Kontakte knüpfen durch Parteimitgliedschaft?

2 Antworten

Eine Partei lebt davon, dass man Kontakte knüpft und - soweit Du Dich engagieren willst - auch "networking". Der Vorteil einer Partei zum Verein ist, dass Du in der Partei natürlich alle Bereiche des Lebens abdecken kannst (je nach Interesse z.B. Haushalt, Verkehr/Bau, Umwelt, Soziales, ...) und im Verein i.d.R. auf den Zweck des Vereins "reduziert bist (also z.B. Badminton, Schach, usw.).

Ob introvertiert oder extrovertiert ist nur dann interessant, wenn Du "Karriere" machen willst. Wenn Du für ein Amt kandidierst (egal ob Partei oder Verein), muss Dich natürlich jemand kennen und für Dich stimmen => Du musst also Öffentlichkeitsarbeit zu Deinen Gunsten machen. Ansonsten finde ich es insbesondere im kommunalen Bereich in einer Partei besser, denn die Gruppe ist zumeist überschaubar groß und Kontakte sind sofort da. Geht es dann auf Kreisebene, musst Du bereits an überregionalen Sitzungen teilnehmen aber das hängt dann von Dir selbst ab.

Wichtigste Eigenschaft ist Interesse. Auch Menschen mit Ideen und/oder Einsatzbereitschaft, die nicht im Rampenlicht stehen wollen, werden immer gebraucht. Bei uns gibt es zur "Einführung" den Kontakt zum Mitgliedsbeauftragten, an den Du Dich immer mit Fragen wenden kannst und der Dich am Anfang auch "betreut", wenn Du willst.

Du brauchst natürlich keinen socialmedia-Account. Ich habe bei mir im Ortsverband der Partei (CDU in einem Dorf in BW) jede Menge Ü60 oder noch etwas älter. Da musst Du schon mitunter nach Handys suchen 😊; Facebook, Twitter, Tiktok oder so sind da Fremdwörter.

Werbung für die Partei machst Du dann, wenn Du dafür auch einstehst. Das muss aber insbesondere kommunal nicht für die Partei sein sondern kann auch ein konkretes Projekt des Ortsverbandes sein, bei dem Du Dich einbringst. Gezwungen wirst Du auf jeden Fall nicht.

Wie schon geschrieben kommt es auf Deine Interessen an. Es gibt weder einen Gruppenzwang noch sonst konkrete Vorgaben.

Nachteile? Klar, Du beschäftigst Dich mit der Gestaltung der Umgebung und der Zukunft. Da muss man das Hirn anstrengen 😂. Der Mitgliedsbeitrag ist m.E. übers Jahr gesehen zu vernachlässigen und richtet sich zudem nach Deinem Einkommen.

Als Beispiel aus meiner Tätigkeit aktuell:

  1. Ich bin Mitgliedsbeauftragter und kümmere mich um die Mitglieder wie z.B. Geburtstage oder eben auch Betreuung von Interessenten
  2. Dazu kümmere ich mich kommunal mit den Ämtern um den Neubau eines Kreisverkehrs am Ortseingang und die Konzeption eines Radweges durch den Ort.
  3. Nebenher unterstütze ich ein wenig eine Bürgerinitiative im Bereich einer geplanten Klärschlammverbrennungsanlage im Nachbarort.

Ein Teil davon erfolgt mit Hilfe unserer Landtagsabgeordneten und/oder Regionalvertreter, damit die Arbeit auch "an der richtigen Stelle" etwas politisch "motiviert" wird => und da schließt sich der Kreis mit ganz oben => ein Netzwerk an Bekannten (und teilweise Freunden) innerhalb der Partei ergibt sich damit automatisch.

Je nachdem, was Du vorhast, solltest Du Dich aber von der Wahl der Partei nicht von Bundespolitik und Überschriften leiten lassen. Besuche ganz unverbindlich von 1-3 Parteien vor Ort ein Treffen und frag nach, was die so kommunal als Projekte in Arbeit haben und wie das abläuft. Zudem finde ich es wie oben erwähnt wichtig, dass die Partei auch Einfluss hat. Was bringt es, ein tolles Projekt aufzusetzen und Du hast gar keine politische Unterstützung im Ort, Kreis, Region oder gar Landtag? Die Arbeit ist dann für die Katz, weil Du es nicht durchbringst. An den Beispielen oben bei mir siehst Du, dass ich auch ökologisch und sozial unterwegs bin, aber hier bei uns im eher konservativen BW würde mir ein Mitgliedschaft z.B. bei den Linken oder Grünen nicht wirklich etwas bringen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ron92627 
Fragesteller
 15.12.2022, 01:15

sehr gute und ausführliche erklärung, danke schön!

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oklein  15.12.2022, 23:10
@Ron92627

Gerne. Ich finde, dass Politik - auch kommunal - spannend ist und auch richtig Spaß macht. Kontakte kommen da sehr schnell von ganz alleine.

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In der Partei "die linke" sind ein paar hübsche studentinnen drinn..