Klassenfahrt?

4 Antworten

Am Klassenausflug in der ersten Klasse (Juni 1998) ging mein Mitschüler Daniel im Wildpark verloren, tauchte aber dann wieder auf. Das war anfangs vor allem für unseren Lehrer sehr unangenehm, wir Kinder fanden es eher witzig. Daniel hatte sich damals in einer Art Vogelhaus versteckt. In der zweiten Klasse (Juli 1999) hat uns der Lehrer dann zum Eis eingeladen, das fand ich sehr schön und wir hatten richtig Spaß.

Wir waren ansonsten Ende Mai bzw. Anfang Juni 2005 (achte Klasse der Realschule) im Landschulheim, es war jetzt nicht so der Hit, aber es war im Rahmen der Möglichkeiten und angesichts dessen, dass die Klasse an sich problematisch war (ich habe nicht ohne Grund den Kontakt soweit abgebrochen bis auf wenige), ganz okay. Man muss nichts beschönigen, aber auch nichts schlecht reden.

Ich wollte im Vorgriff eigentlich nicht mit, weil ich mit gewissen Leuten aus der Klasse Probleme hatte und ich permanente Sorgen hatte, dass dort irgendwie was passiert oder in der Woche in der ich nicht da bin irgendwas mit meinem Opa sein könnte (bei ihm wohnte ich). Das wurde jeden Tag ein bisschen schlimmer, am liebsten wollte ich da echt nicht mitgehen. Am Ende war es, sagen wir, ganz erträglich. Es gab viel pubertäres Geknatsche bis hin zu einem Liebesschwur, der völlig daneben ging (eine Mitschülerin hatte einem Mitschüler ihre innige Liebe beteuert, aber der Junge wollte keine Liebe, sondern stand eher auf eine distanzierte, aber freundschaftliche Beziehung) und einem Vorfall sexueller Belästigung, aber unser Lehrer der 7./8. Klasse rettete das Ganze, war einfach ein toller Mensch - ich glaube, das hätte kein anderer Lehrer durchgemacht und so locker überstanden. Ich habe während der Reise täglichen Kontakt nach Hause gehabt, was mir sehr geholfen hat. Im Rückblick war das alles schon in Ordnung und konnte überstanden werden, aber es ist trotzdem nix, an das ich mich wirklich gern mit dem Satz "ja, das war eine Weltpartie" erinnere. Das Ergebnis war genau so, wie ich es erwartet hatte und ich beschloss damals, mit dieser Klasse nicht auf eine Abschlussfahrt zu gehen, so kam es zwei Jahre später auch.

Was mir noch gut gedenkt: Ich war für die Klasse, so wenig man sich zu sagen kannte, in dieser Woche mehr oder weniger der gute Onkel, bei dem man im Zimmer saß, sich beraten ließ, wo man immer kommen konnte und wo es gemütlich war. Und ich habe mich beim Frühstück immer mit dem Honig in Päckchen versorgt und mir den ganzen Tag über unterwegs Honigbrote mit dem Taschenmesser geschmiert, egal wo wir gewesen sind.

Außerdem war die Fahrt Anlass für den Kauf meines ersten Handys, einem "Sagem my x-1 trio", das ich noch einige Jahre auch noch in der Ausbildung benutzt habe. Ich mochte mein Mobiltelefon, weil Sagem eine Marke war, die nicht jeder hatte - die meisten hatten damals SonyEricsson oder Nokia - und es war sehr einfach zu bedienen. Die Grafik war monochrom, d.h. schwarz auf dem grünlich schimmernden Display.

An das (geplante) Rahmenprogramm habe ich bis auf einen ganz netten Schwimmbadbesuch keinerlei Erinnerungen - aber im Gedächtnis blieb mir ein lustiger Moment: An einem Abend hatte sich ein Mädchen in Jungsklamotten gezeigt, völlig umgestylt und in dem Outfit probiert sich als "ein Junge aus Hamburg" bei unseren Jungs vorzustellen. Das war dann echt lustig, wobei die nach gewisser Zeit auch draufgekommen sind. Ich selbst hatte mich bei einer anderen Klasse als "Holger" vorgestellt und wurde dann von denen auch die ganze Woche Holger genannt.

Ja, ganz amüsant war das schon und abends haben wir immer Musik gehört, das war akzeptabel, aber nichts wo ich sage, das war ein Hammer. Gehört hatten wir das Album "Alles" von Wolfgang Petry auf Kassette, den "Hitmix" vom Uwe Hübner, Ricchi e Poveri mit "Mama Maria", den jüngst verstorbenen Tony Marshall mit "Jetzt geht's los" und ganz brandaktuell war damals Elmar Brandts "Gerhard Schröder Version" des bekannten Schlagers "Im Wagen vor mir", das hieß "Im Wahlkampf vor mir".. das haben wir gehört und die Musik war lustig!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
AlterSchwede69 
Fragesteller
 11.03.2023, 13:46

Oha Danke für so ne ausführliche Antwort

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Bei mir ist das schon 50 Jahre her, aber die Nachtwanderung mit all den Geräuschen, vorallen von z.B. den Nachtvögel die plötzlich fortgeflogen sind wegen uns. Auch haben die Jungs uns Mädels damals das eine oder andere mal erschreckt und das anschließende Lagerfeuer mit Würstchen nach der Rückkehr ins Schullandheim, das alles war ein Erlebnis das ich nie vergessen habe.

Wir hatten in einer Jugendherberge einen Getränkeautomaten. Er hat kein Rückgeld gegeben und egal, welchen Knopf man gedrückt hat, es kamen zufällige Flaschen raus. Am Ende wurde dann einfach getauscht bis jeder zufrieden war.

Nachts so einen Party Popper (Konfetti Kanone) mit meiner damals besten Freundin in unserer Hütte mit anderen Mädels die uns nicht mochten ausgelöst. Und dann einen „Strike“ bekommen als einzige außer einem Jungen der bei einem Mädchen im Bett geschlafen hat..