Könnt ihr alles so hinnehmen, wie es halt so passiert?
Radikale Akzeptanz… Beispiele:
Bruder bringt sich um, du akzeptiertst es.
Deine Tochter geht anschaffen, du akzeptierst es.
Deine Katze kommt nicht mehr zurück, du akzeptierst es.
Du hast ein Kind angefahren, du akzeptierst es.
Dein Vater schlug dich in deiner Kindheit, du akzeptierst es einfach.
Deine Freundin betrügt dich schon zum dritten Mal,…
Du wurdest vergewaltigt,…
Du findest keine Arbeit mehr,…
Er will einfach nichts von dir,…
Du wurdest Zeuge von brutalstem Mord,…
Du hast Lungenkrebs,…
Ist es nicht viel besser, wenn wir den schlimmen Dingen einfach keine Bedeutung geben und es nicht beurteilen. Ich denke so kann man belastende Ereignisse viel besser in der Gegebenheit lassen und einfach neutral darüber hinweg sehen, auch wenn's schmerzt.
Verdammte Lagen die man nicht verändern kann… wie reagierst Du, kannst Du alles so akzeptieren, wie es geschieht?
9 Antworten
Gibt paar Studien zu Coping als Traumabewältigung aber meines Wissens und Erfahrung nach ist Aufarbeitung und die daraus resultierende Akzeptanz zielführender als einfaches Hinnehmen.
Ich tu mich persönlich etwas schwer damit, mich in eine Situation wie "Tochter tot vor eigenen Augen überfahren w/e" hineinzuversetzen und zu sagen. Ok das ist halt so. Ich finde es schwer einzuschätzen, was das für einen Einfluss auf den Menschen haben kann. Aber falls dich das weiter interessiert, schau doch mal auf Google Scholar oder so.
Du mischst hier recht viele Dinge unter einem Thema, die man in dieser Form so einfach nicht unter einen hut bringen kann. Gewisse Dinge hat man zu akzeptieren, weil man nichts (mehr) daran ändern kann. Andere Dinge auf keinen Fall - da git es keine Akzeptanz. DORT ist Akzeptanz nichts anderes als ein Synonym für Kapitulation. Und ich kapituliere nicht gerne, wenn ich nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, eine Sache zu ändern, die siech mit etwas (manchmal mehr, manchmal weniger) Aufwand ändern lässt.
...und trotzdem steht in der Frage: Könnt ihr ALLES so hinnehmen...
Auch wenn man unter dem Deckmantel "Beispiele" danach so derart unterschiedliche Ereignisse nennt, bleibt die Frag ein dieser Form halt nicht zu beantworten, weil sie damit gar keine anständige Differenzierung zulässt.
Ja, weil das immer noch besser als Selbstmord ist.
- Habe keinen Bruder
- Habe mich, meines Wissens, nicht vermehrt.
- Ich bin hauptberuflich auch kein Disenöffner
- Ich habe es dann getragen, sonst wäre das Geschrei groß gewesen. War schockend aber im Nachgang amüsant.
- Früber war sowas Gang und Gebe.
- Nach dem ersten Mal wäre sie meine Ex.
- Haha, die sollte sich dann warm anziehen
- Dann such ich weiter
- Zum Glück, ich bin stockhetero
- Dann gehe ich zur Polizei
- Ich hatte Krebs, nur nicht in der Lunge. Kann man also auch überleben.
kannst Du alles so akzeptieren, wie es geschieht?
Nö, oft kann ich es beeinflussen und das hinnehmen muss man nur selten.
Hallo melodicelixir4,
ohne Akzeptanz kann eine Besserung nicht beginnen. Akzeptieren heißt nicht es gut zu finden.
Was willst du machen wenn dein Bruder stirbt außer es zu akzeptieren? Nackt durch den Regen rennen und rum brüllen? Was bringt das dann? Lebt dein Bruder dadurch wieder? Hat sich irgendwas geändert? Ne! Aber solange du deinen Protestmarsch machst, lenkt es davon ab, darüber hinweg zu kommen und du kannst deine Lebenszeit auch noch damit verschwenden dich daran fest zu krallen.
Akzeptanz ist keine Gleichgültigkeit. Man ist nicht gleichgültig nur weil man sich nicht in aller Öffentlichkeit selbst bemitleiden und sein leven hin schmeißt nur weil was größeres passiert ist. JEDEM passieren schlimme Dinge und jeder muss Wege finden damit zurecht zu kommen. Es bringt nichts ein großes Fass aufzumachen und sich mit Selbstvorwürfen und co zu Geiseln.
Du kannst den ganzen Weltschmerz aufnehmen wenn du nicht akzeptierst, dass du keine Kontrolle über die Geschehnisse hast.
Akzeptieren, dass der Bruder tot ist, heißt es nicht zu leugnen. Ihm immer noch die Brötchen am Sonntag zu bringen. Immer noch für ihn mit zu decken auf dem Tisch. Anderen von seinem Leben erzählen. - Ja dann akzeptierst du wahrlich nicht, dass er tot ist.
https://youtu.be/77Jw7DSVWBg?si=pFj1VgtVh_bace_6
Ich kenne jemanden, der hat eine Taube in seiner Wohnung und der akzeptiert nicht, dass sie Geräusche macht. Das hat zu folge, dass er alle 10 Sekunden brüllt, dass der Vogel die Klappe halten soll und er seine ganze Wohnung abgedunkelt hat sodass der Vogel mehr schläft. Nun lebt er im dunkeln und ist den ganze Tag lang sich am aufregen. Und was hat er erreicht? Gar nichts! Der Vogel macht immer noch Geräusche.
Die Folge aus stressbedingten Bluthochdruck ist die Todesursache Nr1 in Deutschland.
LG
Diese Dinge sind Beispiele zur radikalen Akzeptanz (von)… damit man sich ein Bild von einer schweren Situation machen kann.