Könnte man zum Thema Massentierhaltung viel schreiben?

7 Antworten

Hallo,

da gibt es mit Sicherheit unzählige Aspekte, die du berücksichtigen könntest.

Es gibt allerdings auch viele viele Falsch-Informationen.

So wird immer wieder behauptet, die Massentierhaltung gehöre zu den wesentlichen Verursachern der Treibhausgabe, die den Klimawandel vorantreiben.

Aber - auch wenn viele das immer behaupten, würde ein Fleischverzicht im Hinblick auf das bundesdeutsche Klimaziel gar nicht viel bringen.

Würde man den Fleischverzehr in Deutschland um die Hälfte reduzieren, so würde uns das dem bundesdeutschen Klimaziel nur um 1,1 Prozentpunkte näherbringen.

Würde man dagegen z.B. nur 2 Prozent des Braunkohlestroms durch Windstrom ersetzen, so würde das ebensoviel Treibhausgase einsparen wie besagte Halbierung des Fleischkonsums.

(Studie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK))

Du musst also gut aufpassen, welche richtigen oder falschen Informationen du benutzt.

Du könntest auch über den Umweltaspekt schreiben. Massentierhaltung gehört zu den wesentlichen Verursachern von Treibhausgasen, die den Klimawandel verschlimmern:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-fleischkonzerne-co-emissionen-1.4058225  

Veganer sparen jährlich im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html

Zudem importiert Deutschland auch Tierfutter für Nutztiere aus Ländern wie Brasilien. Dort wird zur Schaffung der Ackerflächen der Regenwald brandgerodet:

"Wie der Urwald für deutsches Fleisch gerodet wird - In Südamerika werden Tausende Hektar Urwald gerodet, ein einzigartiges Ökosystem ist bedroht. Unternehmen schaffen dort riesige Flächen für den Anbau von Sojabohnen - vor allem für deutsche Fleischproduzenten."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/sojaanbau-in-suedamerika-entwaldung-fuer-deutsches-tierfutter-a-1199151.html

"Soja in deutschen Ställen - 8.900 Lkw-Ladungen Futter, so viel fressen deutsche Hühner, Schweine, Rinder und andere Nutztiere – und zwar jeden Tag. Das hat der Deutsche Verband Tiernahrung ausgerechnet."

https://www.deutschlandfunk.de/tierfutter-soja-in-deutschen-staellen.697.de.html?dram:article_id=306604

"Der Anbau von Soja in Südamerika - und dessen Import nach Europa - ist ein riesiges Problem für unsere Umwelt. Doch nicht die Tofu-essenden Vegetarier und Veganer verursachen die große Nachfrage nach Soja: Es ist die hohe Produktion von Billigfleisch aus Massentierhaltung."

https://www.nahgenuss.at/blog/soja-tierfutter/

"Soja für Tierfutter - Negative Auswirkungen hier und dort - Die Massenproduktion von Fleisch bringt eine komplexe Verflechtung von Problemen mit sich. Man könnte fast sagen: Mit jedem Stück Fleisch, das wir essen, schneiden wir uns ins eigene Fleisch. Für den Anbau von Soja wird indirekt Regenwald gerodet."

https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/soja-und-fleischkonsum/soja-fuer-tierfutter/

Hinzu kommt der hohe Ressourcenverbrauch. Ein Nutztier muss im Schnitt erst einmal sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung fressen, um selbst eine Kalorie tierischer Nahrung zu produzieren. Verfüttert wird hauptsächlich Kraftfutter aus Mais, Soja, Weizen und Raps. Rund 60 % der Äcker in Deutschland werden für den Anbau von Tierfutter verwendet, schreibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/was-waechst-auf-deutschlands-feldern/

Auf einem Großteil dieser Ackerflächen ließe sich auch Nahrung direkt für den Menschen anbauen. Das ist eine größere Lebensmittelverschwendung als alles was in Supermärkten, Restaurants und Privathaushalten zusammen weggeworfen wird.

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html

"Auf der Fläche, die man für vier Gramm Rindfleisch benötigt, könnte man 100 Gramm pflanzliche Nahrung mit vergleichbarem Eiweiß- und Kaloriengehalt erzeugen. Die Differenz von 96 Gramm betrachten die Forscher als Verlust durch die Ernährungsweise. Bei Schweinefleisch beträgt dieser Verlust 90 Prozent, bei Milchprodukten 75 Prozent, bei Hühnerfleisch 50 Prozent und bei Eiern 40 Prozent."

https://www.welt.de/wissenschaft/article174932174/Mit-veganer-Ernaehrung-bekaeme-man-viel-mehr-Menschen-satt.html

Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch müssen ca 15.000 Liter Wasser aufgewendet werden:

https://www.welt.de/wissenschaft/article6012574/Ein-Kilo-Rindfleisch-kostet-15-000-Liter-Wasser.html

Die Nutztierhaltung ist zudem durch die Ammoniak-Ausdünstungen der Fäkalien die größte Quelle für Feinstaub in Deutschland:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100445/Massentierhaltung-Hauptverursacher-fuer-Feinstaub

Die Entsorgung der Fäkalien (als Dünge deklariert) versucht das Grundwasser mit Nitrat:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/nitrat-im-grundwasser-durch-ueberduengung-und-guelle-a-1027279.html

Ist sowohl Ethik, als auch Geographie.

Wenn du eher Richtung "Ist Massentierhaltung moralisch vertretbar" usw. gehst, ist es eher Ethik.

Wenn du eher in die Richtung "Auwirkungen auf Mensch und Umwelt" gehst, eher Geographie.

Da kann man ganze Bücher drüber schreiben.

-psychische und physische Folgen für die Tiere

-Auswirkungen auf die Umwelt (Medikamente im Grundwasser etc.)

-Auswirkungen auf den Menschen

-Ethik

-Abstumpfung der Bevölkerung/nicht wahrhaben wollen

-Gesetzeslage in den verschiedenen Ländern

-Auslagerung von Tierzucht und Schlachthöfen nach China um deutsche Bestimmungen zu umgehen

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Massentierhaltung kann man auch in BWR reinpacken. Geschichte ginge auch.

Und klar kann man da viel schreiben.
Massentierhaltung, Die Einstellung der Menschen zum Tier, Welche Tiere in welchen Ländern, ....

Andere haben dazu ganze Bücher geschrieben. :D