Kind einschliessen?

12 Antworten

Meiner Erfahrung nach bringt sich das erziehungstechnisch gar nichts, außer dass das Kind eine negative Beziehung zu seinem Zimmer aufbaut. Das Zimmer sollte kein Gefängnis sein, sondern ein Ort des Rückzugs, der Ruhe, der Erholung und des Spaßes (Spiele). Ein kleines Reich für das Kind selbst.

Es zu einem Gefängnis zu machen indem man es darin einsperrt, bringt nur negative Gefühle für das Kind. Aus dem Ort des Rückzugs wird ein Ort aus dem man ausbrechen möchte, der einen gefangen hält.

Meiner Meinung nach sollte ein Heim so etwas nie sein, weshalb ich absolut dagegen bin solche Formen der Strafe zu verwenden.

Tolerierbar ist es jedoch. Es ist keine besonders intensive Form der Strafe, da gibt es weitaus schlimmere. Aber nützlich ist das trotzdem nicht.

Mieze6 
Fragesteller
 06.05.2022, 11:31

Mund mit Seife waschen das dreckige Wörter raus kommen :)

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Andrastor  06.05.2022, 11:32
@Mieze6

Ja, das wäre eine drakonische Strafe die zu ihrem Unsinn sogar noch gesundheitsschädlich war/ist.

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Meine Schwester hatte früher eine babysitterin die sie immer heimlich in ihr Zimmer eingesperrt hat.

Das war ziemlich scheiße für sie und sie kann geschlossene Räume nicht ab.

Ein Mensch hat den drang nach danach sich frei bewegen zu können und auch ein recht darauf, auch ein Kind.

Geht also absolut nicht

Mieze6 
Fragesteller
 06.05.2022, 11:28

Ist doch Freiheitsberaubung oder?

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Jede Strafe muss in einen Kontext eingebettet sein und für das Kind nachvollziehbar.

Unter normalen Umständen dürfte das kaum der Fall sein. Falls aber doch, weil das Kind unstillbar tobt, dann muss auch die Zeitdauer ganz klar sein. Jeder Straftäter, der eingesperrt wird, weiß auch, wann er wieder raus kommt.

Ich finde es ist eine veralterte Form von Strafe... Stubenarrest hatten wir früher oft, aber eingesperrt wurden wir nie. Wir konnten immer auf Toilette gehen, durften nur damals nicht nach Draußen zum Spielen.

Meine Kinder gehen meist (auch schon von alleine) auf ihr Zimmer und nach einer halben Stunde kann man miteinander reden. Mein Sohn ist 6 und bockt sehr viel. Ich muss nur sagen: "Geh in dein Zimmer", wenn ich merke, dass er dicht macht und dann dauert es nicht lange und er hat sich beruhigt und ich kann mit ihm reden. Meine Tochter macht zum glück immer weniger Dinge, wo man sie zurechtweisen muss. ^^

Mieze6 
Fragesteller
 06.05.2022, 11:29

Aufs Zimmer schicken und so ist ja auch noch "ok..." aber einschliessen ist schon ein anderes Kaliber find ich.

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Das ist für mich ein Zeichen, wie hilf- und ideenlos die Eltern den Erziehungsfragen gegenüberstehen.

Mir fällt nix besseres ein, also ab in den Knast.

Na, super.

Es ist etwas anderes, ein Kind (vorübergehend) in sein Zimmer zu verweisen, wenn es zum Beispiel aggressiv + wütend rumbrüllt und nicht zur Ruhe zu bringen ist. Dann kann ich anordnen :"Gehe in dein Zimmer, bis du dich beruhigt hast! Dann reden wir weiter."

Aber das Kind wegzusperren zur Strafe oder weil man keinen besseren Einfall hat, ist unter Null.

Mieze6 
Fragesteller
 06.05.2022, 11:33

Es ging glaube ich um Hausarbeit die das Kind nicht erledigt hat.

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PoisonArrow  06.05.2022, 12:10
@Mieze6

Ich bin bestimmt nicht der, der immer alles richtig macht.

Und es gibt Situationen, wo man im Nachhinein weiß, man hätte es anders besser gemacht.

So KANN es theoretisch vorkommen, dass man mal (!) so reagiert, wie es weder pädagogisch noch in Sachen Effizienz wertvoll ist.

Aber als generell "anerkanntes" Mittel bei Konflikten kann Einsperren keine Lösung sein.

Es ist weder das Problem aus der Welt noch eine Einigung damit erzielt. Ich habe gezeigt "Ich bin der Stärkere!" - aber gebe gleichzeitig zu, dass ich keinen echten Ansatz habe, den Konflikt zu beheben. Die Fronten sind weiterhin verhärtet und ich kann nicht erwarten, dass das Kind nach Beendigung des Arrests aus dem Zimmer kommt und einsichtig alle seine Fehler zugibt.

Ein Dialog wäre in jedem Fall sinnvoller als der Gefängnisaufenthalt.

Wie ich sowas mache:

Ich stelle Belohnungen in Aussicht für erledigte Arbeit.

Es gibt keine Zwangsarbeit, sondern eine "wenn - dann" Vereinbarung.

UND: ich weiß, dass es keinen Sinn macht, mit einem pubertierenden Kind eine Endlos-Diskussion über im Grunde banale Dinge zu führen.

Diese "Nein - doch - nein - doch ..." Gespräche bringen lediglich einen erhöhten Adrenalinspiegel auf beiden Seiten und haben den selben Gewinn wie Einsperren, nämlich gar keinen.

LG

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