Kein Beruf passt zu mir, was soll ich machen?
Gefühlt passt nichts zu mir. Ich mache momentan meine Fachhochschulreife auf einem kaufmännischen Berufskolleg.
Jetzt war ich schon an zig Fachhochschulen, aber irgendwie gefällt es mir dort nicht. Das scheint mir alles sehr unpersönlich, elitär und steril zu sein. Zudem wüsste ich sowieso nicht, was ich studieren sollte, da mir das Fach Mathe so ziemlich alles verbaut. Ich habe in Deutsch, Englisch und BWL eine 2, aber in Mathe eine 5. Und deshalb verbaut mir das so ziemlich alles, womit man Geld verdienen könnte...BWL wäre noch sowas. Aber ich muss sagen, dass mir das Fach gehörig auf die Nerven geht. Ich bin zwar gut in diesem Fach, aber es macht mir kein Spaß.
Zudem besteht das Problem, dass ich Asperger Autismus habe und jetzt nicht gerade die kommunikativste Person bin. Andere Menschen gehen mir unheimlich auf den Sack...Und in so gut, wie jedem Beruf hat man mit Kunden Kontakt.
Dann würde es gegenteilig noch den Verwaltungsbereich geben. Dieser hängt aber eigentlich immer mit Controlling zusammen. Also fällt das auch wieder weg. Zumal ich diesen Bereich totlangweilig und ätzend finde. Bei Autisten denkt man immer, dass diese die total hochbegabten Wissenschaftler und Technologieverrückten sind. Ich bin das genaue Gegenteil. Mit Mathe, Physik, Programmieren oder Technik fange ich rein gar nichts an.
In meiner Freizeit handle ich an der Börse. Bis jetzt sehr erfolgreich. Davon leben kann man aber noch lange nicht...
Also dachte ich mir ich mache eine Lehre zum Bankkaufmann und gehe dann in den Fondsbereich, oder mache eine Ausbildung zum Investmentfondskaufmann mit Weiterbildung zum Analysten oder Fondsmanager.
Das Problem ist, dass jegliche Berufe an der Börse mindestens ein Fachabitur mit der Note 2 in Mathe vorraussetzten. Somit kann ich auch nichts in diesem Bereich machen, da meine Bewerbung vermutlich noch vor den Einladungen zum Bewerbungsgespräch aussortiert würde.
Irgendwie passt nichts zu mir, und ein Fach verbaut mir gefühlt mein ganzes Leben.
Dann dachte ich an den Staatsdienst. Also an ein duales Studium beim Zoll, oder Verfassungsschutz, oder bei der Kripo...Aber vergiss es. Das ist in den ersten Semestern ein halbes Jurastudium. Und ich hasse es, wenn man dumm und stupide irgendeinen Müll auswendig zu lernen muss. Das geht mir schon momentan in der Schule in BWL mit dem HGB und BGB gehörig auf die Nerven.
Aber, wie man so schön sagt, "irgendeinen Tod muss man sterben".
Ich hoffe mal ich finde hier andere Leute, denen es damals bei ihrer Berufssuche ähnlich ging, und die vielleicht einen Tipp für mich haben, was ich denn machen könnte.
MFG XPrometheusX
3 Antworten
Klingt ziemlich schwierig. Die meisten kaufmännischen Berufe benötigen gute Mathekenntnisse und die Fähigkeit gut auf Menschen zugehen zu können. Beides scheint in Deinem Fall problematisch zu sein. Ich kenne den Beruf Investmentfondmanager zwar nicht, aber habe selber mal ein Seminar über Optionstheorie besucht. Mathematisch war das alles ziemlich komplex!
Ich würde an Deiner Stelle mal ausloten, welche Wege es gibt, die Allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Vielleicht solltest Du Dich auch nicht zu sehr auf die kaufmännischen Berufe konzentrieren. Vielleicht bist Du ja praktischer veranlagt und eine Tätigkeit z.B. im Gesundheitsbereich oder Handwerk auch interessant. Deine kaufmännischen Kenntnisse braucht man auch dort oft. Noch hast Du prinzipiell alle Möglichkeiten.
Ich finde es schade, daß man so gleich irgendwelche Berufe aussortiert, wenn man in der Schule schlechte Noten hat. In der Schule werden Einsatzbereitschaft, Flexibilität, Motivation, Ehrgeiz und Verkäufertalent nicht bewertet und auch nicht benotet. Wer eine Persönlickeit hat und sich gut präsentieren kann der kann auch mit einer schlechten Note leben.
Ich hatte nur Mittlere Reife, die habe ich mit dem Schnitt 1,6 abgeschlossen. Im Grunde genommen hatte ich nur gute bis sehr gute Noten, Außer im Fach Deutsch, habe ich es in der 10 Klasse zum ersten Male von einer 4 auf eine drei geschafft. In der neunten Klasse hatte ich noch wie immer eine 4, denn in deutsch hatte ich wegen meiner ausländischen Abstammung immer meine Probleme, denn da konnte ich keine Hilfe von zu Hause erwarten. In den anderen Fächer zwar auch nicht, aber in Deutsch hatte ich immer meine Probleme selbständig zu lernen, denn ich wußte nie was ich lernen sollte und zum Bücher lesen hatte ich einfach keine Lust und keine Geduld. Trotz meiner 4 in Deutsch wurde ich zum Gespräch als Bankkaufmann eingeladen und dann letztendlich auch genommen. Ich konnte mit meinem persönlichen Auftritt punkten, denke ich, was wichtiger war als die dämliche 4 im Zeugnis. Im Zeugnis hatte ich zwar eine 1 in Mathe, aber im beruf Bankkaufmann wird nur Prozentrechnung gefragt, was viel einfacher ist als das was wir in der Schule gemacht haben, daher würde ich Deine Hoffnung Bankkaufmann zu werden nicht aufgeben, denn Prozentrechnen kann ja jeder und viel komplizierter wird es nicht. All das was Du auf dem Gymnasium machst wird im Beruf nicht verlangt. Deine Idee Fondsmanager zu werden ist sehr ambitioniert. Ich denke da kommst Du an einem BWL Studium mit Schwerpunkt Finanzmathemathik nicht dran vorbei. Daher kannst Du Dir das gleich aus dem Kopf schlagen. Aber zur Ausbildung zum Bankkaufmann hast Du noch recht gute Chancen, denke ich. Du mußt natürlich den Einstellungstest noch gut bestehen und da wird keine Finanzmathemathik gefragt, sondern nur Prozentrechnen und der Dreisatz. Das solltest Du noch hinbekommen. Zudem werden grundsätzliche kommunikative und logische Fähigkeiten abgefragt, die haben mit der Schulbildung nichts zu tun. Entweder Du kannst das oder eben nicht.
das hört sich alles viel zu negativ an, wenn man alles schelcht macht, findet man auch keinen Beruf
ich würde mal das Positive sehen, die guten Aspekte der Dinge
mal reflektieren, wo es positve Ansätze gibt, was so interessiert, dass es auch für Schwieriges motiviert, verschiedenes einfach mal als sinnvolle Ergänzung zu sehen, etwas zu wissen in bestimmten Bereichen kann später sehr nützlich sein, nicht alles sofort als toll und optimal zu empfinden, manches Mal braucht man auch einen gewissen Horizont, eine Erweiterung seiner Sichtweisen und vor allem Selbstmotivation und Durchhaltevermögen, um sich durchzubeißen und dabei auch zu erlernen, was darin positives liegt, wie ich mich selbst positiver auf etwas einstellen kann
und vor allem das Depressive verbinden, das hat viel mit Ängsten zu tun, etwa etwas nicht zu schaffen
ich war in Mathe nie eine Leuchte, aber ich habe mich wenigstens so angestrengt und mir Mühe gegeben, um eine 4 zu bekommen
und dann wollte ich studieren, wozu mir vorher gesagt wurde, ich müsse ein Statisitk-Buch in Englisch vorher gelesen oder verstanden haben, bevor ich überhaupt anfangen sollte, und Englisch war wahrlich nicht meine Stärke, früh in der Schule abgewählt.
ich habe es trotzdem studiert, es so gut hinbekommen, das man mich in die USA geschickt hat, wo nicht die sehr, sehr schweren Mathe-Statistik-Kurse mich an meine Grenzen brachten, sondern ein inhaltliches Fach, eigentlich mein Spezialgebiet.
warum habe ich das geschafft ? weil ich das studieren wollte und ich den Abschluss wollte, weil ich mich nicht habe unterkriegen lassen, mir Mühe gegeben habe, auch wenn es manches Mal nicht einfach war, aber ich habe mir Hilfe gesucht
ich eher introvertiert und muss gerade aus beruflichen Gründen, weil ich etwas gerne machen möchte, sehr kommunikativ auf andere zugehen und mit denen reden, und das ist wahrlich nicht meine Stärke, ganz im Gegenteil, aber ich möchte diese Tätigkeit gerne machen, das motiviert mich auch die schwierigen Teile anzugehen
das mag jetzt zu persönlich sein, aber für mich galt immer, nicht aufgeben oder abschrecken lassen, sondern sein Bestes geben für etwas, was ich in der Zukunft gerne haben wollte, man wächst eben mit seinen Schwierigkeiten