Können Hunde simulieren, um Aufmerksamkeit zu bekommen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo chatengel75,

Du solltest ja eigentlich lernen deine Hündin "zu ignorieren" also diese auch nicht dauernd zu beobachten und auf die Aktionen des Hundes zu "reagieren"

Also nicht der Hund "agiert" und Du "reagierst"

Das ist die Übung des Ignorierens...

Schon machst du dir Sorgen und beobachtest deine Hündin... ;)))

Jeder Hund welcher gerade entspannt liegt hat - so heißt das bei uns - Schlaftemperatur. Er liegt und ruht.... Dann ist auch einmal die Nase trocken und der Hund wirkt wärmer. Er schnuppert nicht - sondern zeigt keinerlei Aktion bei der Entspannung.

Ein Hund der immer agiert und dessen Mensch dann reagiert steht unter Stress. Solche Hunde werden immer aktiver - und agieren dabei dann auch immer ungehorsamer - sie können nicht mehr "zuhören" was Du eigentlich willst.

Reagiert man dann nicht mehr auf solche Aktionen beim Hund und zeigt diesem gegenüber ignorantes Verhalten und geht auf eine eventuelle Steigerung von Seiten des Hundes nicht ein = dann folgt Entspannung.

Ein entspannter Hund lernt besser, kann erlerntes auch besser im Gedächtnis behalten.

Mach dir keine Gedanken und Sorgen, deinem Hund fehlt wirklich nichts wenn er ignoriert wird, sondern es tut ihm gut.

sophia40  28.03.2012, 00:02

Tolle Antwort.

0
YarlungTsangpo  28.03.2012, 19:23
@CarisAdnavi

Vielen Dank für das *chen. Doch insgesamt auch dieser Austausch der anderen hat ein Sternchen verdient!!!

Wenn ein Mensch und Hundehalter sich um seinen Hund bemüht und sich auch selbst im Umgang mit dem Hund betrachtet, schonungslos seine eigenen Fehlerchen entdeckt, den Hund einfach einmal Hund sein lässt. Sich zurück lehnt, nachdenklich beobachtet und das auch umsetzt ...

Dann klappt das schon. Die Hunde welche "etwas länger brauchen" als andere - weil sie hinterfragen - die sind später die Zuverlässigsten weil sie sich überzeugen konnten.

Du schaffst das - da bin ich mir sicher!

0

Simulieren oder nicht simulieren, was ist hier die Frage? :)

Um mal Bezug auf die ganze Simulieren, nicht simulieren Diskussion einzugehen: Nein, Hunde können insofern nicht simulieren, dass sie sich bewusst Strategien ausdenken, mit dem Ziel bei ihrem Herrchen/Frauchen ein bestimmte Reaktion auszulösen.

Aber Hunde können durchaus manipulieren indem sie einfach aus Erfahrung lernen (und da sind die fix). Ein Hund lernt ganz schnell, dass er eine bestimmte Reaktion erwarten kann wenn er ein bestimmtes Verhalten zeigt.

So hat meine Hündin z.B. ganz schnell gelernt, dass sie getragen wird wenn sie ganz erbärmlich das Humpeln anfängt (sie hat ein kaputtes Bein) und nachdem sie damit scheinbar in einer für sie unangenehmen oder bedrohlichen Situation Erfolg gehabt hat, hat sie plötzlich angefangen in Situationen zu humpeln die ihr unheimlich waren (bei Gewitter, in fremden Häusern, in Sichtweite bedrohlicher Personen), damit sie auf Frauchens sicheren Armen getragen wird - aber bis wir das gemerkt haben hat es eine Weile gedauert.

Du solltest dir vielleicht generell ein entspannteres Gemüt zulegen, denn wenn du anfängst dich irgendwie anders zu verhalten, weil dein Hund dies oder jenes tut, wird er das (je nach Typ Hund) ganz schnell ausnutzen. Was nicht unbedingt was schlechtes ist (so ein bisschen Manipulation hat noch niemanden umgebracht und lässt sich letztendlich auch nicht 100% vermeiden - Hauptsache der Hund weiß prinzipiell wer Chef ist). Es kann aber schon was schlechtes sein: Entweder weil dein Hund dich irgendwann komplett in der Hand hat (was übrigens oft der Fall ist, aber nicht so oft bemerkt wird von den Haltern) oder weil du damit auch deinen Hund beeinflusst. Überleg mal, was passieren könnte, wenn der Hund mitbekommt, dass du jedes Mal total nervös wirst, wenn er entspannt ist - das ist ja höchst verwirrend für den Hund.

chatengel75 
Fragesteller
 27.03.2012, 18:07

Nochmal allgemein, ich liebe meine Terrorzelle abgöttisch, das sie mit ihren 11 Monaten noch nicht perfekt hören muss, ist mir auch klar!!! Nur Madame hat doch ein sehr dominantes Wesen, und Sie hat nun mal zu 75 Prozent Schäferhund in sich, was die anderen 25 Prozent möchte ich gar nicht wissen! Wenn Sie ausgewachsen ist, hat Sie auch eine stattliche Größe und deswegen muss Sie dann auch hören, wenn ich Kommandos gebe! Sie ist halt kein Handtaschenhund, den ich dann mal schnell hochnehmen kann. Sie ist topsozialisiert, sie geht seit Sie zehn Wochen alt ist, eigentlich regelmässig zweimal in die Hundeschule. Maja ist auch absolut auf mich bezogen, die anderen Familienmitglieder und auch die Katzen hat sie akzeptiert. Aber für Sie gibt es nur eine Person, nämlich ich! Ich habe das Problem, das Sie halt gerne bestimmen will, ok Frauchen und jetzt spielen oder streicheln!!! Und hören tue ich nur, wenn ich Bock dazu habe, weil Frauchen macht ja eh alles für mich, ich muss dafür ja nicht arbeiten. Mein Hundetrainer kennt uns ja mittlerweile realitiv gut, deswegen hat er mir ja den Auftrag gegeben, weiter mit Ihr zu arbeiten, aber Sie auch bewußt zu ignorieren. Dies ziehe ich jetzt seit zwei Tagen durch, und seit heute liegt sie wie krank auf ihren Kissen rum, Ihr fehlt aber nichts, wir waren erst beim Tierarzt!!! Ich möchte mit Sicherheit meiner Hündin nix böses tuen, aber irgendwann muss ich mich auch durchsetzen bei ihr

0
caori  27.03.2012, 18:24
@chatengel75

Vielleicht ist sie einfach nur müde.

Vielleicht mag sie es aber auch nicht so viel ignoriert zu werden, weil du es erst seit zwei Tagen durchziehst.

Und ich persönlich kann mir (nichts gegegn dich) schlecht vorstellen, dass ein Hund so störrisch ist. Natürlich habe ich schon oft von solchen Fällen gehört, aber meistens ist ein solches Verhalten bloß gewöhnlicher Ungehorsam und nichts wogegen man mit starken Gegenreaktionen aufwarten muss. Hunde lernen auch, ohne sie bewusst zu ignorieren. Das habe ich bei sehr vielen anderen Hundebesitzern beobachtet.

Und wie man sich selbst verhält, das spiegelt auch oft das Tier.

0
niska  27.03.2012, 19:08
@chatengel75

Uiuiui...warum so aufgeregt? Ich hab dich doch gar nicht für dein Training kritisiert, sondern nur ganz neutral erklärt, dass Simulieren aus menschlicher Sicht nicht dasselbe ist wie aus Sicht des Hundes... O.o

Ich weiß schon, dass du nur versuchst deinen Hund bestmöglich zu erziehen und das finde ich auch sehr löblich (Man sollte übrigens auch einen Handttaschenhund erziehen und nicht auf dem Arm durch die Gegend schleppen - das zeugt nur davon, dass man sich in erster Linie gar keinen Hund holen sollte)

Und ich hab auch durchaus Verständnis für deine Situation. Mir war schon klar, dass dein Hund wohl eher zu der dominanteren Sorte Hund gehört , die Herrchen und Frauchen manipulieren. Und von daher kenne ich auch durchaus diese Trainingsmethode.

Allerdings kannst du dich noch freuen, immerhin hast du nen Hund, der versucht dich zu manipulieren um so den Weg vorzugeben. Ich hab nen Hund, dem das wurscht egal ist. Meine Hündin ist ne Ex-Straßenhündin, der eher eigenständigen Sorte – wenn die nicht auf mich hört, dann nicht deswegen, weil sie sich denkt: „Och, die kommt schon noch hinterher“, sondern weil es ihr wirklich wurscht ist wo ich bleibe. Die kann sich auch alleine amüsieren – bei so einem Hund bringt Ignorieren natürlich nix, aber dafür dauert es um so länger bis man den Hund soweit hat, dass er sofort losrennt wenn man ihn ruft…

Dementsprechend kannst du dir hoffentlich denken, dass ich caoris Sichtweise nun wirklich nicht teile. Ein Hund muss seinem Charakter entsprechend erzogen werden und nicht nach Schema F (das Problem liegt eher darin, dass Schema F bei vielen Hunden funktioniert, weil die meißten Hunde eben echte Anpassungskünstler sind und deshalb viele Leute glauben, es gäbe einen Königsweg einen Hund zu erziehen.

Mit viel Liebe erreicht man nicht bei jedem Hund etwas. Die ist natürlich wichtig um eine Beziehung aufzubauen, aber wenn ein Hund – um mal meine Trainerin zu zitieren – „hart wie Kruppstahl ist“ (so wie meine Madame), dann tut man sich und dem Hund absolut nichts Gutes, wenn man immer schön auf das Hundchen drauf eingeht (vor allem, wenn betreffender Hund dann noch eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion hat – dann wird´s graußlich)

P.S. Um mal ganz neutral zu bleiben: Eines wirst du allerdings zugeben müssen, aversive Trainingsmethoden, wie das Ignorieren, werden leider sehr schnell und laienhaft angewandt - inwiefern das auf dich zutrifft, kann ich aber nunmal nicht beurteilen und will das auch gar nicht. Du musst selbst einschätzen können ob dein Trainer kompetent ist und dich gut berät

P.P.S. Meine Trainerin hätte dich übrigens darauf hingewiesen, dass deine plötzliche Verhaltensänderung und die Situationsänderung den Hund durchaus beeinflussen werden und er in den ersten paar Tagen "geknickt" wirken könnte, was der Verunsicherung durch die neue Situation geschuldet ist.

0
niska  27.03.2012, 19:16
@caori

Sag mal hast du eigentlich einen Hund? Du klingst nämlich nicht so.

Und ich persönlich kann mir (nichts gegegn dich) schlecht vorstellen, dass ein Hund so störrisch ist

Doch. Solche Hunde gibts. Allerdings sind sie nicht störrisch, sondern eigenwillig - das ist was ganz anderes und eine edle und bewundernswerte Eigenschaft so einiger Hunderassen (die dementsprechend nix für Leute sind, die auf Männchenmacher stehen).

Man kann auch Dickschädelig sagen.

Dominante Hunde sind auch nicht störrisch, sondern oft einfach nur gewitzt genug ihre Besitzer so zu manipulieren, dass sie ihnen schön brach hinterherdackeln und trotzdem absolut davon überzeugt sind ihren Hund unter Kontrolle zu haben.

:D

0
chatengel75 
Fragesteller
 28.03.2012, 06:07
@taigafee

Hallo Niska

das war auf die allgemeinen Antworten bezogen, meine Antwort unter Deinem Beitrag. Ich bin hier neu und ich weiß noch nicht wo ich seperat was posten kann!!!

bei deinem PPS musste ich schmunzeln. Mein Trainer kennt mich, und er hätte nie gedacht, das ich versuche, dies jetzt durchzuziehen. Wenn es um meine Madame geht, da verstehe ich absolut keinen Spaß! Da bin ich eigentlich wie ne Glucke, muss ich ja zugeben. Ansonsten hätte er mich mit Sicherheit vorgewarnt.

Ich bin auch ehrlich ich hatte vor Maja einen Bernersennen-Retriever Mix, mit Ihm war ich einmal in der Hundeschule und das war es. Er war einfach zu faul dazu. Jetzt mit Maja ist es was anderes, sie will beschäftigt werden, sie ist schon ganz aufgeregt, wenn der Futterbeutel (den benutz ich nur in der Hundeschule) gefüllt wird, dann weiß sie genau, wo es hingeht!

0
CarisAdnavi  28.03.2012, 08:15
@chatengel75

Niska, schöner interessanter Artikel. Aber Simulieren ist das in meinen Auge nicht. Der Hund hat wieder nur verknüpft. So weit und abstrakt kann ein Hund nicht denken: Ich denke ihr wisst was ich meine - also die die einen Hund haben und wissen wie ein Hund tickt.

0
niska  28.03.2012, 10:28
@CarisAdnavi

Der Mangelhaftigkeit der menschlichen Sprache ist es aber nunmal geschuldet, dass auch Hundetrainer das Wort "simulieren" in den Mund nehmen - weil es aus menschlicher Sicht nunmal so wirkt. Es liegt aber auch am Menschen das zu erkennen und ein pauschales: "Hunde können nicht simulieren" bringt einen da nicht weiter, solche Aussagen lernen die Leute auswendig und tun damit sich selbst und ihren Hunden nichts gutes

0
YarlungTsangpo  28.03.2012, 10:42
@CarisAdnavi

Huhu CarisAdnavi ;o)))

Meine "Intelligenzbestien"... haben schon mich - das Leinenhalter - gut beobachtet und dann auch gezielt (abstrakt denken?) mit der Vortäuschung falscher Tatsachen "gearbeitet"

Eines Tages wurde mein Jungspund beim Hindüsen ...von einem Hund gebissen. Da stand der, mit Beinhoch "Mammiblick"....

Zeit seines Lebens wenn der wieder mal - trotz aller Erziehung und Wissens der Regeln...."durchgestartet" war - stand der da beim anderen Hund ....Bein hoch...."Mammiblick....der hat mich gebissen"

Die besänftigende Wirkung ist trotz meines Erkennes der Tatsache scheint es nicht ausgeblieben...

Aber Erkrankungen simulieren wie ein Mensch - das können sie nicht.

0
niska  28.03.2012, 11:16
@chatengel75

Nuja, das konnt ich ja nicht wissen ;)

Allerdings erinnert mich dein Kommentar jetzt wieder an eine Dame, die auch bei meiner Trainerin ist und die nach jahrelanger Hütehunderfahrung (sie hat noch einen Aussie) zum ersten Mal einen Galgo adoptiert hat, mit dem sie vollkommen überfordert war (der Galgo hat dem Aussie erstmal beigebracht wie viel Spaß doch Jagen machen kann).

Die Dame meinte auch, dass sie nun alles was sie jemals über Hundehaltung gelernt hat überdenken muss.

Den Satz halte ich mir immer in Erinnerung, wenn sich jemand auf seine jahrzehntelange Hundeerfahrung beruft und dabei den Satz: "Bei meinen anderen Hunden hat das bisher immer funktioniert" in den Mund nimmt.

Hunde kommen eben nicht mit "Garantie" daher, man muss sich auch auf sie einstellen und nicht nur umgekehrt - Um so löblicher, dass du das auch machst.

0
chatengel75 
Fragesteller
 28.03.2012, 12:13
@niska

Den Satz halte ich mir immer in Erinnerung, wenn sich jemand auf seine jahrzehntelange Hundeerfahrung beruft und dabei den Satz: "Bei meinen anderen Hunden hat das bisher immer funktioniert" in den Mund nimmt.

Jeder Hund ist anderst. Wie schon gesagt, bei meinen Bernersennen hatte ich nie die Probleme. Teddy war faul, den konnte ich so in Garten lassen, ohne Zaun und ich wußte er geht nicht weg, sondern legt sich in die Sonne und macht Siesta :).

Mir tut ja meine Terrorzelle super gut, sie fordert micht, und das brauche ich auch! Obwohl es teilweise anstrengend mit Ihr ist. Wir haben auch lange nach einem neuen Hund gesucht, wir sind km weit gefahren. Wenn es nach meiner Familie gegangen wäre, wäre ein Labbi aus ner Zuchtstation gekommen. Nur da hatte ich damals richtig Probleme dort ein Hund zu kaufen. Als die Welpen meine Kinder gesehen hatten, waren die verschwunden. Ganz anders bei meiner Terrorzelle, da wurden die Welpen rausgelassen, und sie sind sofort zu den Kindern hingerannt, auf dem Hof gab es auch Katzen, also kannten das die Welpen auch schon. Für mich war es wichtig, das ich einen Familienhund bekomme, das es letztendlich ein Schäferhundmix geworden ist, so spielt halt das Leben!

Nur mit der Eigenwilligkeit von meiner Madame, da habe ich halt noch Probleme. Ich bekomme auch regelmässig Rüffel von meinen Trainer, das ich doch mal konsequenter durchgreifen müsse, wir sind halt immer das negativ Beispiel in unserer Gruppe. Muss allerdings dazu auch sagen, die anderen vier Hunde (aus der Gruppe) leben teilweise im Zwinger, und meine Madame voll im Haus mit dabei. Das sie da als Welpe und Junghund mehr vertätschelt worden ist, ist auch dann irgendwie klar. Sie wird bzw ist schon ein toller Hund, und ich will auch keine Marionette als Hund haben. Allerdings die Grundkommandos sollte sie beherrschen. Sie kann sie auch, nur halt mit dem Abrufen klappt es nicht, wenn andere Hunde mit im Spiel sind. oder meine Kinder mit unterwegs sind. Da ist das spielen und rumtoben um noch einiges wichtiger, als die Kommandos von mir zu befolgen :(. Und daran muss ich noch arbeiten, und das mit dem ignorieren soll dabei helfen

0
YarlungTsangpo  28.03.2012, 19:17
@chatengel75

Mit dieser, deiner Einstellung schaffst du das schon !!! ;o)))

Konsequenz....damit regelt man fast alles- dazu ein paar graue Zellen einsetzen und sich selbst hinterfragen....

0

Ja Hunde können simulieren umd aufmerksamkeit zu bekommen.(hat zumindest mal ein Tierarzt zu meiner ABF gesagt)

chatengel75 
Fragesteller
 27.03.2012, 16:57

und was mache ich dann, weiter die Schiene fahren, oder sie wieder beachten, und sie ist weiter der chef im ring?????

0
taigafee  27.03.2012, 19:41
@CarisAdnavi

sicher können sie das. lies mal niskas antwort weiter unten. nur dass du es noch nie bemerkt hast, heißt nicht, dass es etwas nicht gibt.

0
CarisAdnavi  28.03.2012, 08:11
@taigafee

Das ist kein Simulieren, kein HUnd humpelt mit gesundem Bein, das ist Verknüpfen und manipulieren

0

Hallo Chatengel,

Ich hatte auch 12 Jahre eine Hündin, ein Schäferhund - Boxer - Collie - Mix.

Was Du bei Deinem Hund beobachtest, ist kein "sich krank stellen", sondern ganz einfach Langeweile. Wenn einem Hund langweilig ist, legt er sich hin und schläft, beim schlafen steigt die Körpertemperatur an, ( was beim Menschen auch der Fall ist ) und dadurch wird die Nase auch warm. Genau das gleiche habe ich bei meiner Hündin auch beobachtet, aber wenn ich raus gegangen bin, war sie wieder topfit ;)

Aber ignorieren finde ich nicht richtig, weil Du Deinen Hund damit auch sehr verletzen kannst

CarisAdnavi  27.03.2012, 17:02

Das ist keine Langeweile! Sondern Entspannung. Langeweile würde sich in Zerstörungswut und Gebell oder Geheul äußern.

0
sandra0475  27.03.2012, 17:06
@CarisAdnavi

Mag sein, vielleicht ist es aber auch einfach nur, weil der Hund nicht versteht, dass er ignoriert wird. Ich halte das auf jeden Fall für völligen Quatsch!!!!

0
CarisAdnavi  27.03.2012, 17:22
@sandra0475

Nochmal: Ignorieren ist eine Teil-Basis in der Hundeerziehung. Und es schadet dem Hund nicht. Ihr fangt schon wieder an, den Hund zu vermenschlichen.

Sicher man sollte nicht nur ignorieren sondern auch erwünschtes Verhalten bestätigen und Loben.Aber wer immer denkt der HUnd versteht das nicht, der macht den Hund zum Menschen und das schadet dem Hund nur und macht dem Besitzer Stress:

Nochmals - der größte Fehler ist das Vermenschlichen eines Hundes. Ihr Hund kann nicht logisch denken, er “verknüpft” immer Ort, Art und Zeitpunkt des Geschehens. Ihr Hund “denkt” ganz einfach, denn nur so weit reicht seine Intelligenz. Er denkt nur in

angenehm - unangenehm gut - böse schwarz - weiß!

D.h. nichts anderes, als dass Ihr Hund immer die o.g. Erfahrungen als Bilder abspeichert. Erwarten Sie nicht, dass Sie einem Hund etwas logisch “erklären” können - er braucht Situationen, die er abspeichern kann und nur darüber lernt Ihr Hund. Wenn Sie zu viel “menschliches Verhalten” von ihm verlangen und erwarten, so bringen Sie ihn in eine fatale Situation, denn:

Hund kann er nicht sein (weil Sie es nicht zulassen und zuviel erwarten) und Mensch kann er nicht werden (hier fehlt ihm doch einiges)

http://www.lerne-hund.de/index.html

0
taigafee  27.03.2012, 19:34
@sandra0475

man muss wissen, wann ignorieren hilft und wann nicht. es ist kein pauschalrezept für alles. insofern hast du recht, sandra. ein hund versteht sofort, dass er ignoriert wird. sonst hätte das ganze keinen sinn.

0
chatengel75 
Fragesteller
 27.03.2012, 17:08

ich habe eigentlich nur ein Problem mit Ihr, wenn ich alleine mit Ihr Gassi gehe, läuft alles super, von Sitz, Platz, Abrufen alles wunderbar. Aber wehe, wenn ich mit der Familie unterwegs bin, oder in der Hundeschule bin, da ist alles interessanter als ich. Da klappt das Abrufen überhaupt nicht. Deswegen vom Trainer jetzt das mit dem ignorieren, das Sie freudestrahlend angelaufen kommt, wenn ich Sie abrufe!!! Der Hund wird jetzt nicht 23 Stunden am Tag ignoriert, sondern Sie darf mir halt nicht mehr überall hinterherdackeln, sondern muss auf ihrem Kissen liegen bleiben

0
sandra0475  27.03.2012, 17:15
@chatengel75

Ok, aber wenn Du sie ignorierst, wie soll sie da etwas lernen???? Unter ignorieren verstehe ich, dass sie auch keine Kommandos bekommt, außer auf dem Kissen liegen zu bleiben. Das soll helfen, dass sie das Abrufen lernt?????

Ist doch ziemlich unlogisch, oder meinst Du nicht?

0
CarisAdnavi  27.03.2012, 17:23
@chatengel75

Der Hund wird jetzt nicht 23 Stunden am Tag ignoriert, sondern Sie darf mir halt nicht mehr überall hinterherdackeln, sondern muss auf ihrem Kissen liegen bleiben

Genauso ist es richtig.

Also ich denke der Trainer hat es schon im Griff

@ Sandra: Das auf dem Kissen liegen bleiben IST das Lernen.

Also dass der Besitzer bestimmt wann und wo Spielzeit ist. Und nicht der Hund. Das ist schon so richtig. Viele Besitzer denken immer weiß Gott was für Maßnahmen ergriffen werden sollen: Aber genau diese Schritte sind es die die Besitzer meißt missachten und vergessen und dann haben wir die Hunde die nicht hören ect.

0
chatengel75 
Fragesteller
 27.03.2012, 17:24
@sandra0475

Hast Du verkehrt verstanden, ich unterbinde nur, das Sie ständig neben mir liegt, oder wenn Maja meint, sie müsse gestreichelt werden, da ignoriere ich Sie. Fünf Minuten später rufe ich Sie dann und sie bekommt Ihre Streicheleinheiten. Nur ich bestimme halt jetzt, wann Sie gestreichelt wird usw. Ich arbeite ganz normal mit Ihr weiter, nur halt in den Phasen wo ich mich anderweilig beschäftige, wie kochen oder ähnliches, da muss Sie jetzt auf Ihr Kissen und darf nicht mehr hinter mir herdackeln!!!! Es war ja teilweise so schlimm, das ich nicht mal mehr alleine auf Toilette durfte, weil Sie überall mit hin musste

0
CarisAdnavi  27.03.2012, 17:26
@CarisAdnavi

meist - nicht meißt -.- Sorry für Rechtschreibfehler^^

Es war ja teilweise so schlimm, das ich nicht mal mehr alleine auf Toilette durfte, weil Sie überall mit hin musste

Erinnert mich an einen Fall von Martin Rütter - also das gibt es oft

0
AgilitySheltie  27.03.2012, 17:32
@sandra0475

Ich glaube hier ist gemeint, dass wenn der Hund sich aufdrängt um gestreichelt zu werden, dann ignoriert man ihm. Wenn er mit dem Spielzeug ankommt, dann ignoriert man ihn. Anschließend leitet man das Spiel oder streicheln selbst ein.

Bei einem Hund der immer bereit ist zu "arbeiten" muss man nicht soooooo konsequent sein. Wenn der Hund aber nur "arbeitet" wenn er Lust hat, und nicht wenn ich es will, dann sollte man den Spieß umdrehen......

0
caori  27.03.2012, 17:32
@chatengel75

Tiere kommen oft gerne mit auf die Toilette. lach das kann man denen aber auch anders, als mit Ignorieren beibringen.

Und wenn ein Mädchen von ihrem Freund beachtet geliebt werden will, wird sie ja auch nicht darauf warten, bis er zu ihr kommt. Lass dein Tier dir doch zeigen, welche Bedürfnisse es hat. Ich frage mich: Warum nicht?

Und bezieht mein "vermenschlichtes Beispiel" nicht zu sehr auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Das soll nur eine Veranschaulichung sein.

0
chatengel75 
Fragesteller
 27.03.2012, 17:42
@AgilitySheltie

Ich glaube hier ist gemeint, dass wenn der Hund sich aufdrängt um gestreichelt zu werden, dann ignoriert man ihm. Wenn er mit dem Spielzeug ankommt, dann ignoriert man ihn. Anschließend leitet man das Spiel oder streicheln selbst ein.

Bei einem Hund der immer bereit ist zu "arbeiten" muss man nicht soooooo konsequent sein. Wenn der Hund aber nur "arbeitet" wenn er Lust hat, und nicht wenn ich es will, dann sollte man den Spieß umdrehen....

genau das ist es, das ist mein Problem

0
niska  27.03.2012, 19:36
@caori

Und bezieht mein "vermenschlichtes Beispiel" nicht zu sehr auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Das soll nur eine Veranschaulichung sein.

Das ist aber leider nicht sonderlich zur Veranschaulichung geeignet, weil Mensch und Hund nunmal ganz anders ticken.

Ein Hund hat ganz andere Gefühle und man kann das auch nicht in erster Linie mit Liebe gleichsetzen. Ein Hund darf durchaus Aufmerksamkeit erbetteln, aber er darf sie nicht mit Drängeln, Jaulen und Kratzen einfordern. In solchen Kategorien: "Zeig mir, dass du mich liebst und streichel mich während du auf dem Klo sitzt" denkt ein Hund nicht. Wenn ein Hund lernt, dass er seinen Besitzer mit seinem Verhalten zu etwas bringen kann, wird er das immer weiter ausreizen - deswegen kann man den Hund nicht einfach mal machen lassen. Das hat nichts mit Bedürfnissen zu tun.

Und beim "Ignorieren" geht es auch nicht direkt darum, dem Hund beizubringen einem nicht auf die Toilette zu folgen, es soll dazu dienen dem Hund zu zeigen, dass er für unerwünschtes Verhalten keine positive Bestätigung bekommt.

Das hat mit einer gewissen Einstellungsänderung dem Hund gegenüber zu tun und nicht nur damit ihn dazu zu bringen dies oder jenes nicht zu tun.

Tiere kommen oft gerne mit auf die Toilette. lach das kann man denen aber auch anders, als mit Ignorieren beibringen.

Jepp. Zum Beispiel indem man ihnen einfach die Tür vor der Nase zu macht. Aber dann gibt es nunmal einfach Hunde die dann vor der Tür sitzen und jaulen und das geht einfach nicht. Ein Hund muss akzeptieren können, dass sein Besitzer nicht von ihm abhängig ist.

0

Für gewöhnlich simulieren Hunde nicht, weil sie kein Ego haben. Und desweiteren verstehe ich nicht, wo das Problem liegt, wenn man sein Haustier beachtet. Mit Ignoranz macht man seinem Tier ganz sicher nicht klar, dass man der Chef im Ring ist. Ich persönlich reflektiere mein Verhalten und habe von dem psychologischen Standpunkt aus, noch nicht bemerkt, dass mir jemand, indem er mich ignoriert hat, deutlich gemacht hat, dass er der Chef ist.

Ich habe denjeniegen allerhöchstens weniger beachtet, so als ob ich nichts mit ihm/ ihr zu tun hatte, oder, wenn ich gemerkt habe, dass sich mir gegenüber jemand so verhält, um mir Autorität vorzuspielen, den "nötigen Respekt" verloren. Aber mehr hat es auch nicht gebracht.

Vielleicht bringt es bei deinem Hund auch nichts.

LG

CarisAdnavi  27.03.2012, 17:08

und habe von dem psychologischen Standpunkt aus, noch nicht bemerkt, dass mir jemand, indem er mich ignoriert hat, deutlich gemacht hat, dass er der Chef ist.

Ein Mensch ist auch kein Hund und negatives VErhalten sollte ignorier werden beim Hund. Deswegen ist der Ansatz den der og HUndetrainer geraten hat schon mal nicht falsch. Nur sollten Erwünschte Verhaltensweisen auch bestärkt werden.

Also vergleiche bitte nicht Menschen oder dich selbst mit Hunden! Und an chatengel: Merke: Auch ein Hundetrainer ist nur ein Mensch und macht Fehler. Oder vergisst etwas. Also wenn dir Dinge unklar sind, dann hole dir eine 2. Meinung. Aber vom Fachmann oder von besagtem Hundtrainer nochmal eine Erklärung

0
chatengel75 
Fragesteller
 27.03.2012, 17:10
@CarisAdnavi

ich ziehe jetzt das seit zwei Tagen durch, und wenn sie beim abrufen kommt, wird gespielt, belohnt, rumgetobt. Also Sie merkt schon, wenn Sie was super macht

0
caori  27.03.2012, 17:27
@CarisAdnavi

Es mag zwar sein, dass es besser wäre, einen Menschen lieber nicht mit einem Hund zu vergleichen, nur leider ist es so, dass wenn man sein Hund ignoriert, er oft nicht weiß, warum er mit einer negativen Reaktion seines Herrchens bestraft wird.

Die meisten Lebewesen verbinden Aufmerksamkeit- Bekommen nun mal mit Liebe, Zuneigung und damit, dass sich jemand dür sie interessiert und wenn man sein Tier, oder jemand in seinem Kreis nunmal nicht beachtet, macht man sich damit sicher keine Freunde. Jeder wird es wohl kennen: Wer sich nicht für mich interessiert, interessiert mich nicht. So ist es auch mit Tieren.

Klar, ich kann die Situation, in der sich die Hundebesitzerin, dieses Strangs befindet, nicht einschätzen und kann auch pauschal keine allgemeingültige Antwort auf alles liefern, aber man sollte es mit solchen Tips von Hundetrainern nicht übertreiben. Meist ist es auch so, dass man versucht, einfach neue Verhaltens-Theorien an den Mann zu bringen, die nicht erprobt sind und bei denen man auch nicht weiß, wie der Betreffende darauf reagiert, da man hier nämlich versucht, eine Antwort auf jede noch so spezielle Situation zu liefern und das funktioniert nicht.

@chatengel Wenn dein Hund mal nicht das macht, was er sollte, nämlcih, sich gehrosam benehmen, wenn er mit deiner Familie unterwegs ist, dann ist das auch nicht so schlimm. Er/ Sie ist noch ein junger Hund und befindet sich in der Lernphase. Man sollte den Tieren die nötige Zeit zugestehen, um sich an die Situation anzupassen und herauszufinden, was überhaupt von ihm gefordert wird.

Da haben schon sehr viele Hunde auch gelernt und sich eingefügt, ohne mit fragwürdigen Maßnahmen bestraft zu werden. Also lass deinem Tier Zeit und ignoriere es nicht einfach. Sowas stärkt nicht gerade eure Bindung, obwohl dein Hund sowieso gelernt hätte.

0
CarisAdnavi  27.03.2012, 17:33
@caori

nur leider ist es so, dass wenn man sein Hund ignoriert, er oft nicht weiß, warum er mit einer negativen Reaktion seines Herrchens bestraft wird.

Das ist keine negative Reaktion - negativ wäre, wenn man schlagen oder schreien würde. Hunde muss man erziehen. Wer das nicht erträgt oder denkt der HUnd leidet, der hat eine falsch verstandene HUndeliebe die dem Hund nur Stress bereitet. Ich wiederhole es gerne nochmal und nochmal und hoffe das Yarlung Tsangpo mir zu Hilfe kommt^^

Hier nochmal extra für dich:

Drei Beispiele wie ein Hund Verknüpfungen erlebt:

Der Hund geht immer angstfrei die Treppe im Haus hoch. Eines Tages, fällt z.B. eine Tasse beim tragen runter und zerscheppert laut auf den Stufen, ausgerechnet in dem Moment, als der Hund die Treppe betritt.

Der Hund erlebt das Geräusch der auf die Treppe gefallenen Tasse genau in dem Moment, als er die Stufen betritt. Er erschrickt und verknüpft nun dieses Geräusch mit seinem Verhalten, dass Ergebnis kann sein: Lieber nicht die Treppe besteigen, ich habe Angst vor der Treppe.

Beispiel 2: Sie gehen mit ihrem Hund spazieren, er ist unangeleint. Als Sie einen anderen Hund sehen, werden Sie nervös und aufgeregt und rufen ihren Hund mit lauter, aufgeregter und strenger Stimme zu sich. Ihr Hund verknüpft Ihre Reaktion mit dem anderen Hund und lernt schlimmstenfalls, dass er auch laut und aufgeregt (bellen, knurren) reagieren muss oder wenn Sie angstvoll/panisch reagieren muss.

Beispiel 3: Ihr Welpe weiß noch nicht, was Platz und Sitz bedeutet. Er setzt oder legt sich aber am Tag ständig hin, von ganz alleine, ohne Ihr zu tun. Wenn Sie nun jedes mal wenn er sich setzt "Sitz" sagen und ihn dabei freudig loben, wird der sehr schnell das Wort Sitz mit seinem handeln (nämlich den hinsetzen) verknüpfen.

Zwei Beispiele wie ein Hund durch Erfolg oder Misserfolg lernt:

Beispiel 1: Ihr Hund sieht auf der Strasse ein Katze, hetzt ihr hinterher und verjagt sie erfolgreich. Die Hatz hat ihm Spaß gemacht, entsprach seinen Trieben und die Katze ist aus seinem Revier verschwunden. Lernerfolg: Katze jagen bedeutet Revier wieder für sich haben, Spaß, gutes Gefühl, Befriedigung seiner Bedürfnisse, Erfolg.

Beispiel 2: Ihr Hund springt an Ihnen hoch, um ihnen seinen Freude über Ihre Heimkehr zu zeigen, weil er aufgeregt ist, ein Leckerchen haben will oder aber einfach nur Ihre Aufmerksamkeit bekommen möchte. Lassen Sie sein hoch springen zu, bekräftigen Sie ihn vielleicht auch noch (uhii fein, toll) lernt er, durch Ihr Verhalten, dass er Aufmerksamkeit oder ein Leckerlie erhält. Er hat also Erfolg beim hochspringen.

Ignorieren Sie aber sein Verhalten, drehen sich weg und kümmern sich erst um ihn wenn er ruhig vor Ihnen sitzt, hat er zunächst mal einen Misserfolg erlebt. Hochspringen bringt nichts, führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Er lernt aber eine Ersatzhandlung, nämlich die, dass er begrüßt oder gestreichelt wird, wenn er sich ruhig verhält, Sitz oder Platz macht. Zeigen können Sie ihm dies in dem Sie sein nicht erwünschtes Verhalten ignorieren (nicht reden, nicht anschauen sondern wegdrehen) und ihn erst begrüßen oder Aufmerksamkeit schenken, wenn er ruhig ist.

Bedenken Sie bitte beim Lob und beim Tadel (ein klares Nein oder Pfui), der Hund kann dieses nur bis maximal 2 Sekunden nach seiner Handlung auch derselben zu ordnen.

Zwei Beispiele:

Beispiel 1: Hund springt hoch - wegdrehen, ignorieren Hund geht in den Platz, Sitz oder bleibt ruhig stehen, sofort loben und Leckerchen geben.

Gerade beim Thema hoch springen sollten Sie noch darauf achten, dass Sie sich zu Ihrem Hund runter beugen, damit er nicht in Versuchung gerät, das Leckerchen durch hochspringen zu ergattern.

Beispiel 2: Der Hund hat, weil er eine Stunde allein musste, aus Langeweile, Frust oder Verlassenangst heraus Ihren neuen Teppich angeknabbert. Verständlicherweise sind Sie sehr verärgert und möchten Ihren Hund nur zu gerne Ihren Unmut zeigen. Da sich aber Ihr Hund definitiv keiner Schuld bewusst ist und Sie ihn eben leider nicht im Flagranti erwischt haben, würden jedes strafende Wort, schimpfen, Scheiben usw. zum völligen Unverständnis bei Ihrem Hund führen. Lernen würde er schlimmstenfalls nur eines: Wenn ich alleine bin und Frauchen/Herrchen kommt wieder nach Hause kann es Ärger geben.

Viele meinen, dass ihr Hund sehr wohl ein schlechtes Gewissen hat, weil er ihnen schon an der Tür mit hängenden Ohren, runter hängender Rute oder geduckten Körper entgegen kommt. Wie aber oben schon erwähnt, Ihr Hund ist ein sehr guter Beobachter und er spürt sofort, nach dem Sie das Chaos erblickt haben, dass Sie verärgert sind. Er merkt das an Ihrer Haltung, Ihrem Geruch und Ihrer Stimme. Einzig allein aus diesem Grund zeigt er Ihnen sein Repertoire an Beschwichtigungsignalen die die Botschaft haben- ich komme in guten Absichten- ich will Dir nichts tun - ich bin friedlich gestimmt -.

Wir können also seine Lernerfolge und sein Verhalten durch positive oder negative Bestärkung steuern.

0
CarisAdnavi  27.03.2012, 17:43
@CarisAdnavi

ohne mit fragwürdigen Maßnahmen bestraft zu werden

Was ist fragwürdig?

  • den Hund zu vermenschlichen
    • Schläge
    • Schreien
    • Zwang
    • Gewalt
    • Den HUnd machen lassen was er will , denn dann muss er Verantwortung übernehmen. Denn ein Rudel ohne Führer gibt es nicht: UNd wenn er seine Angelegenheiten auf Hundeart löst, dann hat man uU ein Problem!
Positive und negative Bestärkung sind KEINE Strafe sondern ein Lernprozeß der sich auf die Hundenatur einstellt!
0
caori  27.03.2012, 17:59
@CarisAdnavi

Die angeführten Beispiele waren auch sinnvoll. Wenn man sich zum Beispiel einfach wegdreht, wenn der Hund einen anspringt, ist das für mich noch vollkommen in Ordnung.

Aber wenn der Hund einem jedoch zeigt, dass er gestreichelt werden möchte und man den Hund jedoch nicht streicheln möchte, ist das für mich noch kein Grund den Hund zu ignorieren.

Oder wie z.B (ich kann es nicht beurteilen) in der Situation, in der der Hund eine warme Schnauze bekommen hat, als er sich unbeachtet gefühlt hat. Das hätte jetzt natürlich hundert andere Gründe gehabt haben, aber wenn wir mal davon ausgehen, dass der Hund nur deshalb die warme Schnauze bekommen hat, weil er sich unwohl fühlt, wenn er ignoriert wird, ist das doch ein Zeichen, nicht mit solchen Maßnahmen zu übertreiben und sie etwas mäßiger einzusetzen. Wie z.B in den o.g Beispielen.

Ich persönlich würde den Hund nur dann ignorieren, wenn man ihm zeigen will, dass er mit seinem Verhalten keinen Erfolg hat, aber mehr auch nicht.

0
taigafee  27.03.2012, 19:35

caori, man wird sicher kein hundeversteher, wenn man sein eigenes denken und verhalten auf den hund überträgt.

0
arabella70  28.03.2012, 00:39

Liebe Caori, wenn Du "vom psychologischen Standpunkt aus Dein Verhalten reflektierst" und Dich auch so für Psychologie interessierst (siehe Expertenthemen), dann solltest Du eigentlich wissen, dass das mit dem" Ignorieren" = Lerntheorie ist, die es schon seit zig Jahrzehnten gibt, und nicht etwas (Neues, Unbewiesenes), was die in der Hundeschule mal ausprobieren wollen (siehe Deinen Kommentar weiter unten).

0
CarisAdnavi  28.03.2012, 08:08
@arabella70

Aber wenn der Hund einem jedoch zeigt, dass er gestreichelt werden möchte und man den Hund jedoch nicht streicheln möchte, ist das für mich noch kein Grund den Hund zu ignorieren.

Streicheln ist Lob. Sicher: Die meisten streicheln ihre Hunde wann immer sie Lust haben und den Drang verspüren. Aber wenn der Hund zB Angst zeigt und dann gestreichelt wird, dann bestärkt man die Angst. Menschen denken: Ich muss den Hund beruhigen. Beim Hund kommt aber an: Es ist richtig wenn du Angst hast.

So ist es bei 75 - 80% der Hundebesitzer. Denn die meisten können die Hunde nicht "lesen" und streicheln im falschen Moment. Ergebnis ist Dauerkläffen, Angst oder andere Verhaltens"probleme" die vom Besitzer bestärkt wurden durch das unüberlegte Streicheln.

0