Könntet ihr euch vorstellen in einem Kloster zu leben?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Nein 55%
Ja 39%
Ich bin mir nicht sicher 7%
Nur widerwillig 0%

25 Antworten

Nein

Mittlerweile nicht mehr, da ich verheiratet bin und nicht zur Ehelosigkeit berufen bin (die Ehelosigkeit zählt neben Armut und Gehorsam zu den drei sog. evangelischen Räten). Außerdem bin ich mittlerweile nicht mehr römisch-katholisch (es gibt allerdings auch in der evangelischen Kirche Ordensgemeinschaften).

Ich habe allerdings vor etwa 30 Jahren für eine Woche "Kloster auf Zeit" in einem Benediktinerkloster gemacht und damals hatte mich das klösterliche Leben eigentlich schon angesprochen. Wenn ich eine Berufung für das Kloster hätte, dann wäre ich am liebsten Dominikaner, da einer der Schwerpunkte die wissenschaftliche Arbeit ist.

Nein

Ich verbrachte Jahre in einem Kloster. Da hab ich eines gelernt: Die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche. Meiner Meinung nach war die ganze religiöse Erziehung/Manipulation dermaßen widersprüchlich und verlogen.

  • Täglicher, gezwungener Gottesdienst.
  • Die Bibel wurde für eine "Gehirnwäsche" benutzt an der sich jede Diktatur ein Beispiel nehmen könnte.
  • Prügel waren an der Tagesordnung und wurden mit Bibelsprüchen wie: "Wer seine Kinder liebt der züchtigt sie" begründet. Das Ganze unter dem Siegel der "Nächstenliebe".
  • Alles musste gebeichtet werden. Masturbation, einen nackten Menschen gesehen zu haben . . .
  • Der dumme Spruch: "Ora et labora" wurde genutzt um Kinder zur Arbeit zu zwingen.
  • usw.

Leider reicht der Platz hier nicht aus. Ich könnte ein Buch darüber schreiben.

Heute weiß ich aus eigener, jahrelanger Erfahrung das alle christlich geprägten Religionen nach den selben Prinzipien handeln:

  • Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche mit bibelbegründeten Drohungen gefügig zu machen und zu unterdrücken.
  • Alles zu verdammen was das Leben auszeichnet und liebenswert macht (Sexualität, Liebe, Humor, . . .). Der Jugend werden durch Verbote, Entbehrungen, Ängste ihre schönsten Jahre gestohlen.
  • Mit "Gehirnwäsche" wird ein Irrglaube in die Jugend verpflanzt der weit ins Erwachsenenalter reicht. Eine eigene, persönliche Entwicklung wird regelrecht ausgeschaltet.

Wer jetzt glaubt, das das heute nicht mehr so ist, der irrt gewaltig. Es sind durch bessere Infos und Technologie lediglich die Methoden raffinierter geworden.

Indoktrinierung, Manipulation, "Gehirnwäsche" sind nach wie vor Markenzeichen der Klöster unter dem Deckmantel der Meditation, Besinnung, Ruhe, Entspannung usw.

Das erreiche ich wesentlich besser in der Natur.

Deamonia  06.07.2022, 15:33

Habe neulich erst eine schockierende Doku gesehen, das viele Klöster auch als eine Art "Bordelle" von höheren Kirchenleuten genutzt werden, die dort Nonnen missbrauchen, und das sogar noch mit der Bibel rechtfertigen....

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willione2811  06.07.2022, 16:27
@Deamonia

Das war in unserm Kloster glaube ich nicht der Fall aber ich kenne diese Doku und kann es mir sehr gut vorstellen.

Ich glaube sogar das die Dunkelziffern des Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen nur die "Spitze des Eisberges" sind.

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Bernhard230561  02.02.2023, 20:05

Da ist was dran, war in einem Katholischen Kinderheim.

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Kurzfristig ja, um vom Arbeitsstress sich zu erholen. Es gibt Klöster, da ist es auch für nicht Katholiken möglich. Ein Cousin hat das schon mehrmals gemacht.

Ja

Ich habe bereits zeitweise in verschiedenen buddhistischen Klöstern gelebt und könnte mir das später auch als langfristige Perspektive vorstellen.

Es hat sowohl Vor- als auch Nachteile und bevor man sich auch nur für einen Teilzeit-Aufenthalt entscheidet, sollte man einige wichtige Dinge berücksichtigen.

So ist Individualismus dort völlig fehl am Platze. Wer sein persönliches Selbstfindungs-Programm fahren will, ist in einem Kloster definitiv falsch.

Als Teil der Gemeinschaft unterliegt man den Regeln zum Verhalten, den Speisen usw. - vegane Sonderwünsche oder eigenmächtige Spaziergänge? Fehlanzeige.

Der Tagesablauf ist streng gegliedert - Aufstehen zwischen 3:30 und 5:00 Uhr (je nach Kloster), Arbeit, Meditation, Zeremonie.Nachtruhe um 21:00 oder 22:00 Uhr.

Der Anpassungsdruck kann sehr hoch sein - man muss mit Menschen auf engem Raum kooperieren, die einem womöglich unsympathisch sind.

Daher ist eine Weltflucht das denkbar schlechteste Motiv für ein Klosterleben - es ist wie ein Druckkochtopf, bei dem man ständig mit sich selbst konfrontiert wird.

Ja

Ich war bereits zwei mal mehrere Monate in einem Kloster & hatte einer der besten Zeiten in meinem Leben dort. Das eine Kloster war buddhistisch, das andere christlich.