Können Ölablassschrauben in der Ölwanne festrosten/festkorrodieren, weil sich Kondenswasser von vielen Kaltstarts am tiefsten Punkt ansammelt?
2 Antworten
Ja, das könnte mit der Zeit paasieren, wenn dauerhaft Wasser im Ölsumpf steht, und sich das Wasser unter thermisch stets wechselnden Bedingungen langsam als die Flüssigkein mit der höheren Dichte langsam in der Fuge der unbelasteten Gewindeflanke nach und nach durch die Gewindegänge nach unten in der Verschraubung vorarbeitet.
Besonders empfindlich sind dabei elektrochemisch ungleiche Metalle wie z.B. Eisen / Zink gegenüber Aluminium bei dauerhaftem Kontakt mit mineralisch und ggf. auch noch säurisch angereichertem Wasser.
Bei älteren "Standard"-Fahrzeugen waren die Ölwannen auch gerne noch aus besonders gut tiefziehfähigem Stahlblech mit eingeschweißtem Gewindestutzen ebenfalls aus Stahl.
Optimal wären dabei dann Gewindestopfen aus Kupfer gewesen, weil diese Kombination eher zur Undichte, aber nicht zur oxidischen Aufschwemmung mit Verklemmung in den Gewindegängen neigten. Nachteil: Das stählerne Innengewinde des Ablaßstutzens erlitt schleichenden Materialschwund durch die Korrosion.
Bei Alu wäre es besser, gleich chemisch beständige Kunststoffschrauben statt Alu oder Stahl zu nehmen, bzw. sonst die Wartungsintervalle ( Ölwechsel ) nicht zu lange hinaus zu zögern.
Der elektrochemische Zersetzungsprozess braucht seine Zeit ( Jahre ) bis zur vollständigen Festfressung im unbewegten Gewindegang. Bei Alu/Alu kann man diesem Prozess z.B. durch künstliche Anodisierung ( Erzeugung einer besonders dicken Aluminiumoxydschicht ) im Gewindegang entgegen wirken.
Alternativ gibt es auch die Methode der Verklebung solch einer Verschraubung zur Füllung der Gewindeluft im unbelasteten Flankenpart.
Wird bei einem gepflegtem Motor nicht passieren.
Macht alles Sinn, aber tritt das in der Praxis auf?
Die Ölwannen sind meistens Alu-Gusslegierungen, aber aus welchem Material sind Ölablassschrauben?