"Königliches Wir"?!

8 Antworten

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Der sog. Pluralis majestatits geht mindestens bis in die römische Kaiserzeit zurück; man vermutet, weil der römische Kaiser gleichzeitig auch als Gott gesehen wurde.

Auch der Papst verwendet ihn:

Pluralis majestatis

Südtirol. Papst Benedikt XVI. hat am Montag seinen zweiwöchigen Urlaub in Brixen in Südtirol begonnen. Zur Begrüßung war die ganze Stadt auf den Beinen. In allen Kirchen läuteten die Glocken. Der Heilige Vater sagte, er freue sich, wieder in Brixen zu sein: „Hoffen wir, daß wir uns erholen und an den Schönheiten der Stadt und der Natur erfreuen können.“ Die päpstlichen Wander- und Ausflugsziele werden kurzfristig entschieden und bleiben geheim.

Quelle: http://www.kreuz.net/article.7582.html


andreasolar  18.10.2012, 12:37

Danke für den Stern! :D

Wir heisst in diesem Fall: Die ganzen Regierungsvertreter dort oben, und weil ja keiner verantwortlich sein will, wird das Zauberwort WIR genommen. Stell dir vor, jemand sagt ich habe es verfuegt, war es ein Fehler, dann wird er gehenkt. Also muss es anonym sein, die Angst vor Identifikation mit den Auswirkungen einer Entscheidung. Es haelt keiner gerne den Kopf hin, weil in der Geschichte haben einige den Kopf verloren, den sie hingehalten hatten. Also deswegen wird es anonymisiert, keiner will Schuld sein. Kennst du doch von den Politikern und anderen Verbecherbanden.


geocla  12.10.2012, 08:26

Deine Antwort finde ich gut. Unser Tierarzt sagt auch immer: "Dann kommen wir morgen nochmal vorbei." Damit meint er auch sich alleine.

Er ist immer sehr schüchtern und zurückhatend. Vielleicht ist er sich seiner Arbeit auch nicht sicher - obwohl er gut ist.

Hat das nicht vielleicht was mit Gott oder so zu tun? nach deren Vorstellung regeiren die doch mit Gott zusammen

Im Englischen gibt es fast ausnahmslos das IHR

... also kein "DU" (das Gebeten und Poesie vorbehalten ist ---- )

Das kommt aktuell aus dem Wirtschaftsvokabular.

Damit wird stärke und größe suggeriert. Der gegenüber soll eingeschüchtert werden. Es stehen viele hinter einem, man ist nicht alleine, so beliebt das andere mitmachen.

Heutzutage kann man das langsam als veraltet betrachten. Es erscheint zunehmendst ein heuchlerischer Eindruck, auch gut dazu geeignet um sich mit wenigen Argumenten und einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex hinter seiner Unfähigkeit verstecken zu können.