Können nur wir Asperger-Autisten uns nicht so wirklich in andere hinein versetzen, oder geht es neurotypische Menschen denn auch so?
5 Antworten
Es gibt Autisten, die können das sehr gut, genauso wie es neurotypische Menschen gibt, die das sehr gut können. Und es gibt Autisten, die können das nicht so gut, genauso wie es neurotypische Menschen gibt, die das nicht so gut können. Autisten sind genau so individuell wie neurotypische Menschen.
Die Aussage, dass wir Autisten im Generellen eine begrenzte Fähigkeit haben, mit unserem Gegenüber zu empathisieren, ist vollkommen falsch. Häufig ist sogar das komplette Gegenteil der Fall: Wir verspüren sehr starke Empathie. So stark, dass sie uns oftmals überfordert. Wir wissen dann nicht, wie wir am besten reagieren sollen und dadurch kann es so erscheinen, als wären wir empathielos.
Manche Autisten befinden sich irgendwo in der Mitte. Zum Beispiel ich. Bei mir ist das so: Wenn ich etwas selbst schon einmal erlebt habe, fühle ich mit. Und bei allem, bei dem es um Vögel geht (Sind meine Lieblingstiere). Aber wenn ich nicht weiß, wie sich etwas anfühlt - z.B ein Familienmitglied verlieren und über dessen Tod trauern -, dann weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll.
Auch habe ich mir bei festgestellt, dass ich häufig anfange, von mir zu reden, wenn andere mir von ihren Problemen erzählen. Ich denke, das machen manche Autisten so. Es klingt äußerst empathielos und ichbezogen, doch das ist nicht meine Absicht. Mit dem Erzählen von ähnlichen/den selben Erlebnissen, kann ich mich besser einfühlen, besser empathisieren und zeigen, dass ich mir vorstellen kann, wie mein Gegenüber sich nun fühlen muss.
Auch einige neurotypische Menschen haben Probleme damit, Empathie zu spüren bzw. sie zu zeigen. Überleg' dir z.B mal, wie häufig man als Autist/Autistin von neurotypischen Leuten hört, man "solle sich doch nicht so anstellen", "solle sich doch einfach anpassen" und "jeder ist doch heutzutage ein bisschen autistisch". Empathie ist das nicht, oder?
Es gibt auch Neurotypische, die sich nicht in andere hineinversetzen können.
Besonders dann, wenn sie von Neurodivergenten verlangen, sie sollten sich in andere hineinversetzen.
Wobei es bei beiden eine Typsache ist, denn - außer bei Psychopathen / Soziopathen - ist diese Fähigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt. Sie ist zudem abhängig von Tagesform und Situation.
Hii, ich bin nicht mit Asberger diagnoziert, glaube auch nicht dass ich es habe. Ich kann mich aber null in andere Menschen hinein versetzen. Immer wenn welche aus der Klasse mir Geschichten aus deren Leben erzählen weiß ich garnicht was ich dazu sagen soll oder warum sie sich überhaupt so fühlen.
SoziopathInnen können das auch nicht.
Nicht nur Asperger Autisten haben damit ein Provlem sonden alle neutodiversten Menschen udn auch Memschen mit einer Persönlichkeitsstörung haben da öfters auch Problme damit. Zudem gibt es im ICD 11 keine Unterscheidungen mehr der verschieden Autismusformen sondern nur noch die Autismus Spektrums Störung.
Ohne das Wörtchen auch passt dein Satz besser.
Autisten auf eine Stufe mit Soziopathen zu stellen, ist schon extrem.