Kann man nochmal eine Psychose bekommen, wenn die Psyche wieder gestärkt ist?

4 Antworten

Hi Bambi,

Also Du hast ja gerade die kausale Kette vor Augen: "Drogen machen Psychose". Deshalb gehst Du immer dann in Behandlung, wenn Deine Drogeneinnahmen schwere Folgen haben - sprich, wenn die "Hütte brennt". Wenn Du dann akut nichts mehr merkst, dann hörst Du mit der Behandlung auf. Außerdem merkt man auch: Du nimmst Substanzen gegen Substanzen.

Ich werde nicht der erste sein, der Dir sagt: Drogen sind nicht das Ur-Problem. Drogen nimmst Du, weil es psychische Probleme gibt. Drogen sind nur ein Mechanismus mit dem Du versuchst mit Deinen Alltagssorgen umzugehen. Der Mechanismus führt zu weiteren Problemen. Klar, so lange Dein Alltag in "Ruhigem Fahrwasser" liegt, ist dieser Mechanismus nicht so schlimm. Aber sobald das kippt, Stress kommt, oder Trauer, Motivationstief, was auch immer - dann kippt es, dann kann es sein dass Du Rückfälle erlebst.

EIGENTLICH wäre hier eine Therapie angebracht, mit der Du Deine Themen mal aufarbeiten kannst. So lange es Dir jedoch "gut geht" willst Du sie nicht annehmen und wenn es Dir schlecht geht, dann greifst Du zu Drogen und dann kann man mit Dir auch nicht arbeiten, sondern muss Dich erst mal stabilisieren.

Deine Frage, Bambi9876, muss ich leider mit einem eindeutigen JA beantworten.

In meiner Familie haben wir durchleben müssen, was eine cannabisinduzierte Psychose bedeutet.

Du hast ja nun schon große Fortschritte in der Bewältigung der Probleme gemacht, die deine Drogenabhängigkeit vermutlich haben entstehen lassen.

Nun gefährde nicht, was du erreicht hast!

Der radikale Verzicht auf alle Drogen ist sicher die wichtigste Voraussetzung, um einen erneuten psychotischen Schub zu verhindern. Der „weitgehende Verzicht“ ist leider ein gefährlicher Selbstbetrug.

Du wirst – therapeutisch unterstützt (?) – herausfinden, was du tun kannst, wenn wieder einmal das Verlangen nach einem Rausch sehr stark ist.

Dieses Verlangen ist nicht gleich aber bald der Weg in die nächste Psychose!

Wir haben vor Augen, wie schwer es ist, auf die Abhängigkeit von allen Suchtmitteln zu verzichten. Aber wir wissen auch, dass das möglich ist!

Und wir wissen, dass die Bewältigung der Abhängigkeit neue Freiheitsräume eröffnet.

Wie gesagt, du bist auf einem guten Weg!

Wenn du aber nicht von diesem Weg abkommen willst:

Verzichte radikal auf alle Drogen!

Die nötige Willensstärke wünsche ich dir!

Pescatori  27.01.2021, 11:04

PS - Kleine Korrektur:

Dieses Verlangen ist - wenn du ihm entsprichst - nicht gleich aber bald der Weg in die nächste Psychose!

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Solange du glaubst, weiterkiffen zu können und die Medikamente sozusagen "in Selbsttherapie" ohne die Zustimmung deines behandelnden Arztes absetzen zu können, bist du immer in Gefahr, eine erneute Psychose zu bekommen. Insbesondere dann, wenn du die Medikamente von heute auf morgen absetzt und nicht die Dosis langsam und unter ärztliche Kontrolle rezudierst.

Bambi9876 
Fragesteller
 27.01.2021, 04:13

Die Medikamente wurden langsam zusammen mit einem Psychiater Stück für Stück abgesetzt

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Nach einer Psychose, das scheinst du ja schon erfahren zu haben, ist man nicht immun gegen diese Erkrankung, sie kann immer wieder kommen.

So lange du drogenabhängig bis, ist die Gefahr der Wiedererkrankung viel größer.

Arnstaedter2  27.01.2021, 12:27

Wiedererkrankung - Tippfehler/pardon

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