Könnte ich einfach so Jude werden?

8 Antworten

"...Man kann also nur auf der religiösen Ebene zum Judentum übertreten, aber das ist ein langer Prozess. Man muss sehr viel lernen. Eine Frau muss vorweisen, dass sie eine koschere Küche führen kann. Wenn es ein Mann ist, muss er zeigen, dass er im Gottesdienst mitkommt. Es sind viele Erfordernisse, die im engeren, religiösen Sinne und vielleicht auch im juristischen Sinne relevant sind.
Wenn der Kandidat oder die Kandidatin die entsprechende Prüfung vor einem Gericht von drei Rabbinern abgelegt hat, bekommt der Kandidat oder die Kandidatin den Zettel mit dem Stempel. Wenn es eine weibliche Kandidatin ist, geht sie einmal ins Tauchbad. Wenn es ein männlicher Kandidat ist, wird außerdem noch eine medizinische Beschneidung vollzogen. Ab dem Zeitpunkt, wo er oder sie die ganze Prozedur überstanden hat, sind beide zu hundert Prozent akzeptiert als Mitglieder der jüdischen Gemeinde und als Juden..."
https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-wird-man-jude-100.html

Nein. Nach jüdischer Lehre bist Du nur Jude, wenn Deine Mutter Jüdin war.

Er muss nicht nur glauben, er muss auch tun. Insofern ist es nicht so einfach. Aber im Prinzip kann jeder, der ein Beith din, ein rabbinisches Gericht, davon überzeugen kann, dass er oder sie bereit und in der Lage ist, alle GEbote des jüdischen Religionsgesetzes, die ihn oder sie betreffen zu befolgen, jüdisch werden.

Ja. Das Judentum wird durch Geburt weitergeben oder durch Giur („Konversion/Übertritt“). Der Giur erfolgt nach einem längerfristigen Prozess vor einem anerkannten Rabbinatsgericht.

Zur Beschäftigung mit dem Thema Konversion können wir das Buch "'Dein Gott ist mein Gott.' Wege zum Judentum und zur jüdischen Gemeinschaft" von Rabbiner Leo Trepp und Gunda Wöbken-Ekert empfehlen, in dem Sie beispielhaft Informationen zu der Möglichkeit und den Prozess der Konversion finden. Zur Beschäftigung mit dem Judentum und ggf. einer späteren Konversion empfiehlt sich zudem die Lektüre folgender Bücher:

- "Wie Juden leben. Glaube, Alltag, Feste" von Israel Meir Lau (Gütersloh, 1988)

- "Jüdisches Leben" von Rabbiner Chaim Donin (Zürich, 1987)

- "Das jüdische Jahr. Gesetz und Brauch" von Elijahu Kitov (Zürich, 1987)

Möglich schon. Leute, die sich zum jüdischen Glauben bekehren, wurden Proselyten genannt. Aber es gibt keine Einheit dort, wie auch unter den sogenannten Christen.