Kann man in einer Beziehung einen besten Freund haben?

10 Antworten

Es sind die Verlustängste deines Partners. Wenn dich dein Partner liebt, dann so wie du bist. Wenn er dich zum Einsiedler machen möchte, solltest du entscheiden, ob du das möchtest, denn das klingt eher nach Besitzergreifen und hat nichts mit Liebe gemeinsam.

Ich persönlich finde, dass wahre Liebe frei lässt. Das bedeutet: Man räumt dem Partner den Platz ein, den er braucht um sich wohlfühlen zu können und so leben kann, wie er/sie glücklich ist. Dazu gehören selbstverständlich Freunde...egal welchen Geschlechts. In einer Partnerschaft sollte die Ehrlichkeit und das Vertrauen vorhanden sein.


Miniaturwelt  23.09.2023, 22:41
Es sind die Verlustängste deines Partners.

Logisch. Je wichtiger einem etwas ist, umso stärker entwickeln Menschen sowas. Das ist auch z.B der Grund, weshalb Versicherungen, die meist unnütz sind, überhaupt verkauft werden.

Aber mal eine andere Frage -

Wenn dich dein Partner liebt, dann so wie du bist. 

Weshalb sollte das für ihn - und seine angeblichen Verlustängste - nicht genauso gelten?

Ansonsten ist die Aussage deines Kommentares ja grundsätzlich nicht schlecht, nur ist er doch ziemlich einseitig.

Man räumt dem Partner den Platz ein, den er braucht um sich wohlfühlen zu können und so leben kann, wie er/sie glücklich ist. 

Eine Beziehung bedeutet aber genauso auch Verzicht.

Wer nicht an Beziehung mit der Devise, - dass er sein Handeln danach ausrichtet "schadet es meiner Beziehung oder hilft es ihr" herangeht -nimmt seine Beziehung nicht ernst genug.

Deshalb sollte man sich fragen, ob die Aufrechterhaltung der Freundschaft zum anderen Geschlecht der eigenen Beziehung nützt oder nicht.

Es bleibt eine reine Prioritätenfrage.

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vreezer  24.09.2023, 00:21
@Miniaturwelt

Das Gegenteil von Liebe ist die Angst. Dazu gehören nun mal auch die Verlustängste, die besitzergreifende Charakterzüge mit sich bringen.

Weshalb sollte das für ihn - und seine angeblichen Verlustängste - nicht genauso gelten?

Nun, jeder darf sein wie er ist, aber ich persönlich würde mich vermutlich nicht in solche Charaktere verlieben. Die Beziehung wäre auf Angst statt auf Liebe aufgebaut und empfinde ich einfach nicht als angenehm.

Eine Beziehung bedeutet aber genauso auch Verzicht.

Warum sollte eine Beziehung Verzicht bedeuten ? Es geht darum in der Beziehung in Kontakt und Verbindung zu treten. Das bedeutet seine tiefsten Wünsche zu äußern und zu kommunizieren. Es ist also alles andere als einseitig, sondern erfordert größte Selbstreflektion und Empathie im Sinne von Perspektivwechsel, um den Partner zu verstehen. Meine Freundin darf z.B. mit anderen Männern schlafen, so wie ich mit anderen Frauen. Wenn die Beziehung so gefestigt ist, man ehrlich und offen miteinander umgeht, entsteht eine Loyalität, die viel tiefer geht als irgendwelche oberflächlichen animalischen Triebe.

Der Verzicht entsteht aber oft ganz von allein, aus der eigenen freien Entscheidung heraus und nicht weil man sich wegen irgendwelchen Benimmregeln zurückhält und sein Verlangen unterdrücken muss. Für mich fühlt es sich einfach nicht gesund an, wenn man etwas unterdrückt. Unter der Voraussetzung man arbeitet an der eigenen persönlichen Entwicklung, pflegt die Psyche und das Bewusstsein, sowie die ethischen Werte. Dann wird es auch nicht zum Sodom und Gomorra ausarten.

Im Gegenteil, so lernt man sich gerade kennen und lernt damit umzugehen. Kann platonischen Freundschaften führen, wo man nicht im Bett landet. Dann wird auch gar keine Prioritätsfrage gestellt. Der Raum ist einfach da für alles was ist, wie man ist und wie der Partner ist.

Um das zu verstehen, muss man die Wertung raus nehmen. Als Analogie und zum besseren Verständnis: Negative Erfahrungen können einen Menschen sehr stark machen. Wie kann man da noch die negative Erfahrung als negativ Werten? An unsere negativen Gefühle dürfen wir ähnlich herangehen und werden feststellen, dass es letztendlich nur unsere eigene subjektive Wertung ist.

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Miniaturwelt  24.09.2023, 11:35
@vreezer

Das sind zwei völlig unterschiedliche Emotionen, die unabhängig voneinander sind.

Dazu gehören nun mal auch die Verlustängste, die besitzergreifende Charakterzüge mit sich bringen.

Verlustangst ist bis zu einem gewissen Grad normal. Der nicht Besitz von Verlustangst ist viel eher ein pathologischer Charakterzug. Das "zu viel" entsprechend auch.

Warum sollte eine Beziehung Verzicht bedeuten ?

Wenn man mit jemandem eine Partnerschaft - ein Team bildet, gehört Verzicht natürlich mit dazu. Jedes Mal, wenn man einen Kompromisse mit dem Partner schließt, verzichtet man - ganz automatisch.

Es ist nun kein neu erkanntes psychologisches Phänomen, dass Menschen Dingen mehr Wert zusprechen, wenn sie viel dafür in Kauf genommen haben. Das bedingt einander. z.B. die Bindung zu meinem ersten Auto war deutlich stärker als zu meinem Dritten - einfach weil ich auf das erste Auto jahrelang gespart habe, alle weiteren mir aber fast schon nebenbei "zugeflogen" sind.

Dieser Grund-Mechanismus im Menschen funktioniert genauso auch bei sozialen Kontakten. Deshalb sind wir stärker betrübt darüber, wenn langjährige Freundschaften in die Brüche gehen oder im Sande verlaufen, als wenn wir kurzweilige Beziehungen verlieren.

Weil wir eben mehr Zeit, Mühe und natürlich auch Verzicht geübt haben.

Wenn die Beziehung so gefestigt ist, man ehrlich und offen miteinander umgeht, entsteht eine Loyalität, die viel tiefer geht als irgendwelche oberflächlichen animalischen Triebe.

Gerade diese Bindung macht eine Beziehung aus, da gebe ich dir völlig Recht. Deshalb Frage ich mich, weshalb du als gegensätzliche Konsequenz eine offene Beziehung führst.

Sind die animalischen Triebe in eurer Beziehung vielleicht doch wichtiger als die Loyalität der Seelenverwandtschaft.. Ist eine offene Beziehung dann nicht das Gegenteil von inniger Loyalität?

Gerade diese Tiefe der menschlichen Bindung ist der "Triebmensch" in Reinform. Alles eine Frage der Evolution, in welcher sich der Mensch die letzten 3000 Jahre auch Fähig zur monogam entwickelte. Die Polygamie aus Zeiten vor der entwickelten Welt, scheint aber für viele wieder ein Thema zu sein.

Vielleicht hatte Spengler ja doch Recht...

Mit dem Unterschied, dass du das andere Extrem darstellst. Wer eine "offene Beziehung" führt kann wenig Empathie für Menschen aufbringen, die eher monogam veranlagt sind.

Der Verzicht entsteht aber oft ganz von allein, aus der eigenen freien Entscheidung heraus und nicht weil man sich wegen irgendwelchen Benimmregeln zurückhält und sein Verlangen unterdrücken muss.

Da muss ich widersprechen: Impulskontrolle ist keine Tugend, sondern notwendige Grundcharaktereigenschaft, die zu einer erwachsenen Person und gerade zu einem Partner dazugehört. Niemand will jemanden als Partner, der ein Spielball seiner Triebe ist.

Jemand, der jedem Verlangen nachgeht, ist für mich von vornherein beziehungsunfähig. Bei euch, in Form einer offener Beziehung, kann das Nachgehen eurer Sexualtriebe an unterschiedlichen Partnern funktionieren. Doch wäre nur einer von euch etwas anders "gepolt" gewesen, hatte diese Person konsequenterweise die Beziehung beendet. So würde ich das z.B. handhaben. Wenn ein Partner eine offene Beziehung vorschlägt, ist diese Beziehung in meinen Augen bereits gescheitert.

Wer Spaß daran hat mit anderen Menschen zu schlafen, anstatt mit seinem Partner, kann mir persönlich nicht viel von Liebe erzählen. Das mag bei dir sicherlich anders sein, aber alleine der Gedanke daran mit einer anderen Person als meiner Partnerin Intimität auszutauschen, erzeugt derartiges Unbehagen...

Zusätzlich würde ich mich immer stärker trivialisiert und entwürdigt fühlen, wenn ich diese tiefe Beziehung, die wir führen, auf ein solch banales Level zu senken.

Im Gegenteil, so lernt man sich gerade kennen und lernt damit umzugehen. Kann platonischen Freundschaften führen, wo man nicht im Bett landet.

Alles wertloser Zeitvertreib. Platonische Freundschaften können mir gestohlen bleiben. Wenn sich nicht anbahnt, dass eine tiefe Freundschaft entstehen könnte, führe ich auch keine. Die Zeit verbringe ich lieber mit meinem Partner oder einem der wenigen innigen Freunde

Eine bewusst-provokante Frage:

Was ist das für eine Prioritätenliste deinen echten Freunden und deiner Partnerin gegenüber?

Wertschätzung sieht für mich etwas anders aus. Ich verzichte für einen höheren Zweck, sehr gerne auf banale soziale Kontakte.

Ich möchte aber nochmal betonen - ich habe nichts gegen dich persönlich. Es liegt in deinem Ermessen, dein Leben so zu gestalten, wie du es möchtest.

Aber kritischen auseinandersetzen möchte ich mich damit trotzdem gerne

Um das zu verstehen, muss man die Wertung raus nehmen. Als Analogie und zum besseren Verständnis: Negative Erfahrungen können einen Menschen sehr stark machen. Wie kann man da noch die negative Erfahrung als negativ Werten?

Das haben Nietzsche und Schopenhauer doch bereits aus philosophischer Sicht ergründet

"Gut und Böse" sind Betrachterabhängig. Die Konsequenz hingegen sind eine Frage ganzen Gesellschaft

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Da spalten sich die Geister, persöhnlich finde ich es sehr problematisch wenn man einen besten Freund des anderen Geschlechts hat, besonders wenn Gefühle mit im Spiel waren.

Klar es kann funktionieren, aber es wird deinem Freund immer beschäftigen. Wie würdest du dich fühlen, hätte dein Freund eine beste Freundin mit der er auch schonmal was hatte. Wäre glaube auch nicht so schön für dich. Musst da natürlich deine Prioritäten setzten, was dir wichtiger ist. Dein Bester Freund oder deine Beziehung. Sonst wird dies immer ein Streit thema sein zwischen euch beiden.

Ich kann für viele Jungs/Männer sprechen, dass es niemand gerne hört wie seine Freundin viel mit einem anderen Jungen macht.

Schränke den Kontakt zu deinem besten Freund etwas ein falls er zu stark sein sollte. Es ist immer ein Spiel mit dem Feuer mit einem besten Freund. Vor allem wenn es ein langjähriger Freund ist. Das hat auch nicht damit zu tun, dass deinem Freund es Selbstbewusstsein fehlt.


Kbeacker  23.09.2023, 22:51

"Fühlt sich von anderen Männern bedroht" - "ist unfähig seiner Freundin zuzutrauen nein zu sagen, selbst wenn es dazu kommen sollte. Kurz heruntergebrochen Vertrauensprobleme" Aber nein. Natürlich ist das kein Problem mit dem Selbstbewusstsein. Kannst du dir nicht ausdenken. 🤣 

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sweetytanja  23.09.2023, 23:04
@Kbeacker

Es ist ein schleichender Prozess oft. Weißt ja "Tausend mal berührt ,tausend mal ist nichts passiert...." Und ich meine ja nur wenn man vorher sagen wir mal täglich was unternommen oder gesprochen hat, es etwas reduziert und auch nicht mehr so oft allein was macht. Vertrauen hin oder her. Die Gefahr ist immer dabei,

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Kbeacker  23.09.2023, 23:13
@sweetytanja

Ja, das mag sein, da stimme ich dir sogar voll zu, aber was ändert das? Diese Unlogik, immer mit diesem "da passiert was", Beispiel: Wenn dein Freund sich in jemand anderen verliebt, nicht freiwillig Abstand davon nimmt, oder sich vielleicht sogar noch darauf einlässt, während er mit dir in einer Beziehung ist. Was sagt das dann über deinen Freund aus? Das er nicht der richtige ist und es niemals war. Dieses ganze klammern, und krampfhaft versuchen jemanden festzuhalten ist absolut schädlich. Nicht nur die für die Beziehung auch für die eigene Psyche. Hier mal ein kleiner Gedankenanstoß: wenn dich jemand bescheißt, sei dankbar dafür. Gib der Person der Hand und umarme sie, sage danke. Danke, das du mir gezeigt hast, wer du wirklich bist. Verabschiede dich - und tschüss.

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Schluss machen.

Schwachsinn. Dein Freund hat einfach nur ein geringes Selbstbewusstsein und deswegen komplexe und ist damit beziehungsunfähig. Selbstverständlich kann man einen besten Freund haben, ich habe auch eine beste Freundin und wenn meine zukünftige Freundin mir versuchen würde den Kontakt zu verbieten wäre sie schneller single als sie: sorry, sagen kann.

Das ist einige Jahre her und man sollte gute Freunde nie für den Partner aufgeben. Dein Freund sollte dir Vertrauen.