotentials immer gleich bleibt? Wie kann das dann sein, dass es sich abschwächt?
2 Antworten
Das AP folgt dem Alles oder Nichts Gesetz es schwächt sich also nicht ab. Der Unterschied zu myelinisierten Fasern ist dass es langsamer geht ( Verlustströme quer zum Axon) oder wenn es genauso schnell gehen soll dass die Axone dicker sein müssen. Das sind z. B. die Riesennervenfasern der Tintenfische
Ein Aktionspotential pflanzt sich, einmal am Axonhügel entstanden, über das gesamte Axon fort. Dabei wird es nicht stärker oder schwächer, verschwindet nicht und entsteht nicht. Soweit richtig, das ist das Alles-oder-nichts-Prinzip.
Die Fortpflanzung ist hier entscheidend, genauer deren Geschwindigkeit. Denn wenn es an Stelle A angekommen ist, setzt dort eine Depolarisation ein, durch ein aktives Öffenen der Natriumkanäle, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Das allein löst aber noch kein Aktionspotential an der Nachbarstelle B aus, sondern erst die von A ausgehende Depolarisation. Die Depolarisation entsteht aber erst allmählich durch Ionenströme.
Ah ja danke, das ist schon viel logischer. Könnten Sie das mit den Verlustströmen noch konkretisieren?