Knollenblätterpilz: Gegengift?

2 Antworten

das antidot hätte einen zu langsamen wirkungseintritt. ausserdem würde die wirkung des phallotoxins die aufnahme über den dünndarm verhindern, weil es gar nicht bis dorthin käme.

das amatoxin zerstört die inneren organe und bringt den gesamten stoffwechsel zum erliegen. der tod dürfte durch inneres verbluten oder durch herzversagen aufgrund fehlenden elektrolyttransports erfolgen, bzw. duch einen infarkt oder einen schlaganfall mit unstillbarer blutung.

du hättest übrigens schon beim essen des pilzragouts feststellen können, dass die pilze nicht wie champignons aussehen...

ich habe dir mal einen link zur wirkweise der giftstoffe in den knollis herausgesucht.

https://www.medizin.de/ratgeber/amatoxin-syndrom-vergiftung-durch-den-knollenblaetterpilz.html

ollie69 
Fragesteller
 31.10.2019, 13:40

man könnte es spritzen...dann brauchen wir den dünndarm nicht

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pony  31.10.2019, 13:54
@ollie69

wäre die frage, ob es wirkt, wenn es gespritzt wird. das amatoxin dockt ja faktisch überall an, wo was andocken kann.

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ollie69 
Fragesteller
 31.10.2019, 14:41
@pony

...und diese Entscheidung können wir ama leider nicht abnehmen :-)

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Wie weit da die Forschung ist, würde mich auch mal interessieren. Aktuell nimmt man ja immer noch Kohle und Silibinin.

Pilze sind übrigens keine Pflanzen, sondern einfach Pilze :)

Woher ich das weiß:Hobby – Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft f. Mykologie
ollie69 
Fragesteller
 31.10.2019, 14:48

ja stimmt :-)

Interessiert mich mal am Rande:

kannst du für dich zu 100% ausschließen, dass du als Pilzexperte auch mal danebengreifst und die Gäste nach deinem berühmten Pilzragout röcheld auf der Erde liegen oder gar den Löffel reichen ?

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Morchelmeister  31.10.2019, 17:07
@ollie69

Das muss man ausschließen können. Egal ob PSV oder 08/15-5-Arten-Sammler, richtet man sich nach der 100-%-Regel, oder zumindest sollte man das. Ein zu 99% essbarer Schleierling, Trichterling oder sonstwas bekommt absolutes Pfannenverbot. Sollte jemand nach dem Genuss eines meiner Pilzgerichte röchelnd auf dem Boden liegen, dann nur, weil ich es wieder mit den Habaneros übertrieben habe :)

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Silo123  31.10.2019, 20:33
@Morchelmeister

Oh, Oh, ....so etwas anzubieten ohne Milch zum Löschen vorrätig zu haben ist echt fahrlässig (-;

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Silo123  01.11.2019, 11:56
@ollie69

"kannst du für dich zu 100% ausschließen, dass du als Pilzexperte auch mal danebengreifst und die Gäste nach deinem berühmten Pilzragout röcheld auf der Erde liegen oder gar den Löffel reichen ?"

Witzige Frage!. Aber in der Antwort schließe auch ich mich Morchelmeister an.

Eine wirklich ernste Pilzvwergiftung hat man da vorher auszuschließen und wenn ich Leute einfach mal so einleide, kommen nicht mal Pilze auf den Tisch, die häufiger zu Unverträglichkeiten führen, Z.B. Hallimasch und Schmierröhrlinge. Bevor ich SOLCHE bei Besuch auf den Tisch bringen würde, würde ich alle Mitessenden vorher aufklären und sie bitten, nur vorsichtig zu probieren.

Wenn bei mir jemand danach röchelnd auf dem Boden liegen würde, dann wüßte ich, daß es eine Allergie vom Soforttyp wäre- Anaphylaxie- die kann es natürlich auch bei Pilzen geben, aber auch etwas anderes mitverwendetes könnte da genauso Ursache sein. Ich würde den Notarzt rufen, parallel schon Cortison oral geben- ich habe zum Spritzen leider nichts zuhause vorrätig, aber selbst mit Wirkungsverzögerung ist das sinnvoll, wenn Schlucken noch möglich. Danach würde ich eine Liste von allen verwendeten Zutaten: Pilze, Gewürze, sonstige Zutagen... erstellen, damit nach Möglichkeit das Allergen für den Betroffenen bestimmt werden kann.

Aber ich hatte echt mal eine ziemlich eindrucksvolle scheinbare Pilzvergiftung- nach Schopftintlingen(bei EINER einzelnen Person). Herzrasen, Zittern, Schwindel, Kopfschmerzen, etwas lallende Sprache, Schwitzen und Frieren gleichzweitigdie Person stand kurz vor dem Kollaps Daß ich mich geirrt hätte (punkto Giftpilze) war natürlich absolut ausgeschlossen. Ich habe mich dann an Computer über Nebenwirkungen des Schopftintlings umgehend informiert. Er ist hochpotent in der Blutzuckersenkung, wird auch als Medikament bei Diabetes eingesetzt. Nach einer Gabe von Honig verschwanden die Symptome fast sofort. Die betroffene Person hatte eine instabilen Blutzucker- das war bekannt und der Fehler war gewesen, den Schopftintling ohne gleichzeitig Kohlenhydrate zu geniessen. Auch schon am Morgen wurden keine Kohklenhydrate gegessen. Und da hat dann der Schopftintling in seiner medizinischen Nebenwirkung voll reingeschlagen.

Betreffende Person ist jetzt auch weiterhin gerne Schopftintlinge, aber nach der! Erfahrung dazu immer irgendwas an Kohlenhydraten (Kartoffeln, Brötchen...) und er wird bestens vertragen.

Sollte ICH mal Diabetes bekommen, werde ich den zunächst nur mit Schopftintlingen behandeln. Er ist (in medizinischen Versuchen nachgewiesen) eher wirksamer als Diabetismedikamente (die in der Wirkung noch unter dem Insulin angesiedelt sind).

Auch sonst wende ich mittlerweile gerne Heilpilze an- meine Rheumamedikamente habe ich komplett abgesetzt- Pilze helfen besser! Bei einfachen Blasengeschichten nehme ich Pflanzen..... Die Schulmedizin hat natürlich trotzdem noch ihren Platz, aber Pflanzen und Pilze können hochwirksam sein, auch manchmal unerwünscht (s.o.)

Ich WÜSSTE sicher, daß es keine echte Pilzvergiftung sein könnte, weil ich da niemals! ein Risiko eingehen würde. Es gibt auch Pilze, die ich nur zu 99% bestimmen könnte. Die bleiben stehen oder werden von anderen nachbestimmt.

Bei Pilzen, wo es keine sehr giftigen Verwechslungspartner gibt (Achtung! das ist mehr was für Fortgeschrittene, bin ich etwas sorgloser, besonders bei Täublingen!), aber auch da habe ich noch nie eine Pilzvergiftung gehabt. Bei bisher noch nicht getesteten Schmierröhrlingen bin ich aber immer sehr vorsichtig.

Und auch der ringlose Hallimasch wurde erstmal in Miniportion getestet (Endergebnis leider unsicher- das nächste Mal wird etwas mehr genommen- er unterscheidet sich im Geschmack deutlich von den üblichen Hallimascharten (dunkler, fleischfarbener, zwiebelfüßiger), die ich geschmacklich kaum unterscheiden könnte- aber in DEUTSCHLAND sollte man den eh eher wegen Seltenheit stehenlassen.

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Resummee: Bei mir kommt, wenn ich einfach so mal Leute zum Pilzessen einlade, nie ein irgendwie bedenklicher Pilz auf den Tisch - zu 100%

Bei guten Freunden nur mit Hinweisen auf eventuelle Unverträglichkeiten. Aber zu 100% nichts giftiges

Ansonsten käme nur eine seltenere Allergie infrage. Ich frage sogar , bevor ich jemanden zum Essen einlade, nach bekannten Allergien

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