Können sich Aspergersymtome mit dem Alter verwachsen?
Diese Frage stelle ich im Bezug auf eine sehr interessante Antwort von verquert. Inwiefern können sich Autismussymtome mit zunehmenenden Alter verwachsen? Ich selbst war nämlich vor ein paar Jahren noch iwie ein ganz anderer Mensch hab ich das Gefühl. Ist es möglich, dass manche Kinder Autismussymtome auffweisen, welche sich dann im zunehmenden Alter verwachsen?
Ich habe z.b. "bemerkt", dass ich mich sehr wohl in andere hineinversetzen kann, aber nicht intuitiv.
Danke im Vorraus ;)
3 Antworten
Du hast dir die Frage doch schon selber beantwortet.
Das was ein "normaler" Mensch intuitiv erkennt, das musstest du erst lernen. Gesichter lesen. Wie sieht es mit Stimmungen empfangen aus? Kannst du das, also wenn jemand ein unbewegtes Gesicht macht?
Ich habe z.b. "bemerkt", dass ich mich sehr wohl in andere hineinversetzen kann, aber nicht intuitiv.
Ich musste das auch erst lernen bin darin heute aber richtig gut.
Der Autismus "verwächst" sich also nicht, sondern die betreffende Person lernt mit der Zeit das, was die Anderen intuitiv können. Die Einen mehr, die Anderen weniger.
Außerdem ist das autistische Spektrum dermaßen breit gefächert, dass es dazu sowieso keine allgemeingültigen Aussagen zu treffen gibt.
ich denke, das mir dem Stimmung erkennen in den Augen können auch nur extrem empathische Menschenkenner die sich gut kennen. Meine Mutter meinte auch mal, dass ich manchmal merke wenn sie Traurig ist auch wenn sie es sich nicht anmerken lässt. Ich bin eigentlich auch ziemlich gut darin, andere nicht zu kränken, jedenfalls nehme ich ziemlich viel Rücksicht darauf
Und wenn ich mich in jemanden Einfühle/Es aus seiner Perspektive sehen will, ist es ja klar das es nicht intuitiv ist
Bekannt ist, dass die Symptome mit dem Alter abklingen oder sogar verschwinden können. Woran genau das im Einzelfall liegt, ist aber schwer festzustellen.
Denn einerseits entwickeln sich alle Menschen in unterschiedlicher Reihenfolge. Manche Autisten entwickeln Fähigkeiten, die bei Nicht-Autisten schon im Grundschulalter kommen, erst nach der Pubertät. Genauso gibt es "Spätzünder" und "Late Talkers", die im Kindergarten für autistisch gehalten werden, jedoch nach ein paar Entwicklungsschüben ganz "normal" werden.
Andererseits lernen alle Menschen lebenslang. Je länger ein Autist unter Nicht-Autisten lebt, desto mehr schaut er sich ab. Wie man worauf zu reagieren hat, was man wann zu sagen hat - das kann man durch haarscharfe Beobachtungen lernen. So kann ein erwachsener Autist völlig "normal" wirken, einfach weil seine Schauspieler-Fassade so ausgereift ist.
Nach außen ist der Effekt derselbe: Der Autist ist über die Jahre "normal" geworden. Ob er innen jedoch wirklich anders tickt, oder sich nur immer besser anpasst, müsstest du jeden persönlich fragen.
Ich denke, die Unfähigkeit , z. Bsp. Gefühle, Mimiken oder Stimmungen interpretieren zu können (und dann adäquat darauf zu reagieren), wird sich nicht verwachsen.
Was aber mehr zum Tragen kommt, ist eine gewisse Konditionierung der Person. Wenn man 100 mal gesagt bekommen hat, wie man auf eine bestimmte Stimmlage / eine bestimmte verbale Ansprache zu reagieren hat, dann tut man es, auch wenn einem das "Warum" immer noch verwehrt bleibt.
Ich erlebe es bei meinem 28-jährigen Sohn, der Asperger ist. Wenn ich ihn frage, warum er so und nicht anders reagiert hat (wenn es um eine richtige Reaktion von ihm ging), dann kann seine Antwort durchaus schon sein, dass er leicht verunsichert ist und im Gegenzug erschrocken fragt, ob es denn doch nicht richtig war.
Er erscheint in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren deutlich sicherer und "unauffälliger" im Gespräch und braucht dennoch immer wieder die Rückversicherung durch uns oder durch seine Betreuer, ob seine Reaktion gerade okay war.
Allerdings hast du in deiner Frage offengelassen, ob du von einem diagnostizierten Autismus redest oder von "autistischen Zügen". Dieser Begriff beschreibt nämlich auch (temporäre) Verhaltensweisen, die nichts mit einer echten autistischen Störung zu tun haben müssen, aber in ihrem Erscheinungsbild am ehesten dem frühkindlichen Autismus ähneln.
Es wurde von einem einfachen Psychater diagnostiziert. Die Diagnose zweifel ich halt nur mittlerweile stark an.
Also früher sind Gefühle bei mir so "Abgeprallt" , und ich wollte vix damit zu tun haben. Ich habe nie Förderung im Gesichterlesen bekommen und habe festgestellt, dass es bei mir kein kognitiv anstrengender Prozess ist, also zielmich intuitiv auch wärend ich mit jemanden rede. Wie genau es vor 2 Jahren war weiss ich nicht mehr, aber ich denke halt nach meinem Aktuellen stand her, das ich kein Autist bin. Und erklär mir jetzt mal bitte, wie ich Gefühle am unbewegten Gesichtsausdruck erkennen soll.