Kleidung eines Zeitungsredakteurs?
Hallo,
wie ist das eigentlich bei der "Kleiderordnung" eines Zeitungsredakteurs bei "wichtigen" Terminen wie Empfängen, meinetwegen Bürgermeisterwahlen oder auch hochrangigen Events aller Art?
Tritt die Presse immer etwas lockerer auf und reicht die blaue Jeans aus, oder wirkt der Redakteur seriöser und professioneller, der in Hemd und Sakko kommt?
Und wie ist das mit dem "Handwerkszeug": Wirkt im Vergleich zu einer Loseblattsammlung mit Werbekuli eine eigene Ausstattung mit großer Kamera, eigener Notizmappe und ggf. erkennbar sehr hochwertigem Stift professionell-seriös oder eher bonzig und arrogant?
Habe neulich zufällig beides bei einer Art Stadtbegehung, die ich am Rande mitbekam, gesehen und subjektiv fand ich den ruhig wirkenden Mann mit dem Sakko (der um die 60 gewesen sein dürfte) sowie einem fetten silbrigglänzenden Tintenroller professioneller bzw. irgendwie "mächtiger" als seine vielleicht halb so alte Kollegin mit Jeans und Shirt, die auf einer Loseblattsammlung mitschrieb. Hatte aber auch zu viel Zeit, mir das beim Warten anzusehen.
Wie seht ihr das?
Danke & Grüße!
2 Antworten
Bei uns war die Vorgabe, dezent und unauffällig. Ich hatte einen lindgrünen Hosenanzug, den unser Redaktionsleiter mit den Worten kommentierte: "Den trägst du aber nicht zur Arbeit, oder?"
Ja nach Anlass ging man im Anzug oder Jeans mit Blazer. Bei der anderen Zeitung am Ort war das egal, bei uns wurde mehr drauf geachtet.
Ich habe es mir vor langer Zeit abgewöhnt, von der Kleidung auf den Menschen zu schließen, nachdem ich als 18jähriges Aupair einer Multimillionärin in unserer Reisegruppe Geld für ein Bier im Pub zustecken wollte, da ich aufgrund ihrer äußeren Erscheinung (löchriger Seemannspulli und zerknautschte Billighandtasche) davon ausging, sie sei arm. Da hätte ich mich aber erheblich blamiert, da diese Frau einfach nur keinerlei Wert auf ihre Kleidung legte.
Betrachte den Menschen, nicht die äußere Hülle.
Man kann sowohl overdressed als auch underdressed sein. Ein etwa gehobener Stil zum Beispiel mit Hemd ist sicherlich nicht falsch, aber ein Anzug kann overdressed wirken.
Es kommt aber natürlich auch darauf an, worin man sich wohlfühlt und was für ein Typ man ist. Manche tragen Anzüge wie eine zweite Haut. Der Trend geht aber wohl zu etwas legererem Kleidungsstil.
Bei Kugelschreiber würde ich in erster Linie nicht auf die Optik, sondern auf die Schreibfähigkeit achten. Genau so beim Papier - es sollte vor allem zweckdienlich sein.