Kind hat vor nichts Angst und denkt, dass es zaubern kann?

5 Antworten

Ich finde es gut, wenn man Kinder nicht autoritär erzieht. Aber man muss dabei auch erkennen, wann Kindern die Einsichtsfähigkeit einfach fehlt.
Nach meiner Erfahrungen machen Kinder im Alltag beim freien Spielen alleine und mit anderen sehr schnell die Erfahrung, dass man sich wehtun kann und nicht immer alles schafft. Kinder erleben im besten Fall kleine Dramen (Beule, aufgeschürftes Knie, Kratzer, auch nur mal ein Schreck), die sie erahnen lassen, dass es auch nicht so schöne und gefährlichere Dramen geben könnte. Doch viele Kinder erleben heutzutage nicht einmal mehr diese kleinen Dramen, auch weil Mama und Papa und Erzieherinnen das alles von ihnen fernhalten. Wie soll ein Kind in dem Alter da eine Idee von den wahren Kräften eines Autos haben?

Da musst du wohl zum Superkraftexperten mutieren, dem dein Sohn einfach glaubt, dass du mehr über Superkräfte weiß als er.

Kinder können im jungen Alter ziemlich schwierig sein. Es könnte sein, dass er im Traum Dinge tun kann, die er in die Realität projiziert, oder er hat einen Film gesehen in dem soetwas ähnliches passiert ist. Als ich ein Kind war (ungefähr im Alter deines Sohnes) habe ich eine Schlafparalyse erlebt in der ich geglaubt habe ich wäre ein paar Sekunden in der Luft gewesen, ich habe es dann immer wieder ausprobiert und herausgefunden, dass das alles nur geträumt war. Zeig deinem Sohn, dass er nicht Superkräfte hat, indem du ihn verschiedene Dinge hochheben lässt, die zu schwer für ihn sind, und nach einer Zeit wird er es einsehen. Wenn nicht, dann mach dir nicht zu große Sorgen, vielleicht will er auch nur cool wirken und glaubt es selbst nicht. Aber mit Sicherheit kann ich dir sagen, dass es in ein paar Jahren besser, wird spätestens wenn er in die Schule geht!

Lg,

Bernie

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Dein Sohn scheint eine unglaubliche Fantasie zu haben, aber es ist essenziell, dass er versteht, dass manche Dinge keine Spielerei sind, sondern lebensgefährlich. Hier sind noch drastischere, anschauliche Methoden, um ihm die Realität deutlich zu machen, ohne seine Kreativität zu bremsen:

1. Unbewegbarer Felsen: Suche einen wirklich großen, massiven Stein, den du selbst kaum bewegen kannst. Bitte ihn, den Stein wegzuschieben, und wenn er es nicht schafft, erkläre: „Dieser Stein ist schwerer als viele Autos, und wenn wir ihn nicht bewegen können, dann kann auch kein Mensch ein Auto aufhalten – egal, wie viel Zauberkraft er hat.“ Mach es visuell greifbar, indem du vergleichst, wie winzig wir neben großen Dingen wie Autos oder Häusern sind.

2. Das unaufhaltsame Gewicht: Lass ihn mit dir zusammen an einem Einkaufswagen ziehen, der mit schweren Dingen beladen ist. Zeige ihm, dass es unmöglich ist, den Wagen schnell anzuhalten, sobald er ins Rollen kommt. Sage: „Ein Auto ist tausendmal schwerer und schneller als dieser Wagen. Es würde dich einfach überrollen, selbst wenn du ein Zauberer bist.“

3. Der rollende Reifen: Besorge einen alten Autoreifen und lass ihn eine abschüssige Straße hinunterrollen. Zeige deinem Sohn, dass der Reifen, obwohl er klein ist, kaum aufzuhalten ist, wenn er Fahrt aufnimmt. Stelle den Vergleich: „Stell dir vor, ein echtes Auto rollt so – es wäre unmöglich, es zu stoppen. Deswegen müssen wir immer Abstand halten und vorsichtig sein.“

4. Der Schub mit voller Kraft: Fülle eine stabile Tasche mit Sand oder Steinen, bis sie richtig schwer ist, und lass ihn versuchen, diese zu schieben oder zu heben. Sage: „Das ist wie ein kleines Auto – es ist viel zu schwer für uns. Selbst mit aller Kraft könnten wir es nicht bewegen.“

5. Das ausweichende Rennen: Spiele ein Fangspiel in einem abgesicherten Bereich, bei dem du plötzlich etwas Großes und Weiches (z. B. einen Gymnastikball) auf ihn zurollen lässt. Zeige ihm, dass man schnell reagieren muss, um auszuweichen, und sage: „Wenn so etwas passiert, wie ein Auto, muss man immer rechtzeitig stehen bleiben, weil sonst etwas passieren kann.“

6. Die unzerstörbare Wand: Stell dich mit ihm an eine stabile Mauer und versucht, sie zusammen wegzuschieben. Erkläre: „Diese Mauer ist so stabil wie ein Auto – egal, wie stark wir sind, wir können sie nicht bewegen. Das ist der Grund, warum man vor Autos immer aufpassen muss.“

Diese Beispiele schaffen eine klare und beeindruckende Verbindung zwischen Fantasie und Realität. Sie zeigen deinem Sohn auf eine direkte, fast greifbare Weise, dass es Dinge gibt, die selbst Superhelden nicht bewältigen können.

Währenddessen stärkst du gleichzeitig seine Sicherheit, indem du ihm erklärst, dass er immer auf dich und eure Regeln vertrauen kann. Es geht darum, ihm liebevoll zu vermitteln, dass seine Kreativität wunderbar ist – aber auch echte Gefahren in unserer Welt existieren, denen er mit Vorsicht begegnen muss.

Erinnere ihn, wann er sich zuletzt weh getan hat.

Weniger diskutieren, mehr erziehen. Es gibt Situationen, in denen Regeln einzuhalten sind. Die Überquerung einer Straße gehört dazu.